Das Moissonier ist eine Institution, die seit vielen Jahren oben auf meiner Wunschliste steht. Entsprechend groß die Vorfreude. Das Restaurant stilecht im klassischen Bistro Stil. Der vielbeinige Service wuselt durch die schmalen Gänge. Empfang sehr freundlich, der angebotene Tisch ein wenig abseits in der Mitte des Raums. Sehr nett. (der Lieblingsplatz von Wolfram Siebeck war. Cheers, Ikone meiner kulinarischen Jugend!) Die Abmessung der Tische ist ein wenig waghalsig. Nur wenige Zentimeter kleiner, müsste man Angst um Besteck und Gläser haben. Spannende Speisekarte, elaboriert formuliert. Schön, daß die Gänge auch geteilt serviert werden. Interessante Weinkarte, einiges ausgetrunken, Preise am sportlichen Ende. Der gewählte Viré-Clessé ist ein köstlicher weißer Burgunder mit Zug am Gaumen, schöner frischer Frucht und ganz zartem Holz im Hintergrund. Da versteht jemand sein Handwerk. Der später servierte und sinnvollerweise dekantierte 2014 Rasteau (rot und trocken, nicht weiß und süß!) ist ein recht eigenständiges Getränk. Die klassische Typizität eines Cotes Du Rhone Villages lässt er vermissen. Stattdessen eine große Dichte und wilde Aromen, die in Richtung Naturwein weisen. Darunter eine dicht gepackte intensive schwarzbeerige Frucht. Sehr langer Nachhall. Interessant und recht fordernd, mithin kein Easy Drinking. Amuse Bouche: Quasi ein dünner „Presskopf“ vom Oktopus mit einer Creme von grünen Oliven. Köstlich und absolut harmonisch in seinen Aromen. Austern: Überraschenderweise nicht ausgelöst, aber mit pfiffiger Austerngabel. Geschmacklich gut, unspektakulär. Fischsuppe: Leicht aufgeschäumt, eher dünnflüssig. Null Einlage! Etwas größere Geschmacksintensität wäre schön. Croutons, Käse und Rouille dazu gut. Die Rouille mit Brotkrumen hätte ich an diesem Ort charmant gefunden. Langustine: zwei gegrillte Langustinen in Perfektion; nussig, saftig, zart, edel. Ausgelöst und wieder in die Schale, nachdem dort vorher der Auberginenkaviar eingelegt wurde. Ja, originell, aber es braucht fast schon chirurgische Fähigkeiten, die Paste da wieder herauszuoperieren. Aubergine sehr fein für sich, aber nicht ideal mit diesem unglaublich zarten Meerestier. Die Salzzitrone dazu ein Traum! XO Hollandaise sehr gut und eine passende Ergänzung. Millefeuille vom Spitzkohl schwarz gebrannt und nicht lecker. Kalbszunge mit Sellerie und Krustentierfond zuviel der Aromatik; lenkt vom eigentlichen Teller ab; Zunge zu weich. Beide a part gereichten Teller eigentlich überflüssig. Kalbsbries: Zwei saftige, dicke Stücke auf Sauce poulette und Wasabi Creme. Bries saftig und sehr wohlschmeckend, Sauce poulette ebenso, Wasabi zu intensiv. Dazu Frikassee: üppig, intensiv und sehr lecker. Außerdem Topinambur, Aubergine, Yuzu, Sake, Rote Beete, Austernpilz, Limette, Sesam. Uff! Overkill! Bisschen weniger wäre auch hier mehr gewesen. Rehrücken: rosa, saftig, voller spannender Gewürzaromen und zartem Rauch. Dazu eine üppige, sämige und sehr passende Sauce. Wunderbar! Auf den anderen Tellern wieder die reinsten Wimmelbilder: roher Kürbis, Kürbis Barigoule, Buchweizen Raviolo, Trevisano, Buchweizen Körner, Blumenkohl Creme mit Meerrettich. Und in der Sauce war noch Foie Gras und Muscat… Maurisches Lamm: Halten wir es kürzer. Die Schulter unter Blüten und frischen Kräutern versteckt seeehr intensiv gewürzt und schon ein my auf der trockenen Seite. Dazu unter einer Käseglocke im Kräuterrauch versteckt (tolle Idee!) zwei wundervolle, saftige rosafarbene, unglaublich zarte Lammkoteletts. Und reichlich Beilagen. Könnte es sein, daß die Küche die zwei Michelin Sterne als Pflicht empfindet, besonders viel zu zeigen und besonders kreativ sein zu müssen? Zum gebotenen Ambiente wäre eine marginal einfachere und auf die verwendeten Top Produkte fokussiertere Küche noch stimmiger. Service sehr präsent und herzlich. Wir haben uns bestens betreut gefühlt. Monsieur Moissonier ist ein wundervoller Patron und Gastgeber. Mit ihm zum Ende des Abends ein wenig plaudern zu dürfen, war eine große Freude. Ein sehr schöner, genussvoller Abend! Wir werden...
