Goldmund Literatur Café Restaurant — Restaurant in Cologne

Das Goldmund war lange Zeit eines meiner liebsten Cafés in Köln. Leider gefallen mir die aktuellen Entwicklungen gar nicht, was ich sehr traurig finde. Der Laden ist fast schon tapeziert und ausgelegt mit „Regeln“ und Erläuterungen zu bestimmten wirtschaftlichen Entscheidungen, was ich absolut anstrengend finde. Laptops dürfen nur bis 17:00 Uhr benutzt werden, WLAN-Passwort gibts jetzt nur noch bis 15:00 Uhr bzw. dann, wenn die Chefs es für Okay halten - ich wollte hier bisher nur ein Mal mein Tablet verwenden und musste dann feststellen, dass viele Seiten und Apps gesperrt sind, nicht genutzt werden können oder die Verbindung abbricht. Stattdessen kann man dann aktuell die Erläuterungen zu den neuen unternehmerischen Entscheidungen der zwei Inhaber lesen, die zwischen den Zeilen wie ein politisch-gesellschaftliche Stellungnahme klingt. Während man hier letzten Jahr noch keine einstelligen Beträge per Karte zahlen konnte, geht das jetzt; ausschließlich. Finde ich nicht schlimm, aber die Art und Weise der „Statements“ auf dem Tisch und der Homepage finde ich mühsam, denn damit möchte ich mich als Gast gar nicht auseinandersetzen. Nicht, weil mir hier die Empathie für Kleinunternehmer fehlt, sondern weil ich meinen Kaffee oder mein Glas Wein einfach genießen und dabei abschalten möchte. Transparenz schön und gut, aber bitte kein Logbuch zu den Regeln des Betriebs. Die Preise finde ich mittlerweile leider auch gar nicht mehr angemessen. Schlichte Pasta für 20€ anzubieten, übersteigt mE eine angemessene Preisanpassung. Die Servicekräfte sind immer sehr nett. Sehr sehr schade, ich hoffe es wird irgendwann wieder etwas...

...ein gutes Café mit Niveau und eigenwilligem Format (:

kein ☝🏻 Hipstertreff - die jetsettende vermeintliche "Elite" (was, nebenbei bemerkt, eine profunde Flug- und Weltraumsimulation 🛸🚀 der 80er - mit Neuauflage ob des wegweisenden Status 🏀🏆📢 - ist) der sog. neoliberalen Freiheit darf sich gerne anderswo zusammenfinden... 😎😋

Passend zu Ihrefeld und der Solidarität mit underdogs aller couleur findet sich nahezu jede literarische Gattung und Leserichtung in den Regalen 🖼️📖🔖 - Bilder gibt's dort auch (:

Überdies werden die fast schon an vergangene Mobilfunknetzzeiten gemahnenden, wait-for-it, 3Gs und die dazugehörige Hygiene vorbildlich eingehalten 👍🏻 - merci vielmals auch dafür; so fühlt man/frau sich im Bemühen um gesell. Regelkonformität auch öffentlich und durch Dritte respektiert. 😊

Es bleibt nur, mehr Zulauf und der positiv gelebten Vielfalt (angenehmerweise h i e r klar und eindeutig o h n e die aktuell oft mitschwingende, moralische und ethische Beliebigkeit im Namen eines überzogenen multikult. Relativismus) mehr Raum zu wünschen.

Bitte kommen Sie auch weiterhin zahlreich in die ihrefelder Institution - ein Café, in dem Farbe nicht mit sozialstaatlichem Anspruch ohne Leistung und Partizipation und, damit verbunden, hilfloser Duldung von vorsätzlichem Fehlverhalten zunehmend "Einzelner" durch den Rest der Gesellschaft (der Regeln und Gesetze befolgt) gleichgesetzt ist, sondern in so gut wie jedem 📖 dort nachzulesen ist, daß es stets und immer auf die innere Haltung der Menschen...

Ein Café und Restaurant, in dem gute Literatur, gutes vegetarisches Essen und fair gehandelter Kaffee / Tee nicht halbherzig und rein werbewirksam präsentiert werden, sondern wahrhaftig die Einstellung der Besitzer und des umliegenden Viertels widerspiegeln.

In völlig lockerer, ungezwungener und alternativer Atmosphäre kann man sich dort auf einen lockeren Plausch niederlassen oder nach passender Literatur stöbern, welche in den zahlreichen Regalen darauf wartet, von interessierten Lesern geschmökert zu werden.

Kleine Konzerte, Lesungen oder andere Events runden das Programm von Zeit zu Zeit ab.

Das Goldmund stellt für mich ein tolles "Konzept" dar, welches die lockere, weltoffene und vorurteilslose Einstellung der Stadt Köln und besonders des Ehrenfelder Kiezes auf einzigartige Art und Weise repräsentiert.

Kleine Anmerkung zu meiner Bewertung von "nur" 4 Sternen:

Ich saß an einem Tisch in der Raummitte, da das Goldmund an diesem Tag wieder extrem gut besucht war. An diesem Korridor herrschte natürlich reger Betrieb, da jegliche Besucher und das Personal dort ständig vorbeigingen und es bei geöffneter Tür ein wenig ungemütlich wurde. Das Flair und das Drumherum haben definitiv 5 Sterne verdient, aber da es mir an dem Platz zu hektisch und teilweise zu kalt war, vergebe ich...