Ich war nun schon mehrfach hier und möchte meine Erfahrungen teilen:
Die Kommunikation vorab erfolgte per E-Mail. Es wurde schnell, professionell und sehr freundlich geantwortet. Gerade Letzteres hat mich angenehm überrascht - ich bin gerade in Bezug auf historische Stätten auch Anderes gewohnt.
Der Besuch vor Ort ist aus meiner Sicht vor allem deshalb relevant, weil Einzelschicksale zur Verdeutlichung herangezogen werden, was einen besseren Bezug zu diesem Ereignis ermöglicht, als lediglich reine Daten zu liefern.
Bemerkenswert ist der Umstand, wie gut diese erste brutale Aktion der Nationalsozialisten dokumentiert - und sogar im Ausland bekannt wurde. Als Besucher stellt man sich unweigerlich die Frage, wieso es praktisch Ablehnung der Gewaltexzesse in der Bevölkerung gab (ein Fakt der die Nazis selbst erstaunte) und wieso das Ausland nicht konsequent reagierte.
Einen Stern ziehe ich aus folgendem Grund ab:
Die Ereignisse im Betsaal werden meiner Meinung nach außerhalb einer Führung nicht ausreichend deutlich - etwa durch eine Hinweistafel mit der Schilderung der dortigen Ereignisse.
Ich habe mir diese Kenntnisse erst im nachhinein durch das Lesen des Kostenlosen Buchs "Widerstand in Treptow-Köpenick" angeeignet - und habe bei meinen weiteren Besuchen diesen Raum mit völlig anderen Augen gesehen.
Tatsächlich würde ich es sogar als wichtigsten Teil der Gedenkstätte bezeichnen - hier wäre mehr Information für unbegleitete Einzelbesucher wirklich...
Read moreDieser Besuch war sehr enttäuschend und diffiziel. Wir hatten uns viel Zeit und Muße genommen, um auch JEDE Tafel und jeden Hinweis zu lesen. Neben den vielen Rechtschreibfehlern ist die Darstellung und Einordnung der Ereignisse sehr einseitig und für vorinformierte Besucher reißerisch und platt dargestellt. Als dann noch eine Gruppe Jugendlicher mit einer Führung unseren Weg eine Weile begleitete, wurde es fast unerträglich. Lassen Sie einen Menschen schwer mit Schuld beladen sein und denken Sie über Ihn, wie es Ihre Weltanschauung zulässt, aber es gehört sich, humanistisch betrachtet, in KEINEM Fall, vor fremden Menschen das Zitat zu äussern: "Horst Wessel wurde erschossen, also nichts dramatisches......." Er war auch ein Mensch und hatte Mutter und Vater. Einige der Jugendlichen, meist weiblich, drehten sich vom Erklärenden weg und tuschelten aufgeregt über diese Aussage. Nach weiteren haarsträubenden Aussagen, ist die Führung dann weitergezogen. Absolut unwürdig, populistisch und indiskutabel.
Paul Spitzer war ein Hilfsarbeiter meines Großvaters, meine Tante versteckte im Keller Kietz 4 eine Holländerin (Halbjüdin), Herbert Scharsich (SA) war ein Bekannter meines Stief-Großvaters, mit dem "Leichennetz" hat mein Großvater mindestens Eins der Blutwoche-Opfer aus der Dahme geborgen.
mit freundlichem Gruß Andreas...
Read moreIn Berlin sind viele Gedenkstätte, Museen sowie historische Orte zur Geschichte zum Dritten Reich präsent.
Nur wenige Orte zeigen jedoch so intensiv die Geschichte der Schreckensherrschaft der NS Zeit aus den Anfangsjahren 1933-1934.
Hierbei sellt die Ausstellung der Köpenicker Blutwoche seinen Beitrag und Bericht über die Aktionen mit vielen Ermordeten und Verletzten, den Folgen und die Historie der Täter und Opfer.
Der Ort der Gedenkstätte ist authentisch, da hier im ehemaligen Gefängnis des Amtsgerichts Kopenicks, dem Ort der heutigen Ausstellung, damals auch für diese menschenunwürdigen Aktionen genutzt wurde.
Leider sind die Öffnungszeiten dieser Ausstellung nicht die Besten. Laut Website ist lediglich Donnerstags und Sonntags geöffnet. Vorort ist am Eingang zum Hof des Amtsgerichts ein Schild vorhanden, bei geschlossenen Türen, dass nur Donnerstag geöffnet ist. Verwirrend, für ortsunkundige...
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