Gaststätte Dionysos

Die ganzen 4-5-Sterne-Rezensionen kann ich in keiner Weise nachvollziehen. Nach ein paar Jahren wollte ich dem Lokal noch mal eine Chance geben und wurde schwer enttäuscht. Die wortkarge Bedienung war zunächst recht angenehm, glänzte dadurch im Verlauf aber auch vor allem durch Abwesenheit. Der Nebentisch kam erst eine Weile nach uns an, bestellte nach uns, erhielt aber das Essen deutlich vor uns. Die Herrschaften hatten bereits gezahlt, bevor unser Essen überhaupt auf dem Tisch stand. Wir warteten gut 45 Minuten nur auf das Essen. Möglicherweise kann das daran liegen, dass die Bedienung lieber damit beschäftigt war, einen Gästehund zu streicheln sowie davor und danach draußen zu rauchen. Mein Gyros kam kalt, ungleichmäßig gewürzt, aber immerhin ohne Hundehaare. Die Metaxasauce war wässrig und schmeckte nach fast nichts. Das überbackene Gyros mit Metaxasauce meiner Begleitung stellte sich als überbackene Metaxasauce mit ein bisschen Gyros heraus. Man musste mit der Gabel in der Suppe danach fischen. Auch hier extrem ungleich gewürzt; manche der Fitzelstückchen schmeckten schal, andere wiederum wie ein Löffel der zweimal quer durchs Gewürzregal gerührt wurde. Bei den Beilagen das gleiche Spiel. Pommes anscheinend nur Sekundenbruchteile im lauwarmen Fett abgeschreckt und mit einer Messerspitze Salz pro Kilogramm "verfeinert". Der halbe Teelöffel Zaziki war ebenso ein schlechter Scherz. Wir entschieden uns, den Abend mit einem Dessert zu retten. Die Baklava war ein in jeder Hinsicht ein eindrucksvolles Stück Ingenieurskunst,außer in kulinarischer Hinsicht. Auch mit dem beigelegten Steakmesser war das "Gebäck" deutlich zu zäh zum kleinschneiden, die Nüsse nur grob gehackt und schienen wohl einer Tüte Streusplitt zu entstammen. Günstig wars immerhin, allerdings hab ich für weniger Geld schon erheblich besser gegessen und wurde auch schon in Fastfoodstuben wesentlich zuvorkommender behandelt.