Noch ein Schloss besichtigen? Oft sorgt dieser Vorschlag in meinem Umfeld nicht gerade für Begeisterung. Die Räume und Säle würden doch eh immer gleich aussehen. All der überladene und kitschige Prunk erschlage doch nur. Bayreuths Neues Schloss wirkt jedoch anders. Man wird von verspieltem Rokoko empfangen. Die Räume sind vergleichsweise klein und intim. Sie verweisen immer wieder auf europäische China-Phantasien aus der Mitte des 18. Jahrhunderts - und die Freunden des Gartens mit Schmetterlingen und leuchtenden Blüten an den Wänden. Der Park draußen wurde gewissermaßen künstlerisch nach Innen geholt. Damals wohnte und repräsentierte Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth in dem Neuen Schloss. Sie war eine preußische Königstochter und legte entsprechend Wert auf eine gehobene höfische Kultur. Da Wilhelmine weniger Verpflichtungen ausgesetzt war als ihr regierender Gemahl und sie wirtschaftlich keine Sorgen plagten, konnte sie sich ganz den schönen Dingen des Lebens hingeben. Sie las historische und philosophische Werke. Sie lernte Cembalo und Laute zu spielen. Sie sang, versuchte selbst Operntexte zu komponieren und eigenständig Pastellbilder zu malen. Viel Zeit nahm auch das Korrespondieren mit ihrem königlichen Bruder und dem französischen Aufklärer Voltaire ein. Wilhelmine ließ auch das berühmte markgräfliche Opernhaus errichten - ein UNESCO-Weltkulturerbe, das man dank ermäßigtem Kombiticket zusammen mit dem Neuen Schloss besuchen sollte. Im Schloss erwartete uns die Räume von Wilhelmine sowie eine Ausstellung über das "Markgrafentum" Bayreuth und Wilhelmine selbst. Man kann auch noch an einer Führung durch den sogenannten Italienischen Flügel teilnehmen. Außerdem erfährt man, dass in einem Schloss nicht nur die Familie eines Landesfürsten wohnte. Das Schloss war ja auch ein Regierungs-, Fest-, Repräsentations- und Militärgebäude. In weniger ansehnlichen, leider meist nicht zugänglichen Räumlichkeiten und Gängen arbeiteten und wohnten viele dutzende Männer und Frauen, und zwar Kammerdiener, Wachgarden, Tafelwäscherinnen, Stallknechte, Jagdpagen, Sängerinnen und viele weitere. Deren Aufgaben werden hier auf Informationstafeln anschaulich geschildert. Als die Zeit der Markgrafen in Bayreuth im späten 18. Jahrhundert endete, kostete das vielen Menschen ihre Jobs - eine ganze "Lebenswelt" verschwand plötzlich. Zugegebenermaßen - und auch das wird nicht völlig verschwiegen - erreichte das höfische Gesellschaftsideal aber nur einen kleinen elitären Zirkel, der sich von den "unteren" Ständen weitgehend abschirmte. Während der Bayreuther Hof im Winter 1739/1740 zum eigenen Karnevalvergnügen französische Schauspieler und Tänzer beschäftigte, herrschte aufgrund des lange anhaltenden Schneefalls eine furchtbare Hungersnot. Die Vorräte waren bald so weit aufgebraucht, dass die Bauern das Stroh ihrer Dächer an ihr Vieh verfüttern mussten! Sicher, die Herrschenden im Neuen Schloss werden von Historikern heute manchmal noch als aufgeklärte Landesfürsten bezeichnet, aber sie waren ebenso immer noch standesdünkelnde Despoten. Erst die Revolutionen von 1830 und 1848 sollten die verkrusteten aristokratischen Systeme in den deutschen Staaten ernsthaft zu Reformen zwingen. Diesen Aspekt sollte man noch deutlicher hervorheben. Die Markgrafen kann und sollte man vor dem Hintergrund der ständischen Ungleichheitsgesellschaft NICHT überwiegend nur als kunst- und kulturbeflissenen Wohltäter loben, wie das jetzt...
Read moreThe palace is beautiful and very elegant. They give you printed information in German and English, which I find more comfortable than headphones and other equipment hanging on your neck. The staff inside the rooms is very polite and helpful. However the lady at the counter at that day (I visited on 01 Nov 24) was extremely arrogant. Because I am a foreigner, she treated me as a child - leading me to the lockers (just 5 meters away from the counter and hard to miss), "teaching" me how to use them without my single question (and by the way I presented her my Bavarian annual museum card, which should obviously mean it was not my first museum ever)... When I was leaving after visiting the museum, I stopped near the door to fasten my jacket and she ran to open the door for me and bowing and pointing at the door to me with expressive smile (which you always see when officials are eager to get rid of you) and then to the next door specifically instructing me to leave through that door, which I was already heading to. Man! I had never been treated like that in museums so far. Hypocrisy and arrogance are...
Read moreI really felt hospitality here at the Schloss today. I came by today because I liked my walk at sunset out at the Schlosspark last visit. Wasn’t expecting anything as I walked in and the gentleman at the Kasse was too warm and happy not to talk to. I got the ticket and was informed of a guided tour at the gallery. But the good vibe at the Kasse waS only the beginning. We ran into a friendly staff who accompanied us to the restroom, and the guided tour lady was full of passion on the topic of the Schloss history. You see joy and spark in her eyes and she tells the stories. I had such an entertaining walk with all the details she gave. Luckily we were there in the early morning. So we ended up having an exclusive guided tour! I can probably also keep telling the story I learned today for quite a while among my friends. Recommend, you will have fun interacting with the people here and if time permits, visit the opera house too. To summarize, come early, no need to buy beforehand, interact, have a walk at the park at sunset. Park your car behind the opera house. In May this place is...
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