Wiederholt waren wir hier zu Gast. Der letzte Besuch war während der Corona-Pandemie. Damit verbunden, gemischte Gefühle, dies bezieht sich auf Pandemie und den Restaurantbesuch. Diesen erinnere ich als „mittelprächtig“. Inzwischen ist man dekoriert. Man wird womöglich anbauen müssen, wenn alle Auszeichnungen im Restaurant untergebracht werden sollen. „Arbeitgeber des Jahres 2023“, „Top-Chef – Rolling Pin“, „1. Platz bei -Mein Lokal, Dein Lokal-“, „Aralschlemmeratlas“, „Gault-Millau“, „Guide-Michelin“, „Feinschmecker" etc., so eine „Wall of Fame“ habe ich lange nicht gesehen. Auf der Instagramseite gibt es Promis zu bewundern, z. B. DJ Basti und Mathias Opdenhövel. Jan Diekjobst ist allgegenwärtig. Es gibt ein Corporate Design, welches mich an das der „Sansibar“ erinnerte. Dies zierte die Weingläser, die Hosen und Blusen des Service. Es findet sich ebenfalls auf der sehr professionell gestalteten Website des Restaurants. Ein gutes Marketing ist wichtig, bei der Vielzahl von Wettbewerbern. Nie gab es so eine große Menge an Michelinsternen in Deutschland.
Das Restaurant war voll. Offenbar mit vielen Stammgästen, die auf das herzlichste begrüßt wurden. Das Ambiente des Speisesaals gefiel uns. Eine schöne Farbgestaltung, ein ansprechendes Lichtdesign. Die Tische sind eng gestellt, dies empfanden wir nicht als unangenehm. Man sitzt komfortabel, die Stühle und Bänke sind gut gepolstert. Der von mir gewünschte Platz war durch einen Stammgast belegt. Mit der Alternative waren wir zufrieden. Es war „laut“, das hatte etwas von Bistro, dies mögen wir. Der Service agierte locker, war freundlich und sehr aufmerksam. Nie waren die Gläser leer, der Brotkorb wurde unaufgefordert nachgefüllt.
Wir entschieden uns für das Menü in 5-Gängen. Es las sich gut. Das Geschirr war schön, die Art des Anrichtens sollte das Auge ansprechen. Leider war der von mir gewählte Wein nur auf der Karte verfügbar, im „Keller“ fand er sich nicht. Man bot zwei Alternativen an, ich lehnte ab und bat erneut um die Karte. Ich wählte einen Burgunder von Dr. Heger, Jahrgang 2020, die Flasche am Tisch war leider von 2022. So etwas irritiert mich.
Die Grüße aus der Küche waren okay. Kreativ eher nicht. Allgegenwärtig, das Cornetto mit Rindertatar. Eine kalte Paprikasuppe mit Himbeere. Ein „Tartelette“ mit Spargel etc. Das Gebäck war filigran, knusprig. Zum Brot gab es aufgeschlagenen Butter, die erinnerte an Sahne. Ich mag das nicht.
Es folgte Sellerie | Haselnuss | Jalapeno | Rhabarber. Optisch sehr ansprechend. Geschmacklich erinnerte das an Waldorfsalat und war dank Mayonnaise erstaunlich mächtig. Säure durch den Rhabarber? Schärfe durch Jalapeno? Ich nahm beides nicht wahr. Jakobsmuschel | Kohlrabi | Mandel | Apfel. Die Jakobsmuschel wurde roh mit Apfel und Kohlrabi zu einer Rose gerollt, etwas abgeflämmter Kohlrabi und eine homöopathische Dosis Kaviar darauf. Kaviar funktioniert für mich nur dann, wenn man ihn wahrnimmt. Hier konnte man die wenigen Körner quasi an einer Hand abzählen. Agnolotti „Carbonara“ | Pecorino | Pfeffer | Guanciale. So simpel und so gut. Dieser Gang begeisterte uns, entzückte den Gaumen mit Cremigkeit und herzhafter Aromatik. Das Herumhantieren mit der ein Meter großen Pfeffermühle, schwamm drüber 😊. Weidehuhn von Odefey und Töchter Brust & Keule | Kartoffel | Karotte | Rosmarin. Meiner Frau gefiel es. Ich vermisste Röstaromen, Hühnerhaut. War die Brust womöglich „Sous-Vide“ gegart? Schön aromatisch und saftig war ein frittiertes „Bällchen“ aus dem Keulenfleisch. Da auch die Kartoffelbeilage ausgebacken war, wurde es mir etwas zu fettig. Eine Pommes-Soufflées war handwerklich verbesserungswürdig. Erdbeere | Schokolade | Petersilie | Sumak, das war ein optisch ansprechendes, geschmacklich gutes Dessert. Zum Kaffee einige Naschereien, handwerklich und geschmacklich in Ordnung.
