Dieses Haus ist ein sehr frequentierter Ort insbesondere für Liebhaber der Musik. Was dort geboten wird, übersteigt in Orchester-, Chor-, Theater- und Bühnenkunst, nach meinen Erfahrungen, die Qualität vieler wohl bekannter Häuser in Deutschland. Mag es daran liegen, dass die Tradition des Ortes, beinflusst durch Goethe und Schiller, Liszt, Wagner und viele andere Größen ihrer Zeit, noch heute ihr Licht strahlen lässt. In jedem Fall wird sie im lebendigen Wirken der Musiker, von denen viele durch die Hochschule für Musik FRANZ LISZT geprägt wurden, der Sänger, Schauspieler und Tänzer und nicht zuletzt durch das Können des Bühnenpersonals hoch gehalten. Für welche Oper auch immer ist dieses Haus für mich die erste Adresse. Auch wenn man baulich immer noch den Charme des Ostens im Hause spürt, so bietet sich hinter dem Vorhang und aus dem Orchestergraben jedesmal eine faszinierende andere Welt. Die Ausstattung des Bühnenraums bietet u.a. auch mit der großen Drehbühne alle Möglichkeiten, die nie ungenutzt bleiben. Der Vorhang öffnet sich, und man ist nur sprachlos und verzaubert. Wie erst letztlich in der Premiere von Humperdincks "Hänsel und Gretel". Die Bühne war ein einziger dunkelschöner großer Waldesdunst aus dem die Musik zu strömten schien und langsam durch eine großartige tänzerische Leistung zweier guter Geister scheinbar aus einem Körper vorsichtig und faszinierend im dichten Bodennebel halb versteckt Bewegung in die traumhafte Kulisse kam. Das gesamte Stück hindurch begleiteten diese sich wunderbar schlangenhaft bewegenden Geister im Hintergrund. Schon dafür hat sich diese Aufführung sicher nicht nur für mich higelohnt. Man hatte es im DNT Weimar wieder einmal geschafft, alle unangenehmen Dinge da draußen, Kriege, Wahl-Schocks u. beunruhigende politische Entwicklungen für kurze Zeit vollständig auszublenden. Zu anderen Gelegheiten findet man hier in den Inszenierungen großer Bühnenwerke aber auch immer Parallelen und kritischen Bezug zu den Problemen der Gegenwart, was Hilft, selbst Erlebtes besser zu verarbeiten oder auch neuen Mut und Zuversicht zu schöpfen. Ein Besuch lohnt sich...
Read moreDespite the cultural and historical significance this theater holds for Germany it needs to be renovated. Sitting in the seats in the upper levels was extremely uncomfortable and ultimately painful. I've never had problems with my knees until having to endure an hour sitting thru the first act of Lanzelot which in an of itself was psychologically tormenting. As far as the shows I've seen there they've all been disappointing. Hindered sometimes by soloists but ultimately the modern and nonsensical modern approach to directing that this theater seems to cater to even with the most classical opera rep.
Update: only good things about this theater are the orchestra and the...
Read moreDNT Sommertheater am e-werk Weimar
Ein Feuerwerk der Pointen!
Das DNT Weimar zeigt - als Sommertheater am e-Werk - noch bis 14.7.23 die Komödie "Der Diener zweier Herren".
Ich bin aus München angereist und habe die Premiere gesehen. Es herrschte eine ganz besondere Atmosphäre.
Das Publikum wurde durch einen "Bademeister" begrüßt (unnachahmlich und cool: Fabian Hagen), der auch im Stück über das Geschehen wacht und seine Späße treibt. Auch sonst: viele Pointen, schnelle Szenenwechsel, wahnwitzige oder umwerfend schöne Kostüme (Sonderpreis für Johanna Geißler als Dottoressa Lombardi) und ein unglaublich gutes, spielfreudiges Ensemble. Janus Torp spielt den "Diener" jugendlich-unbekümmert und frech, so dass man immer mit ihm mitfiebert.
Starke Frauenfiguren. Z.B. Beatrice: Sie ist für die damalige Zeit eine sehr starke Frau, die - als Mann verkleidet - um ihren Geliebten kämpft. Mit allen Mitteln. Isabel Tetzner spielt das exzellent. Nicht nur selbstbewusst bis herausfordernd auftretend, sondern ironisch-frech und letztlich mit hinreißendem Charme.
Mehrere Popsongs, die ironisch überzeichnet werden. Mitreißend: Calvin-Noel Auer als Silvio mit "I wanna know what love is" (Foreigner). Zum Dahinschmelzen. Fast alle Schauspieler haben solche tollen Einzelauftritte und alle zeigen ihr Können. Eine perfekte Inszenierung: leicht, beschwingt, mit stets passender Live-Musik (Ludwig Peter Müller).
Minutenlange Standing Ovations bei der Premiere. Dieses erfrischend lebendige Sommertheater gewinnt von Beginn an alle Herzen.
Hingehen, genießen, den Sommerabend feiern!
Details, tolle Fotos und Kritik des MDR auf der...
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