Read moreMy husband and I were in town for work and a friend back home suggested this restaurant. I was able to make a reservation online which I appreciated, since I don’t speak German. I was able to correspond with the restaurant via email and they were very quick to reply. Yelp has this listed as formal attire and so I quickly emailed them to cancel my reservation. I got an immediate reply back stating that was not the case. I was so relieved! We walked there from our hotel and as we got closer, I was sure we were going the wrong way. Luckily google led us correctly and we arrived right on time. There was no door to open, rather you pulled a thick curtain back and you are immediately transported into a lovely French bistro. You are greeted by a host to confirm your reservation and then seated. Several people waited on us in English. Our menu was also in English. We decided to do the tasting menu with wine pairing. We were not disappointed. Every single dish was not only a beautiful presentation, but it was seasoned perfectly and tasted divine. The service was also super attentive and friendly! My husband and I both agreed that this was by far the best meal we’ve ever had. I highly recommend this restaurant and even though the price point was on the higher end, it was absolutely worth every...
Read moreIn diesem Monat waren wir zu zweit im "Le Moissonnier". Wir wählten das Mittags-Menü 4-Gang samt Weinbegleitung. Vorher nahmen wir einen Aperitif ein. Dieser war bereits im höheren Preissegment für einen solchen. Jedoch geschmacklich absolut nicht wohlschmeckend, erinnerte an einen gewöhnlichen Rosé-Sekt mit einer Kirsche darin.
Nun zum Service. Dieser wechselte während unseres Besuches ständig, was nicht angenehm war. Hinzukommend wurde bereits der Wein für den nächsten Gang serviert, obwohl das Weinglas vom vorherigen Gang lange noch nicht ausgetrunken war. Das ist erstens für die Gemütlichkeit und das kultivierte Verköstigen nicht zuträglich, und stellt die ohnehin recht kleinen Tische zusätzlich voll. Freundlichkeit war gegeben, jedoch wurde spät abgeräumt, obwohl die Möglichkeit, bei ausreichender Aufmerksamkeit, bereits vorher mehrfach bestand. Der Gastgeber, Herr Moissonnier, differenzierte ganz klar zwischen Stammkundschaft und neueren Gästen, besuchte demnach nur deren Tische. Dies wird wohl eher nicht dem Verhalten eines guten Gastgebers gerecht, der daran interessiert ist, neue Stammkunden zu gewinnen. Beim Abräumen des Geschirrs zum Schluss, fragte Herr Moissonnier nicht einmal nach, wie uns das 4-Gang-Menü gemundet hat, auch eher schade und wenig höflich.
Im Zentrum des Besuches stand natürlich das Essen. Wir waren sehr gespannt, ob die Küche dem Ruf und auch der höheren Kulinarik, zu der sich das "Le Moissonnier" sicherlich selbst zählt, gerecht wird. Wir müssen zum Entschluss kommen, dass es definitiv nich der Fall ist. Alle Speisen, die uns im Rahmen des 4-Gänge-Menüs gereicht wurden, waren nicht heißt, sondern maximal lauwarm. Etwas, was trivial klingt, jedoch auf diesem Niveau, nein auf gar keinem Restaurant-Niveau, vorkommen sollte und darf. Hinzukommend waren die Speisen in den Gängen geschmacklich nicht gut und harmonisch zusammengestellt. Es schmeckte viel mehr fad und wenig aussagekräftig. Einen Gang haben wir gar komplett zurückgehen lassen, darauf folgte eine Erstattung dieses Gangs. Insgesamt war das Essen daher eine herbe Enttäuschung und blieb weit hinter den Erwartungen zurück.
Die vom Restaurant angebotene Weinbegleitung zum Menü schloss sich leider nahtlos dem Essen an. Sie passte, unserem Empfinden nach, überhaupt nicht zu den Gängen. Hinzukommend schmeckten sie auch wirklich völlig banal und hatten keinen eigenen Charakter, der für sich stand und sprach.
Um diese Rezension abzuschließen, kann nur festgehalten werden, dass wir dieses Restaurant, vor allem aufgrund des eigens erweckten vermeintlichen Niveaus des Essens und der daraus resultierenden monetären Aufstellung der Karte, nicht empfehlen können. Viel mehr hat man den Eindruck, dass eine Haltung vorherrscht, sich auf den bereits bekannten Namen auszuruhen. In der Folge werden die Gäste wohl auch mit weniger Mühe und Klasse des Essens, Trinkens und Service, schon zufrieden sein, so unser...
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