Es ist ein lebhafter Sonntag in Köln, und ich schlendere durch das Eigelstein-Viertel. Zwischen den modernen Gebäuden und dem urbanen Trubel erhebt sich ein Stück Vergangenheit: die Eigelstein-Torburg. Dieses massive Bauwerk, mit seinen dicken Mauern und gotischen Bögen, wirkt wie ein stiller Wächter, der die Zeit überdauert hat. Es steht da, majestätisch und ein wenig melancholisch, als würde es eine Geschichte erzählen wollen – eine Geschichte von Mauern, Macht und Wandel.
Die Eigelstein-Torburg ist eines der wenigen erhaltenen Stadttore aus der Zeit, als Köln noch von einer mächtigen Stadtmauer umgeben war. Erbaut wurde sie um 1220, als Köln eine der wichtigsten Handelsstädte Europas war. Damals diente die Stadtmauer nicht nur der Verteidigung, sondern auch der Demonstration von Reichtum und Macht. Sie zeigte jedem, der sich näherte: Dies ist Köln – wohlhabend, stark und uneinnehmbar.
Die Torburg war ein wichtiger Zugangspunkt zur Stadt. Durch das Eigelsteintor kamen Händler, Reisende und Pilger, die auf dem Weg zum Dom oder zu den Märkten der Stadt waren. Doch die Burg war mehr als nur ein Durchgang. Sie war Teil eines ausgeklügelten Verteidigungssystems, mit Türmen und Toren, die Köln vor Angreifern schützten. Wer hier eintreten wollte, musste sich den Wächtern stellen und oft Zoll zahlen, ein Zeugnis für Kölns Bedeutung als Handelszentrum.
Im Laufe der Jahrhunderte verlor die Torburg ihren militärischen Zweck. Als Köln im 19. Jahrhundert seine Stadtmauern abriss, um Platz für die wachsende Stadt zu schaffen, blieb die Eigelstein-Torburg – wie durch ein Wunder – erhalten. Sie wurde nicht mehr als Bollwerk benötigt, doch sie hatte ihren Platz im Herzen der Stadt verdient.
Heute wirkt sie fast wie ein Fremdkörper in ihrer Umgebung, umgeben von modernen Straßen und Gebäuden. Doch wenn man genauer hinsieht, erkennt man, dass sie mehr ist als nur ein altes Bauwerk. Sie ist ein Symbol für die Geschichte Kölns, für den Wandel und das Überdauern. Sie erinnert uns daran, dass diese Stadt, so modern sie heute auch sein mag, eine lange und reiche Vergangenheit hat.
Die Torburg wurde von den Bürgern der Stadt Köln errichtet, die im Mittelalter eine weitreichende Selbstverwaltung genossen. Köln war eine freie Reichsstadt, was bedeutete, dass es keine Fürsten oder Könige gab, die über die Stadt herrschten. Stattdessen waren es die Bürger selbst, die ihre Stadt schützten und gestalteten. Der Bau der Stadtmauer und ihrer Tore war eine kollektive Anstrengung, ein Ausdruck von Gemeinschaft und Stolz.
Der Name „Eigelstein“ selbst hat eine interessante Geschichte. Er geht auf das mittelhochdeutsche Wort eigil zurück, das „Hügel“ bedeutet. Der Eigelstein war also ursprünglich eine Anhöhe außerhalb der Stadtmauer. Mit der Zeit wurde das Gebiet um das Tor herum zu einem belebten Viertel, bekannt für seine Gasthäuser und seine lebendige Atmosphäre. Heute ist das Eigelstein-Viertel ein Schmelztiegel von Kulturen, und die Torburg steht im Mittelpunkt dieses bunten Lebens.
Es fasziniert mich, wie die Torburg trotz ihrer steinernen Schwere eine gewisse Leichtigkeit hat. Vielleicht liegt es daran, dass sie nicht mehr als Verteidigungsbauwerk dient, sondern als stiller Geschichtenerzähler. Sie erinnert daran, dass jede Stadt aus Schichten besteht, aus Vergangenheit und Gegenwart, die sich überlagern.
Die Eigelstein-Torburg ist nicht nur ein Bauwerk. Sie ist ein Portal – nicht nur in die Stadt, sondern auch in die Vergangenheit. Sie erzählt von einer Zeit, als Köln eine Festung war, ein mächtiger Knotenpunkt im mittelalterlichen Europa. Doch sie zeigt auch, wie sich die Stadt verändert hat, wie sie gewachsen und offener geworden ist.
