Borromean Islands

Die Borromäischen Inseln im Lago Maggiore. Wir besuchten die drei Inseln mitte September. Also gegen Saisonende. Die Inseln selbst sind vom Charme, von den schönen Parks wirklich sehenswert. Allerdings muss man sich zu der Zeit, vermutlich auch in der Hochsaison, die Inseln mit hunderten von weiteren Touristen aus aller Weit teilen. Man wird ganz schön abgezockt. Anders kann man es nicht ausdrücken. Hop on and hop off Tickets online gekauft für den Transport zu dem drei Inseln. 15€ pro Person. Gutschein an der Ticketausgabe einlösen, gleich nochmal 2€ pro Person Anlegegebühr werden verlangt. Die Boote legen an simplen Stegen ab. Massenweise Menschen drängen auf die kleinen Boote, welcher Betreiber wo abfährt ist nicht so klar. Typisches italienisches Chaos. Auf der Insel Madre angekommem sind nochmal 16€ online bzw 18€ vor Ort, Eintritt fällig. Mit den Horden wird man über die Wege getrieben. Im inneren der schönen Gärten verlaufen sich die Massen nicht wirklich. Franzosen, Deutsche, Italiener,Engländer, alle Sprachen vorhanden. In einem Kaffee verlangt der Ober von vorneherein 2€ Bedienungsgebühr, auf Deutsch wohlgemerkt. Die Preise sind auf dem Inseln sowieso höher oder die Portionsgrößen kleiner. Auf der zweiten Inseln Pescatori kann man außer essen und Nippes kaufen nichts weiter ansehen. Abgesehen von den pittoresken Gassen, welche - natürlich geflutet sind von Menschen. In den Lokalen herrscht deutsche Organisation. Rein winken in allen Sprachen, Platz nehmen, schnell bestellen. Die etwas zu aldenten Nudeln kommen binnen Minuten. Permanentes kommen und gehen. Das will organisiert sein. Die Tische werden fortlaufend neu besetzt. Time ist Money. Sicher keine italienische Lebensart. Überhaupt, es nervt, wenn die Bedienung auf deutsch nachfragt ob man bei der Kaffeebestellung Kaffee oder Espresso möchte. (Una Cafe, prego bedeutet in Italien immer einen Espresso zu bestellen, das sollten doch alle Deutschen nun langsam mal wissen)... Die dritte Insel Bella, beeindruckt mit einem sehr mondänen Schloss welches in den Innenräumen jede Menge Gemälde (meist ausgedunkelt)zeigt, aber auch prächtige Räume teilweise im Barock teilweise im eigenen Stil. Räume ausgekleidet mit Kieselsteinen. Das Naturtheater auf den Pyramidensockel ist beeindruckend. Allerdings wiederhole ich mich...Menschenmassen. Die verlaufen sich auf Bella besser als auf den anderen Inseln. Was ist nun das Resümee? Wer auf Menschenmassen verzichten möchte, sollte es vergessen. Wer den schönen Garten von Madre und die Schloßanlage auf Bella sehen möchte, sollte das möglichst in der Nebensaison die Inseln besuchen. Pescatori kann man sich sparen. Empfohlen ist dann auch eine Schiffsverbindung welche direkt zu den beiden Inseln führt. Ein Spaziergang ist das allerdings alles nicht. Am Ende waren es schon über 5 KM oder über 10.000 Schritte im Schneckentempo. Was auch ermüdend sein kann. Am Ende noch eine Feststellung. Der CO2 Fußabdruck mit den Booten ist nicht ohne. Es sind ziemliche Powerboote die hier ununterbrochen hin und her pendeln. Die Boote haben sicher einige Jahrzehnte auf dem Buckel. Sie werden entsprechend Benzin verbrauchen, unabhängig von der permanten Kühlung der Motoren über das Seewasser. Ein paar Öltropfen gehen dabei immer in den See....man sollte sich am Lago schon mal Gedanken dazu machen....