„Der Idstedt-Löwe – brüllt nicht, steht aber erstaunlich oft woanders“ 🦁
In der Regel ist ein Löwe ein furchteinflößendes Raubtier, das über die Savanne herrscht. In Flensburg jedoch steht ein Löwe, der mehr umgezogen ist als ein WG-Student im ersten Semester: Der Idstedt-Löwe. Mal hier, mal dort, mal weg, dann wieder da – aber immer mit vollem Pathos und einem Gesichtsausdruck irgendwo zwischen „Ich hab gesiegt“ und „Was mach ich hier eigentlich?“
🪦 Die Geschichte: Sieg, Denkmal, Drama
Ursprünglich wurde der Idstedt-Löwe 1862 vom dänischen Bildhauer Herman Wilhelm Bissen erschaffen – zur Erinnerung an die Schlacht bei Idstedt von 1850. Damals gewann Dänemark gegen die schleswig-holsteinischen Truppen, was dem Königreich verständlicherweise so gut gefiel, dass es sich gleich ein majestätisches Monument "schnitzte".
Und zwar nicht irgendeins: Ein 4 Meter langer Löwe aus Granit, der sinnbildlich für Stärke, Stolz und „Wir haben gewonnen“ stehen sollte.
Er wurde auf dem Alten Friedhof in Flensburg aufgestellt – direkt über den Gräbern gefallener dänischer Soldaten –, und von dort aus beginnt seine... nennen wir es mal: Reise des Brüllens.
🧳 Die Standorte: Löwentour durch Nord- und Mitteldeutschland
1862–1864: Friedlich in Flensburg.
1864: Nach dem dänischen Kriegsverlust plötzlich weniger willkommen – also ab nach Berlin! Der Löwe wird demontiert und ins Zeughaus gebracht.
1930er Jahre: Die Dänen sagen: „Wir hätten den gern zurück, bitte.“ Die Nazis sagen: „Nö.“
1945: Die Amerikaner (!) bringen den Löwen nach Kopenhagen. Warum? Weil sie es konnten.
2011: Der Löwe kommt nach Flensburg zurück – allerdings nicht mehr auf seine alte Grabstätte, sondern in den Museumshof, sozusagen: „Brüllen bitte – aber mit Kulturabstand.“
Wenn man es zusammenfasst: Der Idstedt-Löwe ist quasi das interkulturelle Scheidungskind zwischen Dänemark und Deutschland – mit diplomatischem Status, aber leichtem Migrationshintergrund.
🦁 Die Botschaft: Wenn Steine reden könnten…
Der Löwe steht symbolisch für vieles:
Für Nationalstolz – auf beiden Seiten, je nach Epoche.
Für den Irrsinn nationalistischer Symbolpolitik, die sich ständig ändert, während der arme Löwe einfach nur rumsteht.
Für Versöhnung, denn seit seiner Rückkehr ist er Zeichen für ein besseres Miteinander zwischen Dänen und Deutschen.
Und vielleicht sagt er auch einfach nur: „Könnt ihr mich bitte einmal irgendwo hinstellen und mich dann in Ruhe lassen?“
👀 Lohnt sich der Besuch?
Aber ja! Der Löwe steht heute auf dem Gelände des Museumsbergs Flensburg. Wer ihn besucht, bekommt:
-ein gut dokumentiertes Stück Geschichte
'jede Menge Stoff für Diskussionen über Identität, Erinnerungskultur und Denkmäler
-und die Gelegenheit, ein Selfie mit einem Löwen zu machen, der mehr internationale Erfahrung hat als die meisten Erasmus-Studierenden.
Fazit:
Der Idstedt-Löwe ist kein gewöhnliches Denkmal, sondern ein regelrechter Kulturwanderpokal mit Mähne. Er hat mehr Umzüge überlebt als manches Möbel, wurde politisch missbraucht, umstritten verehrt und am Ende zur Versöhnungskatze auf Sockel.
Wer Flensburg besucht, sollte ihn gesehen haben – auch wenn er nicht brüllt. Denn in ihm stecken mehr Geschichten als in jedem Reiseführer.
🦁 5 von 5 Standorten – ein Denkmal mit Charakter, Bewegung...
Read moreIstedløven, or the Isted Lion, is a significant monument in Flensburg, symbolizing the city's complex history. Originally erected to commemorate the Danish victory in the Battle of Isted, the statue has since become a powerful symbol of reconciliation. Located in a peaceful square, it's a poignant reminder of the region's past conflicts and the enduring...
Read morePeaceful park with the historical Lion statute and a graveyard next to it. The history of Istedloven (The Lion statute) tells a lot about bitter and then peaceful relationships between Germany and Denmark. Today, the statute represents the current friendship between these...
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