Essen
Das kulinarische Erlebnis im Tawa Yama Easy begann vielversprechend mit den Vorspeisen, die eine echte Bereicherung waren. Der Bao Bun Soft Shell Crab und das San Choi Bao überzeugten beide mit exzellenter Würze, Konsistenzen und einem Geschmack, der schwer anderswo zu finden ist. Die Vorspeisen boten definitiv einen vielversprechenden Start und heben sich von Standards in anderen Restaurants ab.
Die Hauptspeisen jedoch enttäuschten leider im Vergleich. Der Wagyu Burger schmeckte gut, aber abgesehen vom hochwertigen Fleisch war er nichts Besonderes. Das Gemüsecurry mit Pollo Fino war der größte Kritikpunkt: lauwarm serviert und in Geschmack und Gemüseauswahl überraschend einfallslos. Das Furikake auf dem Reis brachte zwar Schärfe, doch neutralisierte der Reis die ohnehin schon milde Würze des Currys zusätzlich, sodass die ganze Komposition etwas fade wirkte.
Das Dessert enttäuschte ebenfalls. Das Jasmin-Tee-Panna-Cotta hatte eine bittere Note, jedoch sonsts nichts was auf den Tee hinwies. Aufgrund der dominanten Säure der Beeren kam davon allerdings kaum etwas zur Geltung. Der warme Feigen-Schokoladenkuchen war eher trocken, mit einem Geschmack, der eher an Nusskuchen mit einem Hauch Kakao erinnerte. „Süß“ war leider das letzte, was einem zu diesen Nachspeisen einfiel.
Service
Der Service begann mit einem herzlichen Empfang. Das Angebot, die Jacken zur Garderobe zu bringen, war eine charmante Geste, und die Bestellaufnahme sowie das Servieren der Getränke verliefen zügig. Leider musste dann etwas länger auf die Vorspeisen und später auch auf die Hauptgänge gewartet werden – wahrscheinlich bedingt durch die hohe Auslastung des Restaurants. Die Wartezeit war spürbar, aber unter den gegebenen Umständen noch verständlich.
Ambiente
Das Ambiente im Tawa Yama Easy punktet mit einer originellen Gestaltung und beeindruckenden Details wie dem „Steingarten“ am Eingang und der Wendeltreppe, die von einem auffälligen Kronleuchter beleuchtet wird. Das dunkle Farbkonzept der Einrichtung wurde durch viele Pflanzen, teils echt und teils künstlich, aufgelockert.
Allerdings gab es auch einige Mängel: Ein flackerndes Element im Kronleuchter auf Augenhöhe beeinträchtigte die Beleuchtung und war über den gesamten Abend hinweg störend. Der Tisch war wackelig und konnte erst spät von einer Servicekraft stabilisiert werden – ein kleiner, aber ärgerlicher Makel. Die sichtbare Installationen für Lüftung und Elektronik sind zwar mordern, durch die stellenweise fehlenden Kabelabdeckungen und herausstehenden Drähte führte es aber eher zu einem leicht unfertigen Eindruck. Der Waschraum im WC hatte kein warmes Wasser, was den Komfort im ansonsten elegant gestalteten Raum schmälerte.
Fazit
Das Tawa Yama Easy bietet insgesamt ein interessantes Erlebnis, vor allem was die kreative und geschmacklich gelungene Vorspeise betrifft. Doch bei den Hauptgerichten und Desserts lässt das kulinarische Niveau nach und kann mit dem Vorangegangenen leider nicht mithalten. Der Service ist freundlich und aufmerksam, allerdings könnte man die Wartezeiten noch optimieren. Die Atmosphäre ist beeindruckend, jedoch wird der Gesamteindruck durch technische und funktionale Mängel getrübt.