Wir genießen öfters das von der Münchner Abendzeitung initiierte Menü "Ess-Klasse". Die jüngste Empfehlung war das Lokal "Il Sommelier" in München-Trudering. Das Lokal ist modern eingerichtet, die Tische sind sauber eingedeckt und der Empfang durch den Inhaber war freundlich; somit ein erster guter Eindruck. Nach dem Aperitif wurde Tataki vom Thunfisch mit Wakame, rotes Zwiebel-Chutney und ein Kokosmilch-Wasabi-Pannacotta, alles sehr schön angerichtet, serviert. Diese Vorspeise- vor allem der Thunfisch - waren erstklassig und harmonierten mit dem 2021 Mehr, Meer vom Winzer Klundt, Baden. Wir hatten nach unseren bisherigen Erfahrungen mit der Ess-Klasse erwartet, dass zu mindestens 0,1 L sich im Weinglas befinden würden; aber hier hat der einschenkende Kellner deutlich gespart. Wenn's 0,07 L waren, dann war es schon viel. Auch die zweite Vorspeise versprach Positives: Mezzi Paccheri all' arrabiata. Auch hier sehr überzeugend im Geschmack, allerdings eine wirklich sehr überschaubare Portion, die locker auf einen normalen Suppenlöffel Platz gefunden hätte. Auch hier die nächste deutliche Sparofferte: Im Weinglas fanden sich noch weniger vom 2018 Barbera d´Asti (Superiore Cascina Radice) als beim ersten Durchgang.
Aber wirklich enttäuschend: Ein Restaurantinhaber, der im Lokal noch eine Vinothek betreibt, sollte zumindest die Grundahnung haben, dass "al chambre" nicht 23° C Weintemperatur bedeuten, sondern dass ein vier Jahre alter Barbera mit 12-14° C deutlich besser schmeckt, als die hier angebotenen 23° C. Bei dieser Temperatur wird jeder Spitzenwein zum billigen Schankwein.
Entschädigt haben uns mit einer geringen Einschränkung der dritte Gang: St. Petersfisch mit Pistaziensauce und rotem Beete-Zitronenpüree. Der Fisch auf den Punkt gegart und auch das Rote-Beete-Zitronenpüree war wirklich überzeugend. Hier ist es dem Koch gelungen, die Erdigkeit der Roten Beete deutlich zu reduzieren. Von der Pistaziensauce hätte ich mir allerdings zumindest einen klitzekleinen Teelöffel voll gewünscht, aber da wurde wieder gespart. Und welch' ein Glück: der 2021 Chardonnay vom Schlossmühlenhof war richtig temperiert, aber - wie bereits gewohnt - in einer sehr überschaubaren Menge (vielleicht waren es 0,06 L) eingeschenkt.
Ein echte Enttäuschung haben wir mit dem Hauptgang, der Entenbrust sous vide erfahren müssen. Sie war schlichtweg zäh und mit dem Messer kaum zu schneiden. Wenn ich schon sous vide koche, dann sollte mir der Gast so viel wert sein, dass ich nach der angedachten Kochzeit einen Beutel mit einem Stück öffne und den Garzustand kontrolliere. Zwanzig Minuten mehr hätten der Ente gut getan. Dass die übrigen Beilagen (siehe Foto) wirklich gut waren, konnte diese Enttäuschung nicht mehr neutralisieren.
Ja und der Wein, ein 2020 "100x100" Appassimento von de´Conti Esploratore, wäre wirklich sehr passend gewesen; aber auch hier: mindestens 23° C und ein erneut schlecht eingeschenktes Glas.
Allein beim Dessertwein, einer 2021 Scheurebe von Hauck, war der Kellner so gnädig, zumindest 0,1 L anzustreben. Die Zuppetta di Yoghurt war in Ordnung.
FAZIT: Ein Lokal mit sehr überschaubaren Portionen, deutlichem Lernbedarf beim Kochen 'sous vide' und einer langen Schulung für die richtige Weintemperatur und der Erkenntnis, dass man bei einem mehrgängigen Menü ohne schlechtes Gewissen 0,1 L/Glas ausschenken kann. Dass der Wirt für eine Flasche Mineralwasser mit 0,7 L 6,95 € abkassiert hat, das ist nicht nur teuer, das ist unverschämt.
Ich hätte gerne vier Sterne vergeben, aber die Mängel bei der Weintemperatur, das knickrige Einschenken und die misslungene Ente rechtfertigen...
Read moreThis was a real home run in terms of dinner experiences. We decided to have a corporate dinner with selected clients at Il Sommelier and the whole evening was just perfect. The meet and greet was held outside on the terrace in a really nice and relaxed atmosphere, afterwards for dinner, the whole restaurant was specifically prepared for our event to encourage conversations and networking. The food was absolutely amazing, every dish was super high quality and extremely tasty and you got a real feel of Italy while being there, the service was exemplary, super attentive and super nice and funny, we felt right at home!
Huge thanks to the team for such a great evening and experience! Highly...
Read moreMit großen Erwartungen sind wir hierher gekommen, da die Bewertungen so super sind. Leider wurden wir enttäuscht. Schon auf die Speisekarte mussten wir 20 Minuten warten, dann weitere 20 Minuten bis wir bestellen konnten. Es gab vorweg kein Gruß aus der Küche und das Brot (1 kleine Scheibe Baguette für jeden) mussten wir zur Vorspeise dann erfragen. Der Aperitif wurde zügig serviert, war aber lauwarm. Wir hatten noch nicht mal ausgetrunken, da kam schon der erste Wein, der zur Vorspeise im Rahmen der Premium-Weinbegleitung gereicht werden sollte. Das Glas war dann schon leer als 20 Minuten später endlich das Essen kam. Die Jakobsmuschel musste wahrscheinlich für alle 4 am Tisch reichen, so klein war sie. Die angekündigte Erbsencreme entpuppte sich als lauwarme dickflüssige pampige Suppe. Außerdem war sie versalzen. Die Ravioli im 2. Gang waren gut und auch heiß. Die vegetarische Alternative zum Hauptgang war so übersichtlich, dass ich anschließend noch hungrig war. Der zum Ibericofilet servierte Weißwein passte zum vegetarischen Gericht überhaupt nicht. Die Weinbegleitung insgesamt war eher unprofessionell. Für den Preis von 30 € hatte ich mehr erwartet. Das auf der Karte beschriebene Dessert gab es nicht mehr. Ohne dies anzukündigen oder nachzufragen wurde eine Alternative serviert. In einem solchen Restaurant hätte ich das nicht erwartet. Insgesamt kamen wir uns vor, wie Gäste 2. Klasse. Keine Nachfrage, ob alles in Ordnung ist, lange Wartezeiten und am Ende mussten wir die Rechnung vom Chef (?) oder Kellner erbetteln, der nebenan am Tisch anscheinend beim Stammgästen saß und sich unterhielt. Eine Empfehlung kann ich leider nicht aussprechen und wiederkommen werden...
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