Die nächste Dienstreise, die nächste Überraschung. Und zwar eine gute. Ein Italiener am Rande der Innenstadt von Greifswald in einem wahrhaft herrschaftlichen Gebäude. Und obwohl es ein wirklicher riesiger Speisesaal ist, wirkt es durch geschickte Raumaufteilung sehr gemütlich und ist nicht unangenehm laut. Aber was rede ich von Räumen, es geht ums Essen. Und das war toll. Auf der Karte viele Klassiker, musste machen, passt. Aber auch die ein oder andere kleine Abwechslung. Als Vorspeise ein Klassiker: Vitello Tonnato. Wer das sauber auf den Teller bringt, kann kein schlechter Mensch sein. Und es war super. Das Kalbfleisch war so rosa wie ein Schweinebaby, die Sauce nicht von Mayonnaise erschlagen, der Thunfisch war jederzeit präsent. Ordentlich Kapern dabei. Instant gute Laune. Nur die Unmengen an Rucula on top mussten dezent beiseite geschoben werden. Überhaupt nicht schlimm aber die Hälfte hätte gereicht. Egal, es war ja so lecker und eine wirklich ordentliche Portion. Zum Hauptgang Nudeln, ich verließ die ausgetretenen Pfade der Klassiker, es gab Orecchiette mit Rinderfiletstreifen, Paprika in einer Mascarpone Zitronen Creme. War das gut. Das Rind perfekt gebraten, Röstaromen, alles da, die Paprika hatten noch Biss und waren nicht zu dominant, aber die Creme war das Beste. Ich mag halt Saucen und Cremes und all den Schlabberkram mit viel Geschmack. Und Geschmack gab es reichlich. Überraschende Schärfe, Säure, Cremigkeit wechselten sich ab und machten wirklich den Mund voll. Hat das Spaß gemacht. Aber trotz Mascarpone nicht zu mächtig, es kam leichtfüßig daher, dank der zurückhaltenden aber stets präsenten Zitrone. Oben drauf ein Berg Rucula, siehe oben. Lasst das weg, ist Unkraut, braucht ihr nicht, ist doch alles so lecker. Ein bisschen Crunch hätte Buch geschadet, geröstete Pinienkerne wären der Hammer gewesen, aber das ist jetzt fast schon unverschämtes Jammern auf hohem Niveau. Ich war schon satt, aber wer mich so glücklich macht mit Essen, der muss mir auch noch einen Klassiker zum Dessert hinstellen. Tiramisu, ist doch Logo. Eindeutig selbstgemacht. Gute Konsistenz, nicht zu süß, nicht zu schlabbrig, viiiiel Kakao obendrauf. Herrlich. Ein schöner Abend, warum gibt es das nicht bei mir zu Hause um die Ecke? Bin ja nicht gerne auf Dienstreise, aber zu Greifswald sage ich nicht nein, denn jetzt weiß ich ja, wo ich richtig gutes Essen für wenig Geld bekomme. Preise sind super fair. Und jetzt noch etwas, dem ich sonst nicht so viel Aufmerksamkeit widme, dem Service. Freundlichkeit und Aufmerksamkeit darf man erwarten und das war auch so was von der Fall. Perfekt. Aber es kam noch was dazu, das kannst du nicht lernen. Herzlichkeit. Danke. Draußen war es bitterkalt und schmuddelig, aber der Laden wärmt...
Read moreWir waren eine Gruppe von 7 Erwachsenen und 2 Kindern. Ein sehr aufmerksamer, junger Kellner war unsere Bedienung. Etwa um 18.30 Uhr haben wir bestellt: 6 Pizzen und 1x Pasta. Dann haben wir gewartet ... und gewartet .... und gewartet. An unserem Tisch wurde Pizza um Pizza vorbeigetragen. Nach einer Stunde haben wir nachgefragt, wo denn unsere Bestellung bliebe. Der Kellner wollte es klären, kam nach einer Weile und meinte, es dauert nicht mehr lange, es täte ihm leid und bot uns einen Prosecco an. Diesen lehnten wir dankend ab, baten aber um Pizzabrötchen für die Kinder. Ja, die würde er bringen. Eine weitere Viertelstunde verging - ohne Pizzabrötchen - , in der unser Unmut zunahm. Wir baten darum, die Restaurantleitung zu sprechen. Diese kam und erklärte uns jetzt (nach fast 1,5 Stunden Wartezeit!!), dass ein Wassertopf defekt sei und es deshalb einen Stau bei der Pasta-Zubereitung gäbe... Es wäre wirklich hilfreich gewesen, wenn wir diese Information viel, viel früher bekommen hätten. Dann hätte die Person mit der Pasta-Bestellung entweder erklärt, dass es okay sei, wenn sie ihr Essen später bekommt oder sie hätte umbestellen können.
