Streng in zwei Kuben, präsentiert sich die von Jesuiten geführte St. Canisius-Kirche. Freistehend der kantige Kirchturm, unten weiss und oben schwarz gehalten. Von aussen fällt die um 90° gedrehte Kube auf, da sie einen offenen Hohlraum bildet. Zwischen den Kuben sind die Schnittstellen um Flächen aus Lärchenholz ergänzt, ein lebendes Element zu dem Sichtbeton. Auch die elf Meter hohen Eingangstüren und die Marienkapelle, welche halbrund in die offene Kube eindringt, ist innen aus Lärchenholz geschaffen. Die Kirche wurde 2002 nach Plänen der Architekten Heike Büttner, Claus Neumann und George Braun fertiggestellt. Ein moderner sakraler Bau, der vorab verblüfft. Die erste Assoziation die ich beim Anblick traf, war die geometrische Form von Dolmen, die in der Frühzeit der Menschen, diese zu religiösen Objekten in klaren Form animierte. Im Bau integriert sind Räume, die die weitere Infrastruktur abdecken. Das Innere folgt der strengen Schlichtheit der Kuben, wobei eine unregelmässige Geometrie von geraden und gebogenen Wänden zu einer interessanten Gestaltung beitragen. Die liturgischen Orte verteilen sich über den ganzen Raum, der durch unterschiedliche Deckenhöhen Dominanten setzt, und die Wahrnehmung von Unterteilungen bewirkt. Eine Fensterfront zum Offenen Raum, der übrigens nur von innen her begehbar ist, bildet eine der Lichtquellen des hellen Kirchraumes. Das Taufbecken wurde auf eine steinerne Stele gestellt, als Hintergrund eine kleine Wand aus Naturstein. Die Marienkapelle aus Lärchenholz bildet einen Kontrast zum Beton und ist unmittelbar neben den Eingangspforten zugänglich. Eine Mondsichelmadonna des österreichischen Bildhauers Otto Moroder aus Holz geschnitzt stammt aus dem Jahr 1943. Eine durchaus ungewöhnliche Kirche, dessen Symbol des lateinischen Kreuzes, auf dem Vorplatz auf einer Stange erhöht steht. Für Interessenten an Sakralbauten, die nicht die Begegnung mit der Moderne fürchten, eine annähernd ebenso befruchtende Begegnung wie für...
Read moreAbsolut schade, was mit dem Glauben in dieser Kirche gemacht wird. Queer-affirming Gottesdienste finden hier statt und der Pater findet es, neben sehr generischen und oberflächlichen Predigten, zeitgerecht. Es ist unsagbar, wie sich die katholische Kirche, die Urkirche Jesu, das was Christus schuf um uns zu retten, so vom Wort Gottes abwenden kann. Ja, Gott ist Liebe. Keine Frage. Aber ein liebender Gott lässt nicht alles durchgehen. So wie ein liebender Vater seinen Kindern schützende Grenzen gibt und nicht jeden Unfug konsequenzlos geschehen lässt, so müssen auch wir Buße tun und zum Vater umkehren. Als Katholiken der Ideologie aufzuliegen, Gott habe den Menschen ja so geschaffen und aus diesem Grund sei er genau richtig wie er ist, ist nicht nur flach, sondern auch arrogant. Wir alle sündigen. Gott liebt uns trotzdem. Aber unsere Sünde liebt er nicht, vielmehr ruft er uns zur Umkehr auf. Und hier in dieser Kirche, wie leider in vielen mittlerweile, wird lieber das breite Tor gewählt, denn viel einfacher ist es, dort hindurchzugehen. Nur führt ihr euch damit selbst in die Irre. Lest Gottes Wort, betet zu Ihm, kehrt um und wiedersagt. Ich bete für...
Read moreEin hervorragendes Beispiel von Kirchenarchitektur, die im 21. Jahrhundert angekommen ist. Der Raum spiegelt das ambivalente Lebensgefühl des modernen Menschen in seinem Spiel zwischen den Polen: Innen - außen, hell - dunkel, gebogen - gerade, konkav - konvex, niedrig - hoch, hölzern - aus Beton. In dieser Dynamik finden sich Inseln der Orientierung: Ambo, Altar, Marienkapelle, Gekreuzigter, Tabernakel, jeweils in verschiedenen Perspektiven innerhalb der Sichtachsen. So ist der Besucher eingeladen, den je eigenen Zugang und Ort zu finden und die anderen Zugänge wahrzunehmen. Dass das einige irritiert, die mit Vielfalt nicht umgehen können, damit werden die Verantwortlichen...
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