Wir hatten heute das Vergnügen das Restaurant 360 Grad zu testen. Die Location bietet einen schönen Ausblick über die Dächer von Limburg und wirkt allgemein sehr elegant, aber dennoch gemütlich. Wir entschieden uns für das Menü „Weltreise“ in 4 Gängen. Was „wenig“ klingen mag wird durch diverse „Grüße aus der Küche“ stimmig bereichert, sodass man tatsächlich gesättigt wird, obwohl dies sicherlich nicht den Sinn einer solchen Lokalität darstellt. Auf die Gänge gehe ich nun im Einzelnen ein:
kalte Vorspeise: Bachsaibling an fermentierter Karotte, Tamarinde und Pani Puri
warme Vorspeise: Korma mit Hühnchen an gerösteten Nüssen und gefülltem Champignon
3.1 Hauptgang : Beef an Schalottenjus und Artischocke mit Parmesan
3.2. Hauptgang: Lamm an Loomi-Jus, Baba Ganush und Falafel
Dessert: *Hana Matsuri - „Buddahs Hand an Zwerglimette und Ama Cha Tee“
Service: Der Service ist sehr um das Wohlbefinden der Gäste bemüht. Man merkt zwar, dass nicht jedes Mitglied des Serviceteams voll geschult ist, das stört jedoch nicht weiter, da man sehr freundlich bedient wurde. Es gibt jedoch sicherlich Gäste eines Sternerestaurants, die an dieser Stelle mehr erwarten. Persönlich störend empfand ich, dass das Personal häufig wechselte, insgesamt hatten wir im Verlauf des Abends fünf verschiedene Personen, welche uns versorgten. Ein Fehler, der in dieser Preisklasse jedoch nicht passieren darf ist, dass man von links über den Teller Getränke (in diesem Fall Wasser) nachgeschenkt bekommt, dies ist leider einmal passiert. Sehr positiv möchte ich noch anmerken, dass man als Gast bei der Rechnung ein Glas selbsterzeugten Honigs bekommt. Eine nette Aufmerksamkeit! Danke dafür.
Wein: Zu den Speisen erhielten wir eine Flasche Rotwein (2018 Stellenbosch De Trafford Plan B). Ein sehr guter Tropfen, welchen ich mir nachbestellen werde. Die Dame hatte einen Rosé aus Nierstein (Name leider entfallen), welcher auch gut zu sein schien. / 44€ Flasche; 7€ je Glas
Fazit: Ein gelungenes Erlebnis und eine kulinarische Bereicherung für Limburg! Das Essen bietet ein hohes Niveau, ebenso die Location. Der Service ist extrem nett, könnte jedoch an der ein oder anderen Stelle noch einmal geschult werden. Das Preisniveau ist gehoben, aber noch angemessen. Konkret bewerten würde ich den gesamten Abend mit 4-4,5 von 5 Sternen. Wir bedanken uns für den schönen Abend und kommen...
Read moreDa habe ich doch erst vor wenigen Tagen in meiner letzten Rezension über die ganz phantastischen Speisen in der Zeiskamer Mühle im Pfälzerwald berichtet und geschwärmt.
Das derzeit mit mir sehr liebevoll umgehende Universum zeigte mir jedoch gleich darauf, dass es im Leben immer noch großartigere Steigerungen gibt:
Und zwar im "360°" in Limburg.
Davon hatte ich schon so viel gehört und gelesen. Wollte schon seit Jahren unbedingt mal hin.
Lassen Sie mich zuvor aus diesem Grund einmal in aller (Un-)Bescheidenheit erwähnen, dass ich vor 30 bis 40 Jahren beruflich bedingt und privat viele der besten Sterne Restaurants in Deutschland und Frankreich erleben und genießen durfte. Ich sage Ihnen das nur, damit Sie einschätzen können, dass ich einigermassen weiß, wovon ich rede beziehungsweise schreibe.
Lassen Sie mich dennoch mit einer kritischen Anmerkung beginnen: Dass das Menü als "Weltreise" deklariert ist, ist eher ein cleverer, aber eben doch ein Marketing Gag. Zwar sind deutliche Anklänge an die asiatische Küche nicht zu übersehen, aber mit einer wirklicjen Weltreise hat das nur mit extrem viel Fantasie etwas zu tun.
Macht aber überhaupt nichts! Alles, was da in fast endlos erscheinender Reihe größter Delikatessen auf den Tisch gebracht wird, erfordert keinerlei Fantasie, sondern nur noch Geschmackspapillen, die bereit sind, sich dem größten und konkurrenzlosesten Genuss zu öffnen, den ich seit langer langer Zeit erleben und über alle Massen genießen durfte.
Ich erspare es Ihnen jetzt, die einzelnen Gänge detailliert zu beschreiben. Das entnehmen Sie besser den Fotos und der abgelichteten Speisekarte. Das Amuse Gueule besteht übrigens allein schon aus sechs Gängen.