Ich verlasse den Ort mit einem Gefühl von Ehrfurcht. Die Torburg hat ihren Platz in der modernen Stadt gefunden, und ich bin dankbar, dass sie geblieben ist, um ihre Geschichten mit uns zu teilen.
Stand: 01.12.2024
Man kann nicht dauernd glücklich sein. Niemand kann das. Man muss lernen, mit den Realitäten des Lebens...
Read moreEigelsteintorburg Köln – Party mit Geschichte (und Muskelkater am nächsten Tag)
Die Eigelsteintorburg mitten in Köln ist definitiv eine der spannendsten Locations, in denen ich bisher als DJ für Geburtstage und private Feiern gespielt habe. Wenn man dort auflegt, feiert man nicht einfach – man ist Teil eines Stücks Stadtgeschichte. Und das spürt man auch sofort: alte Mauern, hohe Gewölbe, mittelalterliches Flair – einfach ein echtes Erlebnis.
Die Stimmung bei den Events war jedes Mal fantastisch. Der Raum bringt diese besondere Atmosphäre mit, die man weder buchen noch dekorieren kann – die ist einfach da. Für Gäste ein absoluter Wow-Effekt, und für Hosts, die etwas Ausgefallenes suchen, genau das Richtige.
Aber klar – ganz ohne “Kölsche Realität” geht’s auch hier nicht: Wer als DJ (oder Dienstleister generell) zur Eigelsteintorburg kommt, sollte sich mental und körperlich auf eine kleine Herausforderung einstellen: Die komplette Sound & Licht-Technik muss über Treppenstufen in den oberen Saal getragen werden. Kein Aufzug, kein Servicelift, nix. Also: früh ankommen, Wasser mitnehmen, und vorher besser keine Beine trainieren.
Wenn alles steht, ist die Mühe aber schnell vergessen. Die Akustik ist solide, das Ambiente einzigartig, und sobald die Musik läuft, tanzen die Gäste unter jahrhundertealten Steinen, als wär’s ein moderner Club.
Fazit: Die Eigelsteintorburg ist eine echte Perle unter den Kölner Eventlocations – charmant, geschichtsträchtig und immer mit dem gewissen Etwas. Für DJs heißt das zwar einmal ordentlich schleppen – aber das Ergebnis ist jede Treppenstufe wert.
DJ Till...
Read moreFür historisch Interessierte, aber auch für jeden der eine kölsche Sehenswürdigkeit besuchen möchte ist die Torburg sicherlich einen Stopp wert, liegt sie doch unweit des Doms.
Der Weg durch die Einkaufsstraße dorthin ist allerdings leider nicht so schön, wird aber beim ankommen wieder wett gemacht, auch wenn die unmittelbare Umgebung gepflegter sein könnte.
Cafés und Bars sowie Kneipen laden zum Pausieren ein.
Das ca. 800 Jahre alte Tor das Teil der Stadtmauer war, wurde über die Jahrhunderte mehrfach verstärkt und restauriert. Diente erst als Feste dann als Militärgefängnis später als Museum und nun als Jazzschule für Kinder und Jugendliche.
Zudem sind die Räume auch als Location für Feste und Veranstaltungen buchbar.
An der Außenseite des Tores gibt es zwei nennenswerte Denk- bzw. Mahnmale.
Zum einen der "kölsche Boor" (Bauer) der in der Kölner Geschichte einen besonderen Platz einnimmt, denn diese haben in der Schlacht von Worringen am 5. 7. 1288 die damals für Köln errungene reichsstädtische Freiheit erkämpft. Auch der Bauer des Kölner Dreigestirns erinnert an dieses Ereignis.
Das Wrack eines Rettungsbootes dient als Mahnmal für die Matrosen, die beim Untergang der »Cöln« am 28.8.1914 während einer Seeschlacht vor Helgoland starben.
Im Inneren ist es typisch mittelalterlich, also eher eng und zweckmäßig, dafür aber gepflegt bis zur Turmspitze in der sich auch die WCs befinden. Die Fenster und Schießscharten bieten einen Blick auf den Dom im Süden und der Kirche St....
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