Das Müritzeum besteht eigentlich aus zwei Museen - dem "Haus der Sammlungen" und dem "Haus der 1000 Seen". Das Haus der 1000 Seen spielt auf das "Land der tausend Seen" an - also die Landschaft der mecklenburgischen Seenplatte. Das ganze Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ist ja schon mit rund 2.000 Seen oder besser gesagt, 2000 Gewässern gesegnet, die größer als ein Hektar sind. Dieses viele Nass schafft die Grundlage für ein vielfältiges Leben in den Wäldern, Sümpfen, Mooren, Wiesen, Ufern und natürlich in den Seen und Bächen rund um die Müritz. Diese Lebensräume werden im Müritzeum anschaulich vorgestellt - mittels Aquarien, ausgestopften Tieren, vielen Bildern und Texttafeln. Zu den präsentierten Besonderheiten der Region gehört zweifellos der Serrahner Buchenwald, dessen Erwanderung ich sehr empfehle. Er erstreckt sich am Südufer des Großen Serrahns und war durch einen historischen Zufall vor Abholzung geschützt. 1848 erhob nämlich der Großherzog von Mecklenburg-Strelitz ein 1.000 Hektar großes Waldareal zu seinem Jagdrevier. Der Wald durfte fortan nur noch mit Genehmigung betreten werden und war - um das Wild gefangen zu halten - eingezäunt. Die Natur gedieh nun so prächtig, dass Serrahn schon 1952 unter Naturschutz gestellt wurde und seit 2011 dem UNESCO-Weltnaturerbe angehört. Alte Buchenwälder wie in Serrahn waren einmal vorherrschend in Mitteleuropa. Als sich die Gletscher der Eiszeit zurückzogen, breiteten sich zwar zunächst nur Moose, Gräser und Flechten aus. Mit den steigenden Temperaturen siedelten sich aber von Süden her kommend bald auch Bäume und Sträucher an. Vor etwa 2.500 Jahren waren dann die Bedingungen für Buchen ideal. Die Böden waren nicht zu trocken und nicht zu feucht, recht nährstoffreich und gut bis in die Tiefe durchwurzelbar. In Serrahn gibt es viele alte Buchen - einige fast 200 Jahre alt. Biologen schätzen, dass ein 180 Jahre alter Buchenwald etwa doppelt so dicht von Brutvögeln besiedelt werden kann wie ein 140 Jahre alter Wald. Der Grund: Nur im morschen Holz alternder Bäume können Vögel Bruthöhlen vorfinden. Auch einige Fledermäuse und Insekten sind auf diese "Wohnungen" oder Spalte angewiesen, die zum Beispiel auch durch einen Blitzeinschlag entstehen können. Viele Tiere benötigen im Totholz über Jahre hinweg konstante Lebensbedingungen - in einem wirtschaftlichen Forstwald ist genau so etwas ausgeschlossen. In Serrahn jedoch ist die Natur wieder ganz sich selbst überlassen und wird sich in den nächsten Jahrzehnten zu einer Art "Urwald" entwickeln, wie es ihn in Deutschland wegen der Landwirtschaft und Besiedelung derzeit überhaupt nicht mehr gibt. Exzellent dargestellt wird die Verbreitung und das gefahrenvolle Leben junger Bäume. Dank Früchten und Samen können die Bäume Räume finden, an denen die Licht- und Nährstoffbedingungen besser sind als am Mutterbaum. Inzucht lässt sich vermieden und es kann die "Flucht" vor Fressfeinden ergriffen werden. Oft ist es der Wind, der die Samen verbreitet. Die Samen der Buchen, die sogenannten Bucheckern sind dafür jedoch zu schwer und zu groß. Sie müssen die riskante Transporthilfe hungriger Tiere in Anspruch nehmen. Mäuse, Eichhörchen und Vögel legen Bucheckern als Vorräte für den Winter an, vergessen aber so manches Versteck. Glück ist nun gefragt, denn 80 % der jährlichen Bucheckern wird gefressen, auch von Wildschweinen. Das Umpflügen und Graben der Tiere sorgt aber auch erst dafür, dass Samen und Früchte keimen können. Nur 10 % aller Samen ist dieser Zufall vergönnt. Die Buchen haben angesichts der gefräßigen Mäuler einen Trick auf Lager. In manchen Jahren überschütten sie die Waldbewohner mit mehr Bucheckern als diese fressen können, in anderen Jahren wiederum sparen sie und dezimieren dadurch die Bestände ihrer Fressfeinde. Trotzdem: Nur 1 % bis 2 % der Buchen überstehen die Samen- und Keimphase, können jedoch immer noch leicht durch Frost, Trockenheit, Pilzbefall und Tiere getötet werden. Ideal sind feuchte Verstecke unter Laub im Herbst. Steigt die Feuchtigkeit aber zu weit an, können Pilze die junge Buche...
