Ein kleines aber mit viel Liebe zum Detail gestaltetes Museum. Viele interaktive Elemente und auch neue Technik wird wirklich sinnvoll eingesetzt. Sehr gut gefallen hat mir die 3D-Darstellung eines Gespräches zwischen Welser und Fugger in einem Büro. Die verschiedenen Strategien und Zwänge der damaligen Zeit wurden darin sehr gut vermittelt. Ich hätte mir noch mehr Infos über die Anfangszeit und mehr Details über einzelne Investitionen gewünscht. Auch die Konflikte mit Kaiser und Religion hätten noch viel mehr Platz verdient. Die Geschichte der Fugger und Welser ist wirklich faszinierend und interessant. Also dem Museum wünsche ich das es irgendwie noch größer werden kann. Deshalb 4/5 Sternen.
Einen klaren Punkteabzug gibt es leider wie schon von einem anderen Besucher von dem Projekt "SIEBEN". Dieses "Projekt" zieht sich leider durch einen Großteil des Museums und "verschandelt" in meinen Augen die Infotafeln. In politisch korrektem Neusprech werden mit aggressiven Pinktape Umformulierungen und Sätze einfach über/unter oder sogar direkt auf Erklärungen der Schaubilder platziert. Es werden Begriffe wie "Sklaven", "Neue Welt", "Erfolgsgeschichte" oder "Indianer" mit Sternchen hinterlegt und umdefiniert. Oder schlimmer - es wird direkt darüber ein Pinktape geklebt mit der Neuinterpretation. Auch stört sich das Projekt "SIEBEN" an dem Begriff "Tratschen" Im Mann/Frau Kontext. Unglaublich, so was habe ich noch in keinem Museum erlebt. Man fühlt sich als hätten Aktivisten mal eben das Museum gestürmt und ihre Gutmensch Botschaften hinterlassen. Daneben stehen pinke "Tonnen" mit den Verantwortlichen dieses Projekts. Das auf diesen gegendert wird, war irgendwie zu erwarten. Die Zeit damals ist natürlich kritisch zu sehen - erschreckend viele Parallelen auch in der heutigen Zeit (z.B. Politik und Lobbygruppen/Wirtschaft Hand in Hand). Aber warum gibt man diesen Aktivisten nicht eine eigene Ecke im Museum? So bekommt es den fahlen Beigeschmack das man mir hier vorschreibt wie ich zu Denken habe. Das hat leider meinen positiven Eindruck doch sehr negativ beeinflusst....
Read moreHat mega viel Spaß gemacht dieses Museum zu erkunden!!! Barrieren sind leider noch teilweise vorhanden (enge Türen, ein Raum mit Stufe, Rest zumindest mit schmalem Rollstuhl nutzbar). Ob Platz genug für Elektrorollstuhl ist kann ich nicht einschätzen. Viele Hörstationen wo grad wohl auch dran gearbeitet wird eine Broschüre mit Begleittext zu erstellen. Es werden Führungen für Sehbehinderte angeboten- leider nur 2x im Jahr. Es gibt wohl auch Flyer in einfacher Sprache (laut Homepage).
Die Eingangstür geht etwas streng auf, ich hab zwar ne Klingel gesehen (da ich hier nicht eingeschränkt bin habe ich das nicht ausprobiert). Der Mitarbeiter an der Kasse war sehr freundlich, ich könnte mir vorstellen, wenn man die Tür nicht selber aufmachen kann, das man hier etwas vereinbaren kann, falls keine Begleitung dabei ist. Das Museum ist in einer ruhigen Seitenstraße, sodass ich mich nicht unbedingt auf Passanten verlassen würde.
Der Gehweg ab Mozarthaus/Dom ist sehr schmal und uneben. Leider keine Parkplätze in der Nähe (wobei die HomePage hier auf ein Parkhaus verweist und eine Kontaktaufnahme empfohlen wird). Gehbehinderte sollten mMn je nachdem wie weit sie gehen können die Entfernung zur Haltestelle nicht unterschätzen. Im Haus selbst gibt es sowohl tragbare Hocker als auch Sitzbänke (ohne Lehne, aber oft an der Wand). Für Kinder und alle neugierigen Menschen ein richtig tolles Museum, man darf diverse Dinge ausprobieren...
Read moreAm Ende einer schmalen Straße eines alten Vororts gelegen, liegt ein von außen unscheinbares zweistöckiges Herrenhaus. Nach hinten aber öffnen sich Pergola und ein großer Garten. Man wusste ja, dass Fugger und Welser die Wahl des Kaisers und etliche Kriege finanzierten, und beide eine kaufmännische Weltmacht aufbauten, kurz nachdem Kolumbus neue Seewege gefunden hatte. Im Keller erfährt man anschaulich, wie die Fugger mit damals neuester Technik Gold und Silber trennten, Blei verwendeten und riesige Mengen an Kupfer gewannen, und damit Handel bis Afrika trieben. Auf einem digitalen Kartentisch im Erdgeschoss kann man Schiffe nach Amerika in 90 Tagen fahren lassen, zurück in 120 Tagen. Im Obergeschoss werden Männer in großen Bilderrahmen lebendig, unterhalten sich und wechseln die Plätze. Optisch hervorragende Überraschungen. Auch die Unterhaltung ist hörenswert. Im obersten Stock begegnet man Fugger persönlich. Mit raffinierter Technik erscheint er lebensgroß. Gestartet werden die Shows mit einem Pfeffersäckchen, in dem ein moderner Chip versteckt ist. Dieses Säckchen kann man auf viele Objekte legen, um anschaulich in die Welt der frühen Neuzeit einzutauchen. Sehr empfehlenswert, auch für Kinder und Schulklassen. Dauer je nach Interesse,...
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