Ich war am Wochenende mit meiner Familie zum Abendessen dort. Wir hatten einen Tisch reserviert, das Lokal war gut besucht, aber nicht voll. Unsere 4,5 jährige Tochter kann aufgrund einer neurologischen Erkrankung nicht kauen und so bat ich bei der Bestellung darum, ihr Kindermenü kurz mit einem Stabmixer zu pürieren. Wir haben fünf weitere, teils auch höherpreisige Essen bestellt. Dies schien zunächst kein Problem zu sein. Nach etwa 5-10 Min kam der merklich aufgebrachte, aber vordergründig um Freundlichkeit bemühte Koch mit dem pürierten Essen und meinte, dass sie „sowas sehr gerne“ machten, aber es „sämtliche Abläufe in der Küche durcheinander“ brächte und wir doch beim nächsten Mal zu einer anderen Tageszeit essen gehen sollten. Kurze Zeit später kam eine Kellnerin und erkundigte sich, was denn der Koch gesagt habe. Als ich dann äußerte, dass meine Tochter wirklich schwer krank ist und ich es sehr unangenehm finde, mich dafür rechtfertigen zu müssen, zu einer ganz gewöhnlichen Zeit essen gehen zu wollen, sagte sie erneut, dass sie das ja wirklich „oft“ und „total gerne“ machten, aber es um die Zeit eigentlich nicht ginge und wir zu einer anderen Zeit essen gehen und beim nächsten Mal bereits bei der Tischtreservierung Bescheid geben müssten. Das Problem sei, dass „die Leute immer alles wollen, aber kein bisschen entgegenkommen“. Auf das restliche Essen haben wir dann noch etwa 45 min gewartet, sodass meine Tochter alleine essen musste.

Familien wir unserer bestimmte Zeitslots zum Abendessen vorzuschreiben und dazu eine Art Vorwarnung einzufordern, ist schlichtweg diskriminierend.

Das aufwändige Essen, was „sämtliche Abläufe durcheinandergebracht“ hatte und innerhalb von 5 min serviert war, war übrigens Tüten-Kartoffelbrei mit pürierten Königsberger Klopsen. Mein Matjes war ok, die TK-Beilagen (Kaisergemüse und Kartoffelecken) auch. Die „frischen Pfifferlinge“ waren waren frische Champignons.