Die Krönung war dann jedoch, als ein Kellner (nicht unserer, sondern ein anderer) der Gruppe am Nebentisch zwei Brotkörbe brachte mit den Worten: "Das dauert mir hier alles zu lange bei euch, hier kommt eine Kleinigkeit, um die Wartezeit zu überbrücken." Wir gönnten es der Gruppe am Nebentisch, aber: sie hatten später bestellt als wir, es waren nur Erwachsene und wir hatten um etwas Brot für die Kinder gebeten... Unser Essen kam dann gegen 20.30 Uhr. Die Pizzen waren lecker, die Pasta recht al dente und nicht mehr ganz heiß, aber geschmacklich auch gut.
Unsere Bitte um einen Nachlass aufgrund der Unzulänglichkeiten wurde abgelehnt, da so etwas nicht vorgesehen sei. Was wir uns gewünscht hätten: Eine klare und frühzeitige Kommunikation der Schwierigkeiten in der Küche. Denn dann hätten wir Einfluss nehmen können und unser Eindruck wäre positiv gewesen. So bleibt ein Gefühl von mangelnder Wertschätzung und mangelnden Verständnisses für die...
Read moreLeider kann ich die vorwiegend guten Rezensionen nicht annähernd teilen.
L`Osteria ist eine Systemgastronomie-Kette die Deutschland-, Europaweit etliche Niederlassungen unterhält. Diese Rezension bezieht sich lediglich auf den Standort Greifswald.
Wenn der Name L`Osteria fällt, kommt umgehend der Satz: „die machen Riesen Pizza“. Ja, stimmt. Vielleicht sollte man dann aber auch gleich im nächsten Atemzug anmerken, dass die Pizzen deshalb auch jenseits der 12,- € liegen. Selbst wenn ich ein „gestandener Mann“ bin, machte ich mir schon Gedanken, ob ich in der Lage bin so eine Riesenpizza komplett zu verzehren?! Als sie geliefert wurde, lösten sich meine Bedenken umgehend auf, da die Pizzen „klassisch“ hergestellt werden, was bedeutet, dass der Teig zeitungspapierdünn ist. Somit entsteht bei der Größe kein Völlegefühl. Wie ich an den benachbarten Tischen beobachten konnte, hatte selbst die Damenwelt (auch meine Begleitung) keinerlei Probleme die Pizza komplett zu verspeisen. Natürlich ist man von der Größe im ersten Moment beeindruckt, beim zweiten Blick verwirrten mich jedoch die „Freiflächen“. Da hätten an etlichen Stellen durchaus noch eine Scheibe Salami, eine Sardelle, was auch immer an Belag Platz gefunden. Meine Begleiterin sagte, ja, das wäre ihr auch schon aufgefallen. Das ganze Gegenteil von „üppig belegt“.Wenn man diese „Freiflächen“ isst, kommt die nächste Ernüchterung. 08/15 Tomatensoße mit etwas Käse.
Fazit: Selbstverständlich darf man auf „exklusiv“ machen, frische Champignos als frische Egerlinge in der Karte bezeichnen - klingt einfach besser. Auch ist ein höherer Preis natürlich gerechtfertigt, - wenn eine Geschmacksexplosion im Mund entsteht. Anfang des Jahres war ich in einer Pizzeria essen, deren wenige „Freiflächen“ unglaublich aromatisch waren. Bei Nachfrage beim Kellner, verriet mir dieser, dass sie die Tomatensoße mit Kräuteröl, im Stile von Pesto, verfeinern. Das war eine Geschmacksexplosion, ich war genauso gesättigt - allerdings bei 8,- € und nicht bei...
Read more