Kunsthalle Erfurt - Haus zum Roten Ochsen — Attraction in Erfurt

Die Erfurter Kunsthalle wurde vor einigen Jahren renoviert und neu eröffnet. Die Räumlichkeiten selbst sind für Kunstausstellungen jedweder Art sehr geeignet. Zum Rest gibt es leider nicht viel Positives zu berichten:

Bei unseren bisherigen Besuchen ist uns das Personal der Kunsthalle als sehr unfreundlich und alles andere als 'serviceorientiert' aufgefallen. Die Attitüde entspricht eher der von Bürokraten, die man mit seinen Anliegen (und sei es nur ein Kartenkauf) eher belästigen würde.

Nahezu alle Ausstellungen, die wir in der Kunsthalle besucht haben, waren wirklich sehr schlecht kuratiert - kein Vergleich jedenfalls zu richtigen Kunsthäusern! Die aktuelle Lee Miller-Ausstellung ist dafür ein gutes Beispiel. Keinerlei Erläuterungen zu Lee-Millers Biographie, zur Geschichte und Theorie der Kriegsfotographie, zu Millers Itinerarium während der Weltkriegsreportagen... nicht einmal zu Lee Millers berühmtesten Fotographien, die auch fotografiegeschichtliche Relevanz entfalten. Es gibt einen einzigen kleinen Einführungstext auf der Wand (im A4-Format wären es ca. 2 Seiten in Standardgröße). Doch selbst dieser Text zeugt von der schlechten Kuratorenarbeit. Er ist schlecht geschrieben; voller Fehler (z.B. wird die berühmte amerikanische Essayisten Susan Sontag in dem Text einmal als SONNTAG - mit doppel N - bezeichnet). Als wäre das noch nicht genug, ist dieser Ausstellungstext auch noch identisch mit dem zur Ausstellung gehörenden Flyertext. Hier wurde sich - wie bei nahezu jeder Ausstellung in der Kunsthalle - wirklich gar keine Mühe gegeben. Dabei hätte man die tollen Bilder der Künstlerin auf so vielfältige und interessante Weise rahmen können.

Nun ja. Leider gibt es in Erfurt keine andere Kunsthalle. Besser als nichts ist sie...

Wir wollten zum Sonntag zur Sonderausstellung des Naturkundemuseums und hatten dafür den Gutschein aus dem Familienpass mit. Am Empfang wurde und gesagt dass der Gutschein des Naturkundemuseums nicht ginge und wir mussten wieder gehen und mit dem Gutschein der Kunsthalle wiederkommen. Mit guter zeitlicher Verzögerung konnten wir dann aber doch noch die Ausstellung besuchen. Die Ausstellung an sich war wunderschön aber wir fühlten uns wie Schwerverbrecher. Direkt nach den ersten zwei Metern beugte sich die „Aufseherin“ zu unserer Dreijährigen Tochter und erklärte ihr dass sie aber bloß nichts anfassen dürfe. Danke, ich hatte ihr bereits 20 Sekunden vorher erklärt dass sie die ausgestopften Tiere bitte nicht anfassen soll. Wir wurden auf Schritt und Tritt verfolgt und meine Tochter hatte anfänglich Hemmungen die dafür gedachten Schubfächer zu öffnen und sich die Exponate richtig anzusehen da ihr ja eingebläut wurde dass sie nichts anfassen darf. Wir hatten fast die gesamte Ausstellung die Aufseherin als Schatten hinter uns. Das war wirklich sehr unangenehm und störend da man sich absolut fehl am Platz fühlte. Wir benahmen uns absolut anständig, fassten nichts an was nicht angefasst werden durfte und trotzdem rannte man uns dauernd hinterher. Beim kleinen Teil der Kunstausstellung war es noch aufdringlicher. Für mich leider ein Grund die Ausstellung bzw. die Kunsthalle nicht noch ein Mal aufzusuchen. Am Abend erfuhr ich von einer Freundin dass diese am Tag zuvor mit dem Familienpassgutschein des Naturkundemuseums eingelassen wurde. Scheinbar war also auch diese Entscheidung...

Kunsthalle Erfurt – Haus zum Roten Ochsen

Inmitten des historischen Kerns von Erfurt gelegen, hinter der eindrucksvollen Renaissance-Fassade des Hauses zum Roten Ochsen, präsentiert die Kunsthalle Erfurt auf etwa 750 Quadratmetern Fläche in wechselnden Ausstellungen Positionen der bildenden Kunst nationaler und internationaler Provenienz von der Moderne bis in die unmittelbare Gegenwart.



Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Sie ist somit die größte öffentlich getragene Einrichtung für Wechselausstellungen moderner Kunst in Thüringen.

Neben retrospektiv oder thematisch ausgerichteten Ausstellungen zu Klassikern der Moderne bietet das Haus vor allem zeitgenössischen bildenden Künstlerinnen und Künstlern aus Deutschland und darüber hinaus regelmäßig ein Podium zur Präsentation ihrer Arbeiten in der Öffentlichkeit.

Seit Mitte der 80er Jahre gewann auch die künstlerische Fotografie einen zunehmenden Stellenwert im Ausstellungsprofil. So werden kontinuierlich wichtige Vertreter der klassischen Fotografie, aber auch experimenteller und grenzüberschreitender Fotokunst in Personalausstellungen vorgestellt.

In der Kunsthalle Erfurt verbinden sich – in baulicher wie inhaltlicher Perspektive – Tradition und Gegenwart, findet man in den Ausstellungen tradierte Bildmedien wie Malerei, Grafik und Bildhauerei neben technischen bzw. methodischen Neuerungen, z. B. in der computergenerierten Fotografie, im Video oder in raumbezogenen...