Ich kam nach Étretat, nicht wegen der Bilder, die ich kannte, nicht wegen der berühmten Klippen, die auf jeder Postkarte zu sehen sind — sondern wegen dem, was zwischen den Zeilen dieser Landschaft zu finden ist: Ruhe, Frieden und Besinnlichkeit. Vielleicht sogar ein kleines Stück von mir selbst, das ich in der Hektik des Alltags verloren hatte.
Schon beim ersten Schritt aus dem Auto spürte ich es. Die Luft war klar, salzig und kühl. Es war nicht die beißende Kälte, die einen vertreibt, sondern die Art von Frische, die die Gedanken durchlüftet. Der Wind war da, aber er schob mich nicht weiter. Er schien eher zu flüstern: "Bleib hier. Atme."
Ich ließ mein Gepäck irgendwo in einem kleinen Gästehaus und ging direkt zum Meer. Der Weg führte mich durch das fast verschlafene Städtchen. Die Gassen waren still, die Cafés halbleer. Kein Gedränge, keine Stimmen, nur das Klappern von Geschirr aus einer offenen Tür und das ferne Kreischen einer Möwe. Die Häuser, alt und charmant, lehnten sich aneinander wie gute Freunde, die den Sturm schon oft gemeinsam überstanden hatten.
Und dann stand ich endlich davor — die Klippen von Étretat. Ich hatte Bilder gesehen, aber kein Foto, keine Erzählung konnte mich auf das vorbereiten, was ich jetzt fühlte. Der weiße Kalkstein ragte scharf und kantig in den Himmel, doch das Meer darunter war weich und endlos. Die berühmte Felsnadel, die "Aiguille", stand wie ein Fingerzeig der Natur, als wollte sie dem Horizont entgegendrücken.
Ich setzte mich ans Kliff, die Knie angezogen, das Meer vor mir. Der Wind zerrte an meiner Jacke, aber es störte mich nicht. Alles andere wurde still. Mein Kopf war endlich ruhig — keine To-Do-Listen, keine Sorgen, keine Nachrichten. Nur der Wind, das Rauschen der Wellen und das Knirschen des Kiesstrands unten. Es fühlte sich an, als würde die Welt langsamer atmen, und ich atmete mit.
Ich fragte mich, wie viele Menschen hier schon gesessen haben, so wie ich jetzt. Monet, Maupassant — Künstler, Denker, vielleicht einfach Menschen, die für einen Moment etwas anderes suchten als den Alltag. Sie alle hatten diesen Anblick gesehen, aber jeder auf seine Weise. Und jetzt gehörte er auch mir.
Als die Sonne langsam unterging, färbte sich der Himmel in sanfte Töne — nicht dramatisch, sondern weich, fast zögerlich. Das Meer schimmerte in Rosa und Gold, als würde es mir leise Gute Nacht sagen. Ich blieb noch eine Weile. Ich wollte nicht weg. Nicht, weil ich die Aussicht nicht loslassen konnte, sondern weil ich mich selbst endlich gefunden hatte — in dieser Stille, in dieser Unendlichkeit, in Étretat.
Es war mehr als eine Reise. Es war ein Ankommen.
Stand: 09.03.2025
"Sich selbst zu finden bedeutet nicht, die Trauer zu besiegen, sondern in ihr einen Teil seines Seins zu erkennen — und trotz der Dunkelheit einen inneren Ort zu erreichen, an dem Frieden und Zufriedenheit leise...
Read moreEtretat is in the French province of Normandy located by the sea. Etretat is a tourist and farming town. Best known for its chalk cliffs, including three natural arches and a pointed formation called L'Aiguille or the Needle, which rises 70 metres above the sea. These cliffs and the beach attracted artists including Eugène Boudin, Gustave Courbet and Claude Monet. All these painters from the 1800 are considered the establishers of French realistic and impressionist paintings.
Two of the three famous arches are visible from the town, the Porte d'Aval, and the Porte d'Amont. The Manneporte is the third and the biggest one, and cannot be seen from the town. Remains from world war can also be found here.
Falaises d'Amont is on one end of the beach. Enjoy this by walking up the cliff or walking by the sea shore (pebble beach) both takes toll on your legs but worth the trouble! Wear good and...
Read moreBeautiful scenery. Takes around 10mn walk to the top and requires no effort if you are fit. Even if you are not fit you should break only few drops of sweat. Once at the top you can take a stroll for 20-30mn and come back to enjoy the tranquillity and the view. There are some cows roaming on the side an of many people walking their dogs which I found a very charming combination. If you are nearby, do visit. Will take 4h to visit both side of the cliff. This one accounting for...
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