Es gibt Orte, die besucht man. Und es gibt Orte, die erlebt, durchlebt, ja – erfühlt man. Oma Lilo in Erfurt gehört zweifellos zur letzteren Kategorie: ein gastronomisches Gesamtkunstwerk, ein Hort liebevoll zelebrierter Gastlichkeit, der die Sinne nicht nur anspricht, sondern orchestriert wie ein fein gestimmtes Kammerorchester auf dem Zenit seiner Schaffenskraft.
Kaum hat man den ersten Schritt über die ehrwürdig-knarzende Türschwelle gesetzt, umweht einen ein Duft, der entfernt an ein sonntägliches Familienessen im Jahre 1957 erinnert – und gleichzeitig an die Zukunft der deutschen Hausmannskost. Die Atmosphäre: eine verspielte Melange aus ostalgischer Wohnküchenwärme, subtil ironischer Detailverliebtheit und dem unverkennbaren Charme echter Authentizität. Kein falsches Retro, kein gestelltes Vintage – hier ist alles mit einer fast besorgniserregenden Liebe zum Detail kuratiert.
Doch was wären Raum und Duft ohne Speis und Trank? Worte genügen kaum, um die kulinarischen Glanzleistungen der Küche zu fassen. Die Königsberger Klopse – ein Gedicht in drei Akten: samtig-zart, mit einer Sauce, die so delikat balanciert ist, dass man sich fragt, ob hier heimlich ein Michelin-Stern unter der Serviette versteckt wurde. Der Kartoffelbrei? So fluffig und fein, dass ein einzelner Löffel genügt, um gestandene Gourmets in Tränen der Rührung ausbrechen zu lassen.
Die Bedienung? Freundlich, ja – aber nicht in jener standardisierten, aufgesetzten Weise, wie man sie aus hippen Großstadtkonzepten kennt. Nein, hier wird man umsorgt, als wäre man der lang verlorene Enkel, der nach Jahren endlich wieder heimkehrt. Ein Lächeln, ein ehrliches Wort, ein extra Klecks Soße – all das wird einem hier gewährt, ohne es zu erbitten. Fast möchte man sich bedanken, bevor man bestellt.
Der Nachtisch – ein hausgemachter Apfelstrudel, der in seiner zimtig-warmen Pracht den literarischen Vergleich nicht scheuen muss. Hätte Goethe je davon gekostet, der „Faust“ wäre vermutlich ein Kochbuch geworden.
Fünf Sterne? Ein Unding. Eine Frechheit gar, so begrenzt bewerten zu müssen. Oma Lilo verdient nicht nur Sterne, sondern ein ganzes Sternbild. Vielleicht sogar ein eigenes kulinarisches Planetarium. Es ist schlicht ein Ort, an dem Essen wieder zu dem wird, was es im besten Fall sein kann: ein Akt der Liebe, eine Erinnerung an Zuhause, ein kleines, ehrliches...
Read moreBisher war ich gerne im Oma Lilo, aber was wir gestern erleben durften, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten.
Bestellt war ein Oma&Opa Frühstück für drei Personen (ist eigentlich für zwei gedacht)- sei kein Problem. Nach mehrfachem Nachfragen hatten wir irgendwann auch tatsächlich alles auf dem Tisch stehen^^ Der Hammer kam bei der Abrechnung. Statt das Frühstück für die dritte Person einfach zu teilen und dementsprechend 17,50€ zu berechnen, hat man uns ein anderes ähnliches Frühstück und alles drum herum (Sekt, Ei, O-Saft) extra in Rechnung gestellt. Auf Nachfrage hieß es, das würde immer so gemacht und könne die Kasse nicht anders. Dass wir letztlich so gut 10€ mehr bezahlen mussten, stieß auf taube Ohren. Letztlich haben wir so für ein Frühstück bezahlt, welches wir nie bestellt haben. Auch ich habe schon mit verschiedenen Kassensystemen gearbeitet und weiß, dass es dort stets eine Möglichkeit gibt, frei einen Betrag einzupflegen. Die Ausrede zählt also nicht. Ferner ist es wohl kaum meine Angelegenheit als Gast, wie meine Bestellung abgerechnet wird. Selbst wenn es stets von den Betreibenden so gehandhabt wird, hätte man uns das zu Beginn mitteilen müssen. Bestellt haben wir ein Oma Opa Frühstück und nicht das Famos mit allen möglichen Extrawünschen. Noch besser wurde es, als die überforderte Bedienung uns anscheinend jemanden von der Leitung holte und die Frau uns schon mit einem genervten "Wo liegt das Problem?" begrüßte. Kompromissorientiert geht anders. Schließlich war mein Anliegen auch nur, nur das zu bezahlen, was ich verzehrt habe und nicht mehr. Am besten war noch die Aussage, der Preis wäre schon ein Entgegenkommen. Wenn es euch nicht passt, das Frühstück auch für drei Personen herzurichten, dann sagt es nicht zu.
Nachdem weder meine drei Begleitungen noch ich verstanden haben, weshalb von der anderen Seite keinerlei Entgegenkommen zu erkennen war, sind wir genervt gegangen. Nach der Aktion leider das letzte Mal, dass jemand von uns das Café besucht haben wird. Gerne werde ich meine Erfahrungen auch mit jedem teilen, der nach einem guten Café sucht.
Ferner: im Jahr 2022 noch 50 Cent extra für die Hafermilch? Peinlich.
Euch scheint die volle Stube wohl zu Kopf gestiegen zu sein-...
Read moreWe were on holiday with #Bigfoot and #Littlefeet and discovered Grandma Lilo. Great and highly recommended, whether you have children or not. The breakfast is delicious and so is the coffee or espresso.
It's also not that expensive and what's at least as important: the staff is super nice and helpful.
By the way: it was Saturday morning and we had breakfast. And we didn't make a reservation and still managed to get a place.
Leave a little love and enjoy the time and relax! Great food, great people,...
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