Read moreHat mir jetzt nicht so besonders gut gefallen, wir haben eine kleine Ermässigung (Kurkarte) bekommen und es war nicht viel los um kurz nach 10 Uhr morgens. Beim Durchwandern der Räume, der oberen Etage, ist alles irgendwie tot. Sicher, es ist alles beleuchtet , beschriftet und mit Sound Files (Geräuschen) lebendig gemacht, für Menschen vor allen Dingen Kinder und Jugendliche, die aus der Grossstadt kommen und überhaupt keine Natur kennen, wie Wald und Moor und Forst und Vögel und Waldtiere und Moortiere, ist es bestimmt ganz toll und lehrreich, wenigstens Quasi indirekt, diese Tiere und diesen Lebenraum mal zu sehen. Ich fand es ein bisschen schade dass alles irgendwie künstlich, ausgestopft und diorama Mäßig platziert war. Im Aquarium hat mir zunächst Grundsätzlich die Tatsache gefallen, die Fische, in ein einem der Art passendenLebensraum zu sehen aber bei genauerer Betrachtung, taten mir die grossen und kleinen Tiere/Fische eher leid, es sieht alles so aus als ob ein einmaliger, bestimmter Lebensraum, für dieses die bestimmte Art, hier für das Tier, den Fisch, geschaffen wurde und er lebt jetzt vor sich hin. Es ist grün, es blubbert aber irgendwie tun mir die Fische und Tiere in dieser statischen Umgehung leid. Der arme große weiße Wells, die großen Fische am Zaun, vor dem großen Teich, die nicht raus und frei schwimmen können. Der große Schwarm von Fischen in diesem kleinen aber hohen Becken. Alles ein bisschen Schade um die Tiere. Allerdings auch hier sei gesagt, für Menschen und vor allen Dingen Kinder oder Jugendliche, die z.B. aus der Grossstadt kommen, die die Natur nicht oder mehr nicht kennen, die die Tiere noch nie gesehen oder gehört haben, die nie in der Natur groß unterwegs waren oder unter Wasser mal geschaut haben was da so lebt. Diese Besucher sind hier gut aufgehoben. Das ganze Haus hier, ist eher eine Art Lehrpfad, ein Erkenntnispfad und sagt uns: Ja Leute, so etwas, diese Tiere, diesen Lebensraum, gibt es noch und in echt! Ich kann einen Besuch dieses Hauses empfehlen, es ist aber eher ein Museum als...
Read moreWir haben das Museum zu zwei Erwachsenen besucht. Der erste Eindruck ist sehr nett, nach und nach fällt jedoch eine Menge Verbesserungspotenzial auf.
Zuerst besuchten wir das Aquarium. Hier werden viele einheimische Fische gezeigt, jedoch fehlt dazu jegliche Information. Auf den Tafeln steht ausschließlich der Name. Wie leben die Fische, was fressen sie, wie groß und alt können sie werden, usw. hätte uns sehr interessiert und wäre auch für den Besuch mit Kindern bestimmt interessant. Viele Kinder stellten den Erwachsenen Fragen aber nicht jeder kennt sich gut aus und kann entsprechende Antworten geben. Zudem wirkten einige Becken sehr überfüllt.
Das Haus der Sammlungen wirkte sehr in die Jahre gekommen. Im Eingangsbereich sind Insekten, ein Rothirsch, verschiedene Vögel und Gestein ausgestellt. Auch hier fehlten uns Informationen. Gerade bei den Insekten stand wieder ausschließlich der Name. Im hinteren Bereich gab es eine kleine Forschungsstation, das eine Mikroskop funktionierte jedoch nicht und es fehlten wieder Informationen. Wenn es uns schon langweilig erschien, so ist es das für Kinder mit Sicherheit auch.
Sehr schön war der Wasserlauf im Außenbereich. Hier waren sehr viele Kinder mit Begeisterung beschäftigt und haben Wasser gepumpt, gestaut und befördert.
Am modernsten wirkte das Erdgeschoss im Haus der 1000 Seen. Hier gab es einige interaktive Aktionen, die auch für Kinder interessant sind, da sie eigenständig bedient werden können. Im Gegensatz zum Aquarium gab es hier jedoch teilweise einen Informationsüberschuss mit ewig viel Text von dem ich bezweifle, dass die meisten es sich durchlesen bzw. die Zeit dazu hätten, wenn sie mit Kindern unterwegs sind. Der Bereich Wald ist sehr ansprechend gestaltet.
Alles in allem war es ein netter Ausflug für einen verregneten Tag. Vieles ist jedoch etwas in die Jahre bekommen bzw. könnte durch kürzere, gezielte Informationen interessanter und niederschwelliger...
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