2009 wurde er 400 Jahre alt, deswegen reden wir hier wirklich über eine Institution, die dennoch in der letzten Zeit einige erfreuliche Neuerungen erhalten hat.

Der Eingang zur grünen Lunge Gießens ist ein bisschen schwierig zu finden - gleich neben dem Heidenturm des Alten Schlosses sieht man aber schon die uralten Bäume und die schmiedeeiserne Tür. Man muss die jahreszeitlich bedingten Öffnungszeiten beachten, denn der Botanische Garten ist kein rund um die Uhr geöffneter Park. Das kommt daher, dass er primär als Lehrobjekt der noch älteren Justus-Liebig-Universität angelegt wurde und auch heute immer noch dient.

Man betritt also eine gut gepflegte Anlage, in der man lernen kann, wo welche Flora auf der Welt wächst - von den Alpen bis zu Neuseeland. Man kann sich aber auch einfach auf eine Bank setzen und sich an den überall blühenden Pflanzen freuen. Regelmäßig gibt es thematische Führungen, auch durch die Gewächshäuser, in denen selbst die exotischsten Pflanzen gedeihen. Meine Lieblingsabteilung sind die Fleischfressenden...

In der letzten Zeit sind einige Ergänzungen erdacht worden: so gibt es einen Blindengarten, mit Pflanzen, die entweder besonders riechen oder gut zu fühlen sind, alles mit Braille-Schrift erklärt - klasse! Ein Garten der Evoluition, ein Bambus-Labyrinth. Seit 2021 gibt es neu erbaute Gewächshäuser, die der Seerose und den Palmen endlich eine angemessene Heimat bieten.

Im Sommersemester finden Sonntags die "Botanischen Konzerte" auf einer kleinen Bühne statt - Jazz vom Feinsten. Hier ist Lernen, Erholen und Kultur angesagt, und das mitten in der Stadt!