Little Italy — Restaurant in Essen

Ich kam zur Mittagstischzeit. Tote Hose im Laden, das Personal empfing mich aber mit einem mehr oder minder freundlichen "prego". Ich bestellte eine Cola und bekam dazu ein Amuse Gueule auf's Haus. So weit so unspektakulär. Während der Kellner mir noch die Cola ins Glas schüttete und irgendetwas auf Italienisch daherplapperte, begann ich schon den kleinen "Gruß aus der Küche" zu inspizieren. Die imposante Anrichtung ist so ziemlich das einzig gute was ich diesem lassen kann. Ein Bällchen Mascarpone Creme mit etwas Schnittlauch, und eine grüne "Olivenpaste" obwohl ich mich fast schäme, zerstampfte, wässrige Oliven auf Discounter-Niveau als solche zu bezeichnen. Nicht abgeschmeckt, nichts. Ebenso die Creme. Mascarpone mit schlecht geschnittenem Schnittlauch. Das. War' s. Mein Mittagstisch folgte nach erstaunlichen DREI Minuten, was mir so ziemlich alles über dessen Herkunft verriet. Angekündigt war dieser Als "Cuore Pesce", Herznudeln gefüllt mit Fisch - ich betone es hier nochmal: FISCH - an einer Tomatensoße. Serviert bekam ich einen roten, lauwarmen Brei, in dem man vier - fünf große Nudellappen erahnen konnte. Diese waren Herzförmig ausgestochen und in der Mitte gefüllt - angeblich ja mit Fisch. Was ich darin fand, war alles andere als das. Eine Farce aus etwas, dass nur entfernt an Fisch erinnerte, aber vorallem mehlig und seltsam süß schmeckte. Und dann entdeckte ich das, was ich bereits befürchtet hatte. Eine Mischung aus Krebsfleisch und der Farbe nach zu Urteilen Krebsfleisch IMITAT, gemischt mit etwas, das sehr stark nach Kartoffelpüree aussah. Von Salz Pfeffer fehlt weiterhin jede Spur. Immerhin: Die Sauce wurde mit Fisch angesetzt oder mit Fond abgelöscht. Wenigstens etwas. Diese war dann auch endlich mal halbwegs abgeschmeckt, zumindest an Salz fehlte es nicht. Gute Säure, aber von Schärfe fehlte jede Spur. Insgesamt sehr zweidimensional. Die Nudeln entsprachen der Dicke eines Pfannkuchens, aber eines amerikanischen, und schmeckten so, als hätten sie schon Stunden gelegen. Was wahrscheinlich auch der Fall war. Für 16 Euro einen Mittagstisch und zwei 0,2 er Cola und 15 Minuten Wartezeit nach beendigung meines Essens zu bekommen, ist wirklich bescheiden. Das geht sehr viel...

Wir waren letzte Woche zu sechst im Little Italy essen. Jeder hatte etwas anderes, Vor- und Nachspeisen, sodass wir uns einen breiten Eindruck von der Karte machen konnten. Alles sah sehr gut aus und alle waren zufrieden. Ich habe mir zu zweit drei Vorspeisen und eine Pizza geteilt. Die Vorspeisen (Vitello Tonnato, Lachs-Tartar und Bruschetta) waren allesamt sehr lecker, aber die Portionen waren doch etwas klein für die relativ hohen Preise. Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt, denn geschmacklich waren vor allem Vitello Tonnato & Lachs-Tartar bemerkenswert. Die Pizza war für mich auch gut, die andere Hälfte fand sie wohl etwas zu weich. Da kann ich mich aber nicht anschließen. Der absolute Hammer muss wohl die Zabaione als Nachtisch gewesen sein. Da wurde geschwärmt ;) Die Bedienung war sehr, sehr nett, der Ober macht viele Späßchen, das ist cool! Zwischendurch war die Bedienung etwas unaufmerksam (wir hatten alle sechs eine Weile lange keine Getränke mehr), vielleicht aber auch, weil wir hinten und oben recht versteckt waren. Genau dieses Separee fanden wir aber auch alle schön. Das gesamte Ambiente ist gemütlich und gepflegt - Man fühlt sich wohl im Little Italy. Daher insgesamt ein schöner Besuch, ich kann dieses italienische Restaurant auf jeden...

Kein typischer Pizza-Italiener. Das Restaurant liegt an einem kleinen, wenig genutzten Parkplatz mit ein wenig Grün und Blick auf ein Gerichtsgebäude. Man kann hier auf jeden Fall gut draussen sitzen, ist aber nicht zu romantisch. Die Bedienung ist aufmerksam und freundlich. Man kommt sehr schnell in einen Duz-Tratsch-Modus. Eine, sie trug hauptsächlich die Speisen auf, sprach nur wenig deutsch, holte bei Nachfrage aber umgehend ihre Kollegin zu Hilfe. Zu Beginn bekommt man ein Baguette mit zwei Sorten Butter. Die Pizzen sind sehr gut, mit knusprigem Boden. Eine Tomatensuppe, die wir hatten, war schlicht, aber gut gewürzt. Andere Gerichte, wie Fleischgerichte, sind durchaus empfehlenswert. Die Beilagen kommen stets in Form von 4 gebratenen Kartoffelspalten, sowie in Olivenöl gebratenen Karottenstückchen und Zucchinischeiben auf einem kleinen Extrateller. Schmackhaft, aber ein wenig einfallslos. Geschmacklich kann ich nichts Negatives vorbringen. Das Gegenteil ist der Fall. Der Espresso ist sehr stark, aber typisch italienisch. Preislich ist es voll in Ordnung und nicht teuer. Wir lagen bei Vorspeise, zwei Hauptgerichten, Getränken und Espresso bei etwa 60 €. Insgesamt sicherlich...