Wirklich kein schönes Erlebnis!
Der Reihe nach: Reservierung vorab und spontan per E-Mail ging unkompliziert und freundlich
Der erste Eindruck vor Ort; ein nettes Ambiente - die Einrichtung etc. wollen gern eine Atmosphäre vermitteln, die in der Sterneküche mitspielen möchte
Wir bekamen das Menü und direkt der erste Punkt, an dem ich stutzte: Es war möglich, einen Menü-Vorschlag als 3-, 4- oder 5-Gang Menü zu wählen ODER diese Gerichte auch einzeln. Menüpreise standen unter dem Vorschlag, die Einzelpreise direkt neben den Gerichten. Wer sich beigefügtes Foto ansieht, wird ggf. meine Verwunderung nachvollziehen können: Wenn ich mir ein 3-Gang-Menü aus einem Dessert, einem Hauptgericht (Fisch oder Fleisch) und einem der beiden kleineren Gerichte zusammenstelle, komme ich NIEMALS auf die dort angegebenen 57€ für den Menüpreis, wenn ich die Einzelpreise zusammenrechne. Ich kenne es so, dass dieses Vorgehen aus "Menü-Vorschlag oder auch à la carte" üblich ist - dann jedoch die Portionen im Menü etwas kleiner sind (damit man mehr schafft). Ich habe freundlich nachgefragt und bekam folgende Antwort: "Ja - das ist so. Aber im Menü sind die Portionen ja auch größer als à la carte!" Ich war etwas verdutzt - zugegeben. Wir haben uns schlussendlich für eine 4-Gang-Menü-Variante entschieden. Bitte richtig verstehen; es ging nicht um den Preis an sich - sondern um den Logikfehler und den Umgang damit.
Bei der Bestellung gab es noch kurz Gesprächsbedarf, da meine Frau und ich in einem Gericht zueinander unterschiedlich gewählt hatten, aber beide gern mit der Suppe starten wollten.
Unsere Getränke kamen: Jeder einen Aperitif sowie eine große Flasche Wasser, die Gläser für selbiges waren ja schon eingedeckt. Die Flasche Wasser wurde auf den Tisch gestellt - fertig...
Wir bekamen etwas Brot vorweg. Sehr dünn geschnitten, durchaus lecker. Dazu gab es normale Butter - Kühlschrank-HART...
Dann kam die zweite Bedienung an diesem Abend (eine sehr junge, freundliche und engagierte Frau) mit einem Löffel für zwei Personen. Wir etwas verwundert - sie dann auch.
Bedienung 1 kam erneut, um den Ablauf mit der Suppe vorweg zu bestätigen. Na gut - ein wenig Durcheinander kann ja mal sein, dachte ich mir.
Nach einiger Zeit kam der erste Gang; besagte Suppe. Sehr lecker - leider ohne Croutons...
Auf den zweiten Gang haben wir dann etwa 60min gewartet. Lecker war er dennoch.
Während des Wartens drei weitere Highlights: In meinem Rücken saß eine Gruppe von 4 Personen, die zwischenzeitlich einen Gang serviert bekam. Ich blickte in Richtung Küche, ca. 30m Laufweg von mir bis zur Küchentür. Bedienung 1 kam kauend aus dieser Tür und lief - während sie zwei Teller zu dem Tisch trug - auch kauend an mir vorbei. Wir warteten ja recht lang, sodass unsere Getränke dann auch zur Neige gingen. Wir haben bis zum 2. Gang warten dürfen, bis wir erneut eine Bestellung für Getränke aufgeben konnten. Den ganzen Abend standen in dem Restaurant Eingangstür sowie eine Tür im hinteren Bereich des Restaurants offen, sodass es sehr zog. Bei nasskaltem September-Wetter etwas unangenehm und so fragten wir höflich, ob es möglich sei, die Tür zu schließen. Dies wurde uns verneint, da ansonsten die Tür ganz zu sei und niemand mehr in das Restaurant rein oder heraus käme.
Wir bekamen dann noch unsere weiteren Gänge, die alle wirklich gut waren! Einzig und allein den Käsechip in JEDEM Gericht habe ich nicht ganz verstanden. Spätestens als er in meinem Mango-Sorbet steckte fiel es mir sehr schwer...
Der Rechnungsbetrag für 1 Flasche Wasser, ein Glas Wein, zwei Aperitif, eine Maracuja-Saft-Schorle, ein Bier, einen Espresso und die zwei 4-Gang-Menüfolgen = schlanke 181€....
Schlussendlich: Die Küche hat einen guten Job gemacht (bis auf den Käsechip und die fehlenden Croutons - geschenkt!). Der Service hat dies wirklich mit dem eigenen Hintern wieder eingerissen. Der Rechnungsbetrag, Inneneinrichtung, Menü, Preise, ... vermitteln einen gewissen Anspruch des Inhabers - dieser wird nicht ansatzweise...
Read moreIch fange erstmal damit an, dass ich das Essen in der Felsenbirne handwerklich gut gemacht fand und der Service über weite Strecken völlig in Ordnung war.
