Das Café Kehrle in Durlach ist eine pittoreske Institution, die mit ihren Angeboten und Ambiente stets verführerisch winkt. Insbesondere das fein ausbalancierte Portfolio an Kuchen und Torten ist nichts weniger als eine Hymne an das Zuckerhandwerk, bei dem das Einfache und Authentische gekonnt zu wahrer Pracht erhoben wird.
Von feinstem Gugelhupf bis hin zu elaborierten Schwarzwälder Kirschtorten, der Duft von frisch gebackenem Gebäck erfüllt das Lokal wie eine liebkosende, süße Symphonie. Jedes Stück ist ein taktiles Kunstwerk, zart und doch robust, sorgsam balanciert zwischen sinnlicher Dekadenz und einem Hauch von bodenständiger Bescheidenheit. Das Fest für die Sinne beginnt bei dem moment, wenn der Kristallzucker leise auf der Zungenspitze knirscht und endet mit der vollmundigen, cremigen Nachwirkung, die das Versprechen jedes Kuchens und jeder Torte in sich trägt. Hier scheint es, als hätte der Zuckerbäcker ein Stück des Paradieses auf Erden gezaubert.
Doch gerade als man sich völlig diesem euphorischen Trance der Patisserie hingeben möchte, tritt eine weniger schmeichelhafte Facette des Cafés Kehrle zutage. Das Personal scheint mehr an einem Mittagsschlaf interessiert zu sein als an tadellosem Service. Die gastronomische Kunst des Café Kehrle leidet sichtbar unter der Trägheit und Lustlosigkeit des Services, der oft den Anschein erweckt, als wäre er in der Zeitschleife einer langsamen Siesta gefangen.
Kunden müssen sich selbst durch die Speisekarte navigieren, während Kellner und Kellnerinnen gleichgültig aus der Ferne zuschauen. Die Bestellungen kommen spät, oft begleitet von einer kaum verhohlenen Gleichgültigkeit. Es ist, als würde man durch einen Gastronomie-Obstgarten wandeln, dessen Früchte zwar süß, aber unerreichbar sind, versteckt hinter einer Mauer aus Desinteresse und Unmotiviertheit.
Es ist ein Paradoxon, dass eine solche Palette an kulinarischen Köstlichkeiten in einer Atmosphäre serviert wird, die eher an ein überfülltes Postamt als an ein Café erinnert. Man würde erwarten, dass in einem Etablissement dieser Güte die Servicequalität mit der Brillanz der Küche mithält, doch hier ist die Diskrepanz beinahe schockierend.
Aber gute Nachrichten für diejenigen die sich das nicht geben wollen: Die zauberhaften Wunderwerke gibt es auch zum Mitnehmen.
Es bleibt zu hoffen, dass das Café Kehrle in Durlach diesen Mangel bald behebt und seinen Service auf die Höhe seines Kuchen- und Tortenmeisterwerks hebt. Bis dahin jedoch bleibt der Besuch dort ein Erlebnis von süßem Geschmack und...
Read moreEin Haus und eine (wohl ehemalige) daneben stehende Scheune wurden in der Mitte überdacht und daraus nochmals ein lichtdurchfluteter Raum geschaffen. Einfache Cafebestuhlung in allen Räumen. Im hinteren auch ein paar Sofas, die jedoch schon etwas abgewetzt sind. Nette, ebenfalls einfache, Draußen-Sitzmöglichkeiten auf dem hinteren „Saumarkt“ (Kirch-Vorplatz und kleiner Marktplatz). Bedienungen immer alle nett. Keine längeren Wartezeiten. Manchmal ist eine Bedienung jedoch allein, dann sollte man ein paar Minuten mehr einplanen. Die Chefin selbst wirkt auf mich immer sehr „neutral“. Wir sind öfters zum Mittagstisch dort. Das Essen ist einfache, hausmännische Kost ohne Firlefanz ;o). Zart gewürzt. Aber immer alles frische Zutaten, frisch gekocht. Es gibt auch generell Frühstück und kleinere Gerichte wie selbstgemachte Rösti, Suppen, Strammer Max, Salate und Eis. Kuchen, Gebäck und Pralinen sind über dem einer durchschnittlichen Bäckerei. Im Ranking zu einer Patisserie für mich aber nur 3 von 5 Punkten – da fehlt es einfach noch so ein bisschen an Feinheit, Delikatesse, Filigranität,… Es gibt „Die nette Toilette“ (WC auch für Nicht-Gäste nutzbar) im UG. Kein Tageslicht. Bewegungsmelder. Sauber. Nur...
Read moreSeit Jahrzehnten besuche ich das Cafe Kehrle in Durlach wegen des leckeren Salatdressings zum grossen, gemischten Salat. Dieser bestand ehemals aus kleinen Portionen Rettich, Karotten, Gurke, Mais, Paprika, Tomate, Ei und Blattsalat. Der grosse Teller wurde kleiner, der Preis dagegen höher - kann man in der heutigen Zeit akzepieren. Allerdings gab es zunehmend immer weniger der kleinen gemischten Salatportionen, was mit ein paar mehr grünen Blättern kaschiert wurde. Heute gab es leider nur noch grün mit Karottensalat und jeweils zwei hauchdünnen Scheibchen Radieschen, Gurke, Ei, sowie drei Cocktailtomaten! Mit einer Apfelschorlen stolze 17,- Euro !!! Den Kuchen kann ich dort schon lange nicht mehr aufgrund des Preis- Leistungsverhältnisses geniessen. Die stets nette Bedienung verwies mich zur Äusserung meines Unmutes an die Chefin, die das leider herzlich wenig interessierte. Mit einem unqualifizierten “wir machen schon lange keine Rohkostsalate mehr” ( ja war denn der Karottesalat dann auch noch aus dem Glas :-( und “der nächste bitte” , war für sie und wohl dann auch für mich der...
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