Tim Mälzer und ich sind nahezu im gleichen Alter. Seine frühen Kochsendungen haben mich als jungen Mann inspiriert und sind mit dafür verantwortlich, das aus mir ein leidlich guter Hobbykoch geworden ist. Seine berufliche Karriere verfolge ich aus der Ferne mit Wohlwollen. Was liegt also näher, als bei meinem ersten Besuch in Hamburg seit dreißig Jahren für meine Familie und mich einen Tisch in der Bullerei zu reservieren?
Der Empfang durch das durchweg junge und sympathische Service-Team macht mir direkt gute Laune. Es herrscht eine sehr lockere und angenehme Atmosphäre. Die Aufmerksamkeit für den Gast ist über den Abend hinweg nicht immer präsent, aber weil alle so nett sind, sehe ich darüber hinweg. Die Einrichtung ist einerseits schick, anderseits absichtsvoll (?) geschmacklos. Was soll das mit diesen hässlichen Bären und dem blinkenden Hirsch? Wenn das Kunst ist, dann fehlt mir die Antenne dafür. Auch kein glückliches Händchen hatte die für die Einrichtung verantwortliche Person bei der Sitzmöblierung. Auf den Bänken hält man es noch ganz gut aus, aber die Sessel sind eine Zumutung. Die viel zu lange Sitzfläche macht es mir nahezu unmöglich, eine bequeme Haltung einzunehmen. Wenn ich die Rückenlehne nutzen möchte, muss ich mich entweder wie ein ungezogener Lümmel ins Gestühl fläzen oder wie beim Bullenreiten die Beine links und rechts um das breite Polster drücken.
Am Abend unseres Besuchs bekamen alle Gäste ein Mälzer-Kochbuch geschenkt, das so glaube ich, nicht im Handel erhältlich ist. Eine nette Geste, vielen Dank. Schade nur, das der Meister sie nicht auch noch signiert hat.
Die Auswahl auf der Speisekarte ist klein gehalten, was ich immer sehr begrüße. Wir haben uns für die Vorspeisenauswahl für zwei Personen entschieden und zum Hauptgang für das Maronen-Risotto, ein Tomahawk-Steak und einmal Nudeln mit Sauce für unsere Tochter.
Jede Vorspeise einzeln zu rezensieren würde zu weit führen. Darum greife ich zwei davon heraus. Am Besten, da waren wir drei uns einig, ist das Pastrami-Sandwich. Toll abgeschmeckt, mit leichter Senfnote, frisch und lecker. Das Tartar, auf das ich mich sehr gefreut hatte, konnte mich hingegen nicht überzeugen. Frisch, ja - und zweifellos von sehr guter Qualität. Aber auch ein gutes Beispiel für "weniger ist mehr": weniger Chi-chi und mehr Bodenständigkeit würde das Tartar noch besser machen. Diese langweilige, schwarze Majonaise die mit dabei ist - ich hab's nicht verstanden.
Das Risotto war zwar optisch eine Herausforderung, aber handwerklich sehr gut gemacht: Angenehm schlotzig, mit leichtem Biss. Das Steak war, dank des frischen Meerrettich dazu, sehr gut. Die Nudeln waren gut, aber die Sauce hätte ich selbst noch besser hinbekommen. Der Salat, den wir außer der Reihe geordert haben, weil sich leider keine Salatspeisen auf der Karte finden, war toll komponiert und sehr gut abgeschmeckt.
Zum Nachtisch gab's für uns noch Eis und das Sorbet-Dreierlei. Die Aromen wirken auf mich zwanghaft originell, schmecken mir aber nicht so gut, wie erhofft.
Der Espresso ist in der Bullerei genauso enttäuschend, wie in fast allen Restaurants des Landes. Kann man sich sparen.
So viel zu meinen subjektiven Eindrücken. Leider muss ich noch eine Sache loswerden und die ist ganz objektiv: Aus den Waschbecken der Sanitärräume kommt ein unangenehmer Geruch. Das gemahnt mehr an Bahnhof, als an Spitzengastronomie.
Die Rechnung am Ende des Abends war erwartbar hoch. Die Preise sind angesichts dessen was geboten wird durchaus selbstbewußt, aber nicht unverschämt. In Hamburg gibt es genug Menschen, die sich das leisten können und wollen. Ich gönne mir dieses Preisniveau nur in Ausnahmefällen und weil der Abend zwar sehr nett war, mir aber kulinarisch nichts Neues geschenkt hat, werde ich die Bullerei sehr wahrscheinlich kein zweites Mal aufsuchen.
Ein Fan von Herrn Mälzer bleibe...
Read moreGreat food, not so great sides, great service, not so great environment, and bad music. We entered for a late reservation at 8:30 pm and spent around 2 hours for a 2 course meal. We were offered a table in the secondary hall next to the main. There were no coat hangers around, so we and everyone else had to improvise how to deal with our pile of coats and jackets. Also the hall is cold for a fine dining restaurant in which people might appeare simply in an evening dress. We shared a portion of Burrata as appetizer, which was excellent and more than enough for 2 people. It comes on a bed of sliced fennel in vinegerett, all working great together. And as main we ordered flat iron steak. The presentation was minimal and appealing. It came with a sauce of choice and a small hearty salad on the side with cabbage and green apple as main elements. So in general I would say you wouldn't need to order any extra sides, which we did and regretted as they weren't as good and the food itself. The staff were very polite, friendly and attentive to our needs. The environment though is noisy and the...
Read moreDisappointment and nothing more Arrival and hostess - unacceptable. We had reservation for 20:30 and had to stand outside in a long line and finally at 21:00 were seated. Problems with the credit card readers, so they could not collect payment from previous tables. They offered us one free cocktail which is nice but really not cool to let a client with confirmed reservation wait in the cold for 30 minutes and not be acknowledged. Service - good throughout the evening. Menu selection is very very small. Food quality - not ok to put it nicely - horrible to be truthful. Ordered Medium-Well steaks and got rare-medium brought to the table?1. Side dishes are not made fresh - served lukewarm and not really with a wow taste. Blend and boring. Served in small serving dishes like in a cheap cafeteria. Price segment - way to high for quality of food offered. Atmosphere is modern and interesting but too may tables and too many people - just loud and coupled with music which is more suitable for a cocktail bar. Restrooms are horrible, dirty and unkept. Unfortunately, a total...
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