Rembrandt Burger ist ein perfektes Beispiel dafür, dass gutes Essen allein heutzutage nicht genügt um ein Restaurant zu betreiben.

Wir waren Dienstags gegen 14 Uhr hier. Bekamen einen Platz ohne Reservierung. Drinnen ist begrenzt Platz ca. 5 Tische (2 Doppel, 3 Kleine). Draußen sind noch typische Biergartenbänke.

Die Einrichtung ist recht einfach gehalten und die Deko soll holländisch anmuten. Das gelingt ganz Ok und ist mal eine Abwechslung zu den ganzen "US-artigen" Läden. Weniger ansprechend ist, dass die Tische und vor allem die Stühle nicht wirklich was hermachen. Ich hab mich in die Grundschule zurückversetzt gefühlt, als ich auf einem spartanischen brettharten Stuhl Platz nahm. Wirklich zurücklehnen und entspannt aufs Essen warten ist auf diesen Stühlen nicht.

Das Personal war freundlich, doch wirkte dies aufgesetzt. Freundliches Gesicht am Tisch aber entgleisende Mimik sobald sich umgedreht wird bzw. man glaubt unbeobachtet zu sein. Weiterhin konnte ich beobachten wie das Personal mit einem Lieferjungen umging, was gelinde gesagt nicht sehr respektvoll war.

Das Essen war gut. Die Pommes waren auf den Punkt. Außen knusprig, innen weich und ordentlicher Kartoffelgeschmack. Die Süßkartoffelpommes meiner Begleitung waren auch gut, doch hätten diese einen Moment mehr Hitze vertragen. Die Burger waren ziemlich gut. Das Patty hatte sowohl angemessene Konsistenz als auch ausgewogenen Geschmack bzw. Würze. Die weiteren Zutaten waren passend integriert und die Burger haben ein stimmiges optisches und geschmackliches Bild. Es gibt genug Varianten der Burger, ohne dass die Karte überladen wirkt. Die Varianten selber sind heutzutage "Standard". Grundsätzlich ist das ok, da die Burger vernünftig gemacht sind, aber ein oder zwei kleine kreative Besonderheiten würden hier gut tun. Der inhouse Burger (Rembrandt Burger) ist da schon ein Anfang.

Getränkeauswahl ist ebenfalls Standard. Positiv ist: selbstgemachte Zitronenlimonade. Als negativ empfinde ich, dass es keine Shakes gibt. Ich war in noch keinem Burgerrestaurant, indem es keine leckeren Shakes gab. Nachholbedarf.

Die Preise sind durchschnittlich. Hab schon für weniger mehr geboten bekommen, aber auch für mehr deutlich weniger. Hier kann man weder meckern noch positiv hervorheben.

Absolutes No-Go ist, dass keine Kartenzahlung möglich ist. (Schreit nach Falschabrechnung & Geldwäsche) Das war vor 5 Jahren schon ein No-Go und ist in 2020 und dann auch noch zu Corona ist ein absolutes Gegenargument auch nur ein Fuß in diesen Laden zu setzen. Also bitte in der Gegenwart ankommen und Karten, sowie NFC Zahlungen supporten. Dem sei gesagt wer sich wegen der popeligen 20-30 Cent pro 100€ an Transaktionsgebühr von bargeldlosen Zahlung anstellt und meint so knapp kalkulieren zu müssen um Geschäftsfähig zu sein, der sollte sein Laden gleich dicht machen.

Als Fazit dürfte der erste Satz dieser Bewertung dienen. Fürs Essen allein wären es 4 Sterne, doch die anderen Aspekte machen lediglich 3 draus. Keine Kartenzahlung wäre eigentlich 2 Sterne wert, doch wäre dass in Relation zu anderen 2 Sterne Lokalitäten nicht angemessen.