Die Erde ist ein Teil des Sonnensystems und permanent kosmischen Einflüssen ausgesetzt. Da ist zunächst natürlich die Sonne als Energie- und Wärmequelle des Lebens zu nennen, aber auch der für die Gezeiten - also Ebbe und Flut - verantwortliche Mond. Obwohl selten können zudem auch Einschläge größerer Asteroiden Umweltkatastrophen auf dem Planeten Erde auslösen. Spuren eines solchen Ereignisses finden sich in Nördlingen in Form eines riesigen Kraters. Die kreisrunde Bodenvertiefung - das sogenannte Nördlinger Ries - misst im Durchmesser 20 bis 24 Kilometer und ist mittlerweile nicht mehr als 100 Meter tief. Das RiesKraterMuseum erzählt die Geschichte dieses und anderer historischer Einschläge auf der Erde und auf anderen Himmelskörpern im Sonnensystem. Außerdem wird danach gefragt, welche Folgen so eine Kollision für Landschaft und Leben, Wissenschaft und Wirtschaft hatte beziehungsweise jederzeit noch haben kann. Die Erde ist ja gerade nicht eine vom Rest des Universums abgekoppelte Insel der "Glückseligen". Ein Blick zum Mond zeigt heute noch eine von Kratern regelrecht übersäte Landschaft. Die Erde müsste ganz ähnlich aussehen, hätten geologische Prozesse wie Erosion, Verwitterung und tektonische Aktivitäten die Oberfläche nicht ständig verändert. Dem Mond fehlt im Gegensatz zur Erde eine schützende Atmosphäre, sodass selbst kleinste Trümmer dort ungebremst niederprasseln können - ohne vorher zu verglühen. Nicht zuletzt überwuchern auf der Erde Pflanzen alte Krater, weswegen sie meist in Wüstenregionen einigermaßen zu erkennen sind. Der Rieskrater in Nördlingen ist noch außergewöhnlich gut erhalten, denn er ist mit ungefähr 14,7 Millionen Jahren geologisch sehr jung - viel jünger als der "Dinokiller" vor 66 Millionen Jahren, der übrigens die heutige mexikanische Halbinsel Yucatàn traf. Trotzdem stellte das Nördlinger Ries Geologen lange Zeit vor Rätsel. Geologen sind ja schon dem Namen nach Wissenschaftler, die sich mit den Veränderungen der "Erde" beschäftigen. Der Begriff Geo ist ja griechisch und bedeutet so viel wie Erde. Deshalb führte man die Entstehung des Ries zunächst nicht auf einen Asteroidenimpakt zurück, sondern geozentrisch auf Vulkanismus. Die Wende kam mit dem US-amerikanischen Apollo-Programm um 1960. Die NASA suchte nach möglichen irdischen Einschlagskratern. Der Astrogeologe Eugene Merle Shoemaker fand im Nördlinger Ries Gesteinsproben, die - wie sich im Labor zeigen sollte - das Mineral Coesit enthalten. Coesit entsteht nur unter einem enormen unvorstellbaren Druck - mindestens 300.000 Mal so stark wie normalerweise auf der Erde. Damit war die Vulkanismustheorie tot. Einige Jahre später trainierten die spätere Astronauten der Apollo-Missionen 14 und 17 im Ries das Erkennen von Impaktgestein - dem Suevit. Sie sollten zweifelsfrei beweisen, dass die Krater auf dem Mond ebenfalls durch Asteroiden- und Kometeneinschläge entstanden und nicht etwa durch Vulkanismus. Zum Dank bekam Nördlingen ein Stück Mondgestein von der NASA geschenkt! Es wird im Museum ausgestellt. Anschaulich werden insbesondere die Katasstrophenspuren im Ries-Gestein gezeigt und damit der genaue Hergang und die Folgen des Einschlages rekonstruiert. Es dauerte nur zwei Sekunden, bis der ein Kilometer Asteroid die Atmosphäre mit 70.000 km/h durchschlug und sich über 4 Kilometer tief in den Boden sprengte. Würde so etwas heute passieren, würde die Druck- und Hitzewellen im Umkreis von 200 Kilometer alles Leben auslöschen - also bis zum Rhein, dem Thüringer Wald, Tschechien und die Alpen. Schäden gäbe es noch bis zu einer Entfernung von 500 Kilometern. Millionen Menschen in Mitteleuropa wären innerhalb von Sekunden und Minuten tot. Der Einschlag wäre von der Energiemenge her vergleichbar mit mehreren hunderttausend Hiroshima-Atombomben. Aber der Krater schuf auch neues Leben. Es bildete sich ein großer Salzwassersee, an dessen Ufer Pelikane, Flamingos und Enten lebten und brüteten. Sogar Nester und von den Vögeln ausgewürgte unverdauliche Nahrungsreste blieben erhalten - vor allem mit Knochen von Igeln, Fledermäusen...
Read moreThe subject matter is fascinating and there is lots of good material here. For a mixed company, some of whom do not know German, there is a hurdle to overcome in that all text and multimedia material is in German. They do have a tablet with English language support, but we had to ask for it and it is still not quite the same. Also, a more consistent story could be told rather than...
Read moreMuseumsdidaktisch nicht empfehlenswert. Leider können wir die ganzen positiven Bewertungen und das Loben in höchsten Tönen nicht nachvollziehen. Das Museum ist eher veraltet und die Ausstellung in die Jahre gekommen. Es werden hier auch tatsächlich nur Dinge ausgestellt - Interaktion Fehlanzeige. Mit meinen Kindern würde ich hier definitiv nicht reingehen. Es gibt ein paar ebenfalls nicht mehr zeitgemäße Filme aus der Schublade "langweilige Schul-Erklärfilme" von vor 30 Jahren, die teils über Beamer, aber auch über Röhrenfernseher (!) gezeigt werden. Die Wände sind zugebaut mit Infotafeln, von denen man mit Text erschlagen wird. Selbst jemand, der doch einigermaßen in der Materie steht, steigt hier nicht durch und schaltet schnell ab - was bei mir der Fall war. Am Ende sind wir nur noch gelangweilt durchgelaufen. Auch die Vergleiche, die gebracht wurden, damit man sich den Impact besser vorstellen kann, waren meiner Meinung nach nicht hilfreich, da sie nichts mit der Lebenswelt von Nicht-Geologen/Nicht-Geographen/Nicht-Astronomen zu tun haben. Museumspädagogisch ist in heutiger Zeit doch nun wirklich mehr drin - sehr schade! Das Stück Mondgestein reißt es dann auch...
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