Neben der fantastischen geschmacklichen Qualität mit unendlich vielen (Gewürz-) Nuancen ist zweifellos die äußerst kunstvolle Präsentation zu nennen. Da regieren die Pinzette und anscheinend hunderte winzige Blüten in der Küche. Ein optischer wie lukulischer Traum.
Abgerundet von begleitenden Weinen, wo sofort klar wird, dass die "Somellieuse" und Gastgeberin des Jahres, Rebekka Weikert, ihr Handwerk bis ins letzte FF versteht. Nur durch diese perfekte Vermählung fantastischer Speisen und großartig darauf abgestimmter und herausragender Weine wird ein solches Menü erst zum Gesamtkunstwerk.
Und dass es das in der Tat ist, dafür sorgt als Chefkoch und Aufsteiger des Jahres Alexander Hohlwein gleichermassen in gekonnter und professioneller Präzision wie auch dem Transport dieses Kunstwerkes quasi auf eine vielfarbige Leinwand, die von auf jeden Gang fein abgestimmtem und ebenso beeindruckendem Geschirr unterstrichen wird.
Genau wie die perfekt zugewandten jungen Damen im Service mit ihrer ebenso beeindruckenden wie ungewöhnlichen "Dienstkleidung". Hier greift eben jedes Genuss-Zahnrad geschmeidig ins andere.
Wer jetzt sagt: "das ist ja auch entsprechend teuer", der oder die weiß nicht, dass solche Kunstwerke eigentlich unbezahlbar sind. Sowohl, was den immensen Material- wie auch Personalaufwand betrifft. Und Insbesondere, was die in der Tat unbezahlbar künstlerische Note dieses Gesamtkunstwerks betrifft, das es verdient hat , dass Sie sich auch nach Jahren noch an dieses ganz ungewöhnliche Erlebnis im "360°"erinnern werden. Und dann haben SIE das...
Read moreLeider kann ich hier die guten Rezensionen nicht fortführen. Ich hatte einen Gutschein für das 360-Grad in Limburg geschenkt bekommen und mich auf einen Besuch mit meiner Lebensgefährtin gefreut. Also habe ich anlässlich ihres Geburtstages eine Online-Reservierung 2 Wochen vorher vorgenommen. Dort habe ich direkt vermerkt, dass sie allergiebedingt keine Zwiebeln und Karotten essen kann. Da hierauf keine Rückmeldung kam, ging ich davon aus, dass es keine Probleme geben wird. Habe ich bei einem Sternerestaurant auch nicht wirklich erwartet, da bisher praktisch alle Lokale hierauf Rücksicht nehmen konnten. Am Tag vor dem Reservierungsdatum kam dann der Anruf, dass Sie leider auf diese besonderen Wünsche nicht eingehen könnten, da praktisch alles mit Zwiebeln zubereitet werde, auch die Fonds (was auch ein Problem ist). Man hat sich vielmals entschuldigt, dass man hierauf nicht eingehen könne, da dies alles bereits vorbereitet sei. Somit wurde unserer Reservierung - leider erst einen Tag vorher (!!!) - seitens des Restaurant storniert.
Ich finde es schade, dass man in einem Restaurant, welches gehobene Ansprüche an sich hat, nicht auf besondere Wünsche des Gastes eingehen kann, zumal dies auch in jedem anderen "normalem" Restaurant möglich ist. Gerade hier erwarte ich aber doch im Besonderen, dass man auf solche Unverträglichkeiten eingehen kann. Des weiteren finde ich schade, dass die Absage erst 2 Wochen nach der Reservierung einen Tag vor dem Termin kam. In so kurzer Zeit eine adäquate Alternative zu finden, war nicht einfach (aber möglich! - ein Lob für das Eduardo in Idstein!).
Am Tag der Reservierung selbst wurde dies alles noch getoppt, als die (automatisierte?) Mail des 360-Grad kam, dass man sich auf unserem Besuch am Abend freue. Ich habe darauf hin eine Mail an das Restaurant geschrieben, dass es seitens des Restaurants eine Stornierung gab und dass ich davon ausgehe, dass meine Kreditkarte (diese muss man bei der Onlinereservierung angeben, da ein Betrag abgebucht wird, wenn man nicht storniert) nicht belastet werde. Ich habe auch noch mein Bedauern darüber ausgedrückt, dass man sich nicht in der Lage sieht, auf Unverträglichkeiten Rücksicht zu nehmen und dass mir extra ein Gutschein (in einer doch nicht unbeträchtlichen Höhe) geschenkt wurde, den ich nun leider nicht einlösen kann. Leider hat das Restaurant auf meine Mail auch nach 12 Tagen in keiner Weise reagiert.
Mein Fazit - es macht den Anschein, dass man sich hier kulinarisch selbst verwirklichen möchte (was ja wohl auch für die allermeisten Gäste gelingt), der Kunde hierbei zwar Gast nicht aber König ist!
26.05.: Die gefunde Lösung vom 360-Grad war folgende - der Gutschein ist ja für mich, ich solle halt meine Partnerin zu Hause lassen und mit jemand anderem kommen...tja, das ist Gastronomie auf...
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