Ein tolles Literaturhaus, das viel Spaß macht und in dem Besucher interaktiv den Weltbestseller "Die Blechtrommel" erkunden und die künstlerische Vielfalt von Günter Grass sowie den politischen Intellektuellen kennenlernen können. Die Anschaulichkeit und Erlebbarkeit der Zugänge zu diesem Künstlerwerk sind fantastisch, und alle Mitarbeiter sind sehr freundlich, liefern weitere Informationen, beantworten alle Fragen und helfen bei der wirklich lohnenden Virtual Reality, die uns zu einem Teil des Werks werden lässt. Ich kenne keine so moderne und ansprechende Literaturausstellung wie diese. Wer in die Tiefen der Handschriften eintauchen will oder eine Originalhandschrift der Blechtrommel sehen will, kommt nicht so weit. Eine Handschrift aus der Blechtrommel hätte mein Herz höher schlagen lassen. Letztere ist nicht ausgestellt, aber einige andere handschriftliche Dokumente von Briefen, Notizen, Autographen zu anderen Werken - immer wieder beeindruckend. Das offene Archiv gibt ein Gefühl für die Entstehung der Werke und zeigt uns neben Handschriften auch einige der Zeichnungen und Aquarelle von Grass - und: die Pfeife, mit der man Grass auf so vielen Bildern oder in Beiträgen im Fernsehen sehen konnte. Die Dauerausstellung setzt dem Künstler ein Denkmal, bleibt dabei aber stellenweise kritisch-historisch etwas dünn - wenn es um Grass Israel-Kritik oder die Diskurse zu seiner Mitgliedschaft in der Waffen-SS geht, kurz wenn es um die kritische und wechselvolle Rezeption seines Werkes geht. Hier erfahren wir das Nötigste, aber wenig vom Diskurs (so mein erster Eindruck). Vielleicht zurecht, vielleicht auch nicht, brauchen diese historisch-kritischen Auseinandersetzungen auch mehr archivarischen Raum, um nicht einseitig zu werden - noch dazu in diesen schwierigen Zeiten. Das Literaturhaus hat hier einen anderen Fokus gesetzt. Interessant fand ich den jungen Günter Grass auf Fotos zu entdecken, eine Erscheinung von ihm, die ich bis dato nicht kannte. Der ganze Gebäudekomplex ist spannend und eine Entdeckung für sich mit zwei Hinterhöfen und Zugang zur Willy-Brandt-Ausstellung. Dass Grass ein so leidenschaftlicher Tänzer und Musikliebhaber war, war mir bis dato auch entgangen. Also, dieses Literaturhaus gibt alles, und bietet Grass, wie wir ihn kennen, aber auch Grass, wie er uns vielleicht noch nicht vertraut war. Grass wiederlesen, ist die Empfehlung, auch von Salman Rushdie, der auf die Größe und zeitlose Gültigkeit und Wichtigkeit der "Blechtrommel" in einem Interview verweist - Literatur, die Weltrang hat. Literatur, die bleibt, die lebt. Das ist das Motto, dass ich dem Literaturhaus geben würde. Nicht nur Grass wieder zu lesen, lohnt sich, sondern auch in das Literaturhaus wiederzukehren, denn es gibt wechselnde Sonderausstellungen und Veranstaltungen in und um das Literaturhaus herum. Mir hat der Besuch sehr viel Freude gemacht und mich inspiriert. Daumen hoch und verdiente fünf Sterne! 2 Stunden Zeit sollte man sich auf jeden...
Read moreI came there actually for Bryan Adams' photos exhibition. Not far from the Holstentor (ca. 1 km). Recommended for visitors who likes smaller, cozy, and more personal museum. The exhibition rooms consisted of (1) space of retelling the life of Günter Grass (2) garden, exhibits his sculpture/visual arts (I found it cool) (3) a 'transition room' (where we should put our jacket in a cabinet) (4) a room of his graphic design/literary works/his tools (true artists beyond borders) (5) 2nd floor, where Bryan Adams' exhibition is taking place (until 7.1.2024)
The entrance ticket, personally, was quite pricy (€8) without discount (I got the student discount though, so it's fine). But, you could visit a second museum (valid for 3 days) for half-price. So, better plan it.
Plus, the personals there were...
Read moreWir waren in der Ausstellung der Fotos von Bryan Adams, die im Moment im Günter Grass-Haus gezeigt wird. Der eine Stern bezieht sich auf diese Ausstellung, nicht auf das Museum. Es handelt sich um einen einzigen Raum im Günter Grass-Haus mit vier Wänden und entsprechend wenig Platz. Aus den Serien «Homeless» und «Wounded» gibt es je ein Foto-Tableau und einen oder zwei Abzüge in groß. Aus «Exposed» ist es abwechslungsreicher, dafür ist die Auswahl gering (Mick Jagger, Kate Moss, Amy Winehouse, Dustin Hoffman, Udo Kier, Ben Kingsley, Lana del Rey und noch ein oder zwei weitere). Im Shop gibt es die Bände «Homeless» und «UNTITLED» zu kaufen, sonst nichts, auch keine Drucke, und Untitled kommt in der Ausstellung gar nicht vor. Die Texte im Programmheft sind eine Zumutung: Betreutes Sehen braucht hier kein Mensch. Kurz: Die Bryan Adams-Ausstellung lohnt sich nicht. Geben Sie das Geld besser in einer Buchhandlung für einen der Fotobände aus. Wenn Sie wegen Günter Grass da sind, schön. Wegen Bryan Adams brauchen Sie nicht zu kommen. Wir haben uns wirklich geärgert, dass in der Stadt so viel Werbung für eine so schmale Präsentation gemacht wird, die in diesem Haus verloren wirkt wie ein...
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