Balaustine

Wir waren zu zweit zum Abendessen im Balaustine. Kurzversion: viel zu teuer, überforderter Service, nettes Ambiente, viel zu kleine Portionen und mäßiger Geschmack. Zudem eine intransparente Preispolitik.

Außerhalb der Stadt aber gut per ÖPNV erreichbar. Der Ausblick aus dem 10. Stock des Porsche Towers ist gut aber hat uns nicht sonderlich beeindruckt. Ambiente und Einrichtung haben uns gut gefallen. Es hätte ein wenig mehr Platz zwischen den Tischen sein können. Und ein fail ist die Palme aus Plastik unter welche wir saßen.

Wir wurden freundlich begrüßt, zum Platz gebracht und erhielten eine kurze Einweisung in das Konzept mit der Empfehlung, je zwei Vorspeisen und Hauptgerichte zu bestellen, die dann gemeinsam serviert werden - bestenfalls teilt man alles. Als die Bestellung aufgenommen wurde, hat sich die Kellnerin alles gemerkt - zwei Cocktails (weil mir 7,50 Euro für ein Stuttgarter Hofbräu zu teuer waren) und vier Gerichte. Kurz darauf kam sie mit einer Nachfrage zurück, was völlig in Ordnung war.

Die Cocktails wurden serviert. Unser Geschmack war das wirklich nicht. Der Balagan Spring Punch schmeckte rein nach Mandelsirup. Eher Winter als Frühling. Der Balaustine Negroni hatte einen komischen Eigengeschmack.

Das Essen kam. Allerdings nur die bestellte Räucher Aubergine. Wir haben ein paar Minuten gewartet und dann nachgefragt, ob wir zumindest das ebenfalls bestellte Brot dazu haben könnten. Kurz darauf haben wir zwei Sorten Brot (eine halbierte Scheibe gegrilltes Brot sowie vier kleine Ecken Pita) mit zwei Dips. Dann noch das Shakshukit. Es fehlte immer noch ein Gericht. Auf Nachfrage wurden wir darauf hingewiesen, wir hätten zwei Brote erhalten + zwei Gerichte, wie bestellt. Nur hatten wir das nicht bestellt. Wir hielten die kleine Menge an Brot für eine Brotbestellung. Uns wurde das Gefühl gegeben, als hätten wir etwas falsch gemacht. Dabei hat die Kellnerin schlicht unsere Bestellung nicht korrekt weitergegeben. Das fehlende Gericht bekamen wir dann mit deutlicher Verspätung nachgeliefert.

Zum Essen: Eine gebackene Aubergine mit ein bisschen Deko und Tahini. Leider waren die Knoblauchchips derart dominant, dass alles nach Knoblauch geschmeckt hat. Preis: unverschämte 19 Euro. Auf der Homepage des Restaurants steht den für dieses Gericht 14,50 Euro.

Das Brot wird online mit 4,50 Euro angegeben, was für eine zerschnittene und angebratene Scheibe Brot schon viel ist. Aber im Restaurant werden dann 6,00 Euro aufgerufen. Das Zaatar Sauerteig Brot war zudem ohne Zaatar. Menge. Preis und Qualität passen überhaupt nicht.

Das Fleisch im Shakshukit war hervorragend. 21 Euro für rund acht Esslöffel - davon überwiegend Joghurt (eigenartige Interpretation), dazu zwei Mini-Ecken Pita. Online stehen 15,50 Euro dafür auf der Karte. Und das wäre schon sehr teuer für die Menge.

Die gegrillte Beete mit Burrate bestand aus vier kleinen Beete-Stücke in flüssiger, versalzener Burrata (Konsitenz und Geschmack haben nicht gepasst). Der Preis von unfassbaren 12,50 Euro für diese kleine Portion steht immerhin einheitlich auf Homepage und Restaurant-Karte.

Als wir zahlen wollten, mussten wir sehr lange warten und mehrfach fragen. Es gab kein Wort der Entschuldigung für das Chaos. Angeblich haben wir etwas gratis bekommen - was wissen wir nicht. Wir haben auf die Rechnung verzichtet, etwas über 80 Euro bezahlt und sind hungrig nach Hause.

Wenn man auf die Toilette muss: es gibt keine auf dem Stockwerk des Restaurants. Man fährt mit dem Aufzug ein Stockwerk tiefer. Geht durch mehrere, sehr schwere Türen und landet zwischen Konferenzräumen auf Toiletten, die eher zu den Konferenzräumen passen als zur Preislage des Restaurants.