Allerdings misst sich die Felsenbirne von der Ansprache und den Preisen nicht mit durchschnittlichen Restaurants, sondern platziert sich im "Fine Dining"-Bereich (der Begriff wird sich daher auch durch diese Review ziehen). Damit kommt auch ein höherer Anspruch. Diesem Anspruch ist die Felsenbirne meiner Meinung nach an keiner Front wirklich gerecht geworden.
Zunächst fand ich es sehr verwirrend, dass das Menü insgesamt teurer war, als alle Speisen des Menüs separat bestellt (zumindest für drei und vier Gänge - ich weiß es nicht mehr genau, aber es kann sein, dass es sich bei fünf Gängen gelohnt hat). Etwaige Verwirrung über die Karte und die Menüstruktur wurde auch eher mit Ungeduld aufgenommen.
Das Essen selbst war von der Qualität das, was ich von einem guten, "normalen" Restaurant erwarten würde. Da hätte ich nichts zu kritisieren gehabt. Aber für Fine Dining hat mir dann die Raffinesse und Kreativität gefehlt. Keines der Gerichte hat mich beeindruckt oder wenigstens mal überrascht. Wenn ich das mit Restaurants im Umfeld, wie dem Heiderand oder dem Genussatelier vergleiche (die preislich sehr vergleichbar sind), dann kommt die Felsenbirne da sehr schlecht bei weg.
Das gleiche gilt auch für den Service. Anfangs hatten wir nicht wirklich das Gefühl warm empfangen worden zu sein. Das Gefühl gab sich zwar im Laufe des Abends, aber der Service war dennoch näher an normalen Restaurants, als an Fine Dining. So wurden - obwohl nur drei Tische belegt waren - immer unsere Essen aufgerufen ala "Zweimal der Saibling" - anstatt, das sich gemerkt wurde, wer was bestellt hat (was ich im Fine-Dining-Bereich als normal empfinde). Normalerweise wird bei vergleichbaren Gerichten auch immer noch ein wenig zu dem Gericht, den Zutaten und ggf. der Idee des Gerichts erzählt - das blieb hier auch aus. Wie schon gesagt: Das ist Meckern auf hohem Niveau, aber bei dem Preis muss man halt auch dem entsprechenden Anspruch gerecht werden.
Einrichtung ist immer Geschmackssache. Ich fand es jetzt persönlich nicht so ansprechend. Dafür gibt es bei mir aber auch keine Abzüge.
Alles in allem ist die Felsenbirne - meiner Meinung nach - ein gutes Restaurant, aber für die Qualität von Service und Speisen einfach zu teuer. Ich kann geneigten Fine-Dining-Gästen da nur wärmstens die Alternativen in der Region...
Read moreWir wollten unseren Hochzeitstag nett in der sächsischen Schweiz feiern und da leider das Lindners in Dohna geschlossen hat, dachten wir an einen guten Fisch. Als wir nach Pirna zum Fischrestaurant kamen, war dies leider auch einem neuen Besitzer gewichen. Erstaunlicherweise war es zum Wochenendabend recht leer, aber ein neues Restaurant braucht vielleicht eine Weile. Leider war die Speisekarte sehr begrenzt und von den 2 Fischgerichten war uns nur eines genehm. Das bekam aber just in dem Moment der Nachbartisch und nach Blick auf den Teller entschieden wir uns spontan um. Bei dem anderen passte uns die Beilage nicht zum Fisch und wir schauten nach etwas vegetarischem. Da die Karte offensichtlich ein Fleischliebhaber kreiiert hat, entschieden wir uns mangels Alternative für Spinatknödel. Nicht unbedingt ein Hochzeitstagsschmaus, aber vom Restaurant Giesser ebenfalls in Pirna, wissen wir wie lecker die schmecken können. Nach unendlicher Zeit und der Gewissheit das die ja jetzt extra frisch zubereitet sein müssten, kam das ernüchternde, ja geradezu freche Ergebniss auf den Tellern. Uns ist klar das in Spezialitätenrestaurants nur kleine aber delikate Speisen gereicht werden aber diese Portionen waren noch nicht mal Vorspeisengröße. Leider waren Sie auch lauwarm und schmeckten nach Tiefkühlspinat. Das wir die Teller fast ebenso "voll" wieder zurückgehen liessen, veranlassten den bärtigen, älteren Kellner nicht mal zu einer Bemerkung. Wir hatten dann Glück und konnten den Abend noch hervorragend beim Italiener um die Ecke ausklingen lassen. Aufgrund dieses Vorfalls sprachen wir mit Bekannten aus Pirna und diese bestätigten Ihrerseits das es beim einmaligem Besuch geblieben ist. Erstaunt habe ich mir dann mal die Vita des Besitzers angesehen und vielleicht hätte er in seinem Bayrischen Hotel bleiben sollen. Schade drum denn das auf der Homepage angeprießene Israelische Menü hätte uns schon auch gereizt. Gerichte aus der Heimat bekommen wir in Dresden auch nicht überall.
EDIT: nach dem nett gemeintem und leider z.T. nicht ganz aufrichtigem Erklärungsversuch werde ich in den nächsten Tagen einen 2. Besuch mit meinem Mann wagen und dem Besitzer, der auch Kellner ist, noch eine zweite Chance geben. Wenn ich dann kein 2. Edit schreibe oder diesen Beitrag lösche, war es keine weitere Mühe wert. Wir...
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