Das letzte Stück der ersten Saison vom Atze auf dem Tempelhofer Feld ist abgespielt, das Luftschloss wird abgebaut und geht in den Winterschlaf. Hat man vor der Öffnung im Mai viel erfahren über dieses außergewöhnliche Projekt und seine Initiator*innen, ist es zu diesem Thema irgendwie still geworden, obgleich die Monate ein voller Erfolg waren. Das Musiktheater möchte "...jungen Menschen den Rücken stärken und sie auf dem individuellen Entwicklungsweg mit Rat begleiten..." Die Möglichmacher vom Luftschlossbau sagen, "daß Menschen viel glücklicher, selbstbewusster und eigenverantwortlicher handeln, wenn sie ihre Talente einsetzen dürfen", und geben Jugendlichen die Chance, sich im Bauhandwerk auszuprobieren. Kunst und Bau haben sich ganz ähnliche Credos auf die Fahnen geschrieben, doch wehen sie noch im gleichen Wind? Man muss nach dieser Kooperation im Netz suchen, denn leider wird im Programm nicht darauf hingewiesen, wer dieses tolle Holztheater gebaut hat. Aber genau dieselben Menschen bauen es jetzt wieder ab und im nächsten Jahr genauso wieder auf, damit Atze es erneut bespielen kann. Die Kunst braucht das Theater, die Erbauer brauchen die Nutzer....sie brauchen und bereichern einander. Genau diese wertvolle Verbindung und sinnstiftende Idee sollte bei jeder Vorstellung dem Publikum auch...
Read moreVorhang auf, es ist wieder soweit, wir fahren ins Atze! Bereits seit 2012 kommen wir immer wieder gerne mit Kind und Kegel ins Atze Musiktheater. Die Eintrittskarten sind preislich angemessen, in den Pausen sorgen kleine Snacks, wie Brezeln, Eis, Kaffee und Bionade für den nötigen Energieausgleich. Die Theaterstücke sind altersgerecht und abwechslungsreich inszeniert. Die Darsteller reißen uns jedesmal mit in ihre spannenden Erzählungen, bringen uns zum Staunen, Schmunzeln, Mitwippen, Nachdenken und schließlich zum Dauerapplaudieren. Ganz gleich, ob Das doppelte Lottchen, Steffi und der Schneemann, Rico, Oskar und die Tieferschatten, Oh wie schön ist Panama oder auch schwierigere Themen, wie Der Hauptmann von Köpenick, das Atze weiß die Geschichten atmosphärisch einzufangen, das Publikum mitzunehmen und auch emotional zu berühren - so muss 5 Sterne Unterhaltung für die ganze Familie sein. Dafür an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön von uns, liebes Atze-Team. Bravo und macht bitte weiter so, wir kommen...
Read moreDie Beteiligten geben sich sicherlich alle Mühe der Welt, mich persönlich hat aber noch keine Aufführung künstlerisch überzeugt. Und ich gehe seit Jahren ins Atze. Ich bin kein Fan davon, Stücke ohne dramaturgische Begründung zu modernisieren. Wenn z.B. im Klassiker Emil und die Detektive, "Nazis raus aus Neustadt" an das Rathaus gesprüht wird und Emil später die Unterstützung von Gustavs Bande sichert, wirkt das sehr gezwungen. Es ist auch ein zu großes Thema, um es als Randnotiz in ein Stück einzubauen, in dem es keine wirkliche dramaturgische Funktion hat. Da gefällt mir der Einbau der Gebärden wesentlich besser. Der macht Sinn und macht das Stück inklusiver. Was einem den Spaß verderben kann, ist das Publikum, wenn Schulklassen im Saal sind, die ununterbrochen pfeifen, brüllen und klatschen. Kinder, die die Geschichten nicht kennen, haben keine Chance, der Handlung zu folgen. Viele Lehrer*innen scheinen ihre Klassen weder auf den Besuch vorzubereiten noch ein Auge auf ihre...
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