Ist man nicht regelmäßig Gast in der gehobenen Gastronomie, dann könnte man ggf. von der Küchenleistung beeindruckt sein. Am Nachbartisch „feierte“ man ein Kalbsschnitzel mit Kartoffelsalat. Für uns war das...
Read moreAn amazing dinner. We had a 4-course menu voucher and we were told we can simply deduct a dish from the 5 course menu and exchange any dishes if we like to (what we weren’t told in advance: for a surcharge). The food was super tasty, extravagant flavours and combinations you would not think of yourself. I especially liked the veal tartare with melon and the Agnolotti Carbonara. Amazing dishes. The presentation was fabulous. There was plenty of time between the courses to digest and the kitchen would surprise with little snacks in between. The service was great as well. The only thing I would mention is that sometimes different waiters served our tables but that was ok. Now back to the very beginning where I wrote about the surcharge: after asking about the price difference the surcharge was cancelled which was a great reaction to problems. Things like these - miscommunication in my opinion - can happen. It’s just about how you handle it. In this case it was handled well! Thanks again! We can only...
Read moreDer Michelinstern für eine Küche voller Finesse - einen Stopp wert, scheint immer noch über dem Restaurant. Warum? Siehe unten.
An einem sonnigen Mittag oder einem schönen Sommerabend vor Jan's Restaurant auf der Terrasse zu sitzen, ist das pure Vergnügen. Die Atmosphäre, der Service und die Speisen: Jan's Restaurant hat sich zur guten Stube Detmolds entwickelt.
"Und weil auch der aufmerksam-entspannte Service einmal nicht in eher jugendlichen Händen, sondern denen eines gestandenen langjährig berufserfahrenen Oberkellners liegt, ist die Stimmung hier deutlich anders, als in vielen, dorch gerne etwas steifen anderen Etablissements dieser Güte", J. Dollase, FAZ, 1.06.2025 Jan's Restaurant: Unbedingt besuchen, wenn Sie in Detmold mit Vergnügen auf hohem Niveau speisen wollen.
P.S. Im Restaurant sind die Speisen natürlich genau so gut und die Ambiente passt nach Renovierung jetzt vortrefflich.
8.6.2025 Brie | Trüffel | Walnuss | Apfel
Die Überschrift bezieht sich auf etwas, was oftmals als vernachlässigbar betrachtet wird: Das Dessert. In Jans Restaurant kreiert eine ausgesprochen talentierte Patissière schon seit langem Dessserts vom Feinsten. Ein absoluter Höhepunkt wird auf der neuen Abendkarte angeboten, nämlich die oben geschriebene Kreation. Das Dessert ist optisch ein Hingucker und vereinigt geschmacklich und vom Mundgefühle die Textur des Brie mit dem eingearbeitet Trüffelmus, den hauchdünnen Trüffelscheiben dem Apfel und Walnuss aufs aller trefflichste. Eine wunderbare Kombination und eine echte Alternative zu schokoladen- und fruchtseitig dominierten Dessert.
Noch etwas: „Im Jahr 2007 wurde das Wiener Schnitzel von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe Österreichs erklärt.“ In Jan`s Restaurant im Detmolder Hof wird das traditionsreiche original Wiener Schnitzel in Hochachtung vor dem Österreichische Kulturgut ebenso groß, ebenso schmackhaft und ebenso traditionel zubereitet und serviert wie z.B. in Wien beim „König des Wiener Schnitzels“ Figlmüller. Wir hatten im Mai die Vergleichsmöglichkeit; wobei mir Jans zwei nicht ganz so großen Schnitzel auf dem Teller lieber sind als das einmalige und tellergroße...
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