Der Service war insgesamt eher unaufmerksam. Karten holten wir uns selbst, Brot bekamen wir nur auf Nachfrage. Alle übrigen Gäste erhielten Brot ohne Nachfrage.
Die Vorspeisen waren gut. Muscheln und Vorspeisenplatte kamen nach ca. 35-40 Min. Nach den Vorspeisen wurde uns mitgeteilt es würde jetzt unmittelbar weitergehen. Diese Fehlinformation fand ich etwas schade, weil es dann doch weitere 35-40 Minuten gedauert hat.
Das Wiener Schnitzel war geschmacklich top. Leider gab es nur eine Scheibe Zitrone dazu. Eine Scheibe eignet sich nur bedingt, zum zusammenpressen und ausdrücken über dem Schnitzel und war auch etwas wenig. Der Kartoffelsalat war unspektakulär angerichtet und kaum/nicht gesalzen.
Das Steak war Medium bestellt und kam durch an den Tisch (komplett graues Fleisch). Es gab keine Rückfrage, ob alles okay sei. Aber nachdem zwei Kellner ohne Reaktion am Tisch vorbei gegangen sind, trotz entsprechenden Gesten, teilten wir dem Kellner nach etwa 2-3 Minuten die Problematik mit. Er fragte, ob das Fleisch medium rare sei (kannte wohl dem bestellten Gargrad nicht). Nach dem wir ihm das (mittig durchgeschnittene) graue Fleisch zeigten, bot er nach kurzem Zögern an, die Steaks neu zu machen. Wir lehnten wegen der Zeitdauer ab. Aber er bot darauf hin, eine Runde Getränke aufs Haus an. (Wörtliches Zitat: „eine Runde Getränke aufs Haus“)
Eines der Steaks war dazu noch voller Knorpel. Das wurde erst nach dem Hauptgang angemerkt. (Stücke liegen gelassen)
Wir saßen etwa 20 min vor unseren leeren Hauptspeisetellern.
Nachdem Essen lehnte einer der Steak-Esser zunächst ein Getränk ab. Darauf hin bot der Kellner (ohne unsere Veranlassung) ihm und dem anderen Steak-Esser ein Crème brûlée an. Wir hätten es sonst keinesfalls bestellt. Im weiteren Verlauf fragte er dann, ob die Personen mit Steak denn nicht doch einen Espresso haben wollten und wir bestellten 3 Espresso. Crème brûlée war geschmacklich optimal. Espressi waren ebenso gut.
Dann kam die Rechnung auf der 3 Espresso und 2 Crème brûlé erschienen. Das kritisierten wir offen, weil eine Runde Getränke (aufs Haus!) angeboten wurde. Für mich impliziert eine Runde, alle anwesenden Personen. Weiterhin konnte auch nicht erklärt werden, warum eine Steak-Kritik zum Erhalt einer Vorspeise ausreichte; die zweite nicht ernst genommen wurde.
Der Kellner war etwas überfordert mit der Situation, entgegnet dann aber (wörtliches Zitat) „Ich kann ja nicht wissen, dass ihr alles umsonst haben wollt.“ Wir haben insgesamt eine Rechnung von € 173,00 inklusive Trinkgeld gezahlt und es ging um dreimal Espresso (jeweils € 2,10 und ein Crème brûlée € 8,50). Auch das sind kosten, dass ist mir bewusst. Aber wir haben unsere Unzufriedenheit unmittelbar nach Erhalt des Essens kundgetan. Darüber hinaus zweifelte der Kellner im weiteren Verlauf den Gargrad der Steaks erneut an. Mehrfache Frage, ob das Steak denn wirklich durch gewesen sei.
Am Ende des Gesprächs wurde uns dann € 8,50 auf den Tisch gelegt und mehrmals gesagt, dann sollten wir das Geld eben nehmen. (Keine Einsicht und eine sehr trotzige Reaktion) Es ist wohl nachvollziehbar, dass wir nach diesem Theater darauf verzichtet haben Der Kellner fragte, ob wir zufrieden seien. Wir sagten, wir wären alles andere als zufrieden.
Zur Verabschiedung bedankten wir uns aus Höflichkeit und verabschiedeten uns. Daraufhin gab es keine Reaktion mehr obwohl der Betroffenen uns direkt gegenüber stand, wurde uns eine Verabschiedung verwehrt. Kellner blieb wortlos trotz Augenkontakt und direkter Nähe (vorsätzliches Ignorieren).
Wobei das insgesamt nur der Anlass ist, der Grund ist, dass wir von diesem Verhalten enttäuscht waren. Vor dem Hintergrund ist die Unterstellung, alles umsonst haben zu wollen, einfach schade. Wir haben unsere Kritik offen geäußert, aber mit so etwas nicht gerechnet. Wir sind mit keinem guten Gefühl aufgestanden und gegangen.
Dieses Verhalten passte für uns alle drei weder zur Einrichtung des Restaurants noch zur Qualität von Vorspeise und Desserts. Das Restaurant würden wir nicht wieder...
Read moreIch kannte das Wohlers schon als es vor Jahrzehnten noch eine herrlich gruftig-gemütliche Eckkneipe war, in der man nach dem Sport sein Bierchen trank und vielleicht eines der einfachen, aber schmackhaften Gerichte aß. Es ist schon erstaunlich, wie es sich nun zu einem Restaurant mit gehobener Küche gemausert hat. Dabei ist es gelungen, den alten Kneipencharme aufzuhellen und zu modernisieren, aber noch einen Hauch dieses Charmes in die Neuzeit hinüberzuretten.
Ambiente
Wir waren in einer Gruppe mit 6 Personen da und bekamen einen sehr engen Tisch, an den wir gerade mal so ranpassten. Gerade für schon etwas ältere Gäste etwas unbequem, zumal immer mindestens einer mehr aufstehen musste als derjenige, der seinen Platz zwischendurch verlassen musste. Mich hat etwas der stets flimmernde alte Fernseher gestört, aber mehr noch die recht laute und teilweise sehr enervierende Free-Jazz-Rock-Musik. Daher hier keine volle Punktzahl. Ansonsten gefiel die mir die lässig-lockere Atmosphäre mit den vielfältigen Sitzvariationen. Bewundernswert auch die kleine Küche mit dem "Mikro-Pass", die es dennoch schaffte, alle Gerichte zeitnah und vom Timing her perfekt auf den Tisch zu bringen. Als auch noch Tim Mälzer hereinschneite, dachte ich, entweder kann die Kitchen gar nicht impossible sein oder er sucht eine Location, um seine zukünftigen Gegner zu quälen. :-)
Service
Bestellung, Gerichte bringen, Bezahlung klappte vom Timing her sehr gut und war professionell. Wenn die jungen Damen auch irgendwann mal gelächelt und nicht den Eindruck vermittelt hätten, sie seien heute irgendwie genervt, dann hätte der Service von mir auch 5 Sterne bekommen.
Essen
Hier konnte ich eigentlich nichts kritisieren, Spargel mit Kartoffeln kamen schlicht daher, waren aber solide umgesetzt und die Portion war ordentlich. Das Steak frites war sehr gut gebraten, medium bis medium rare so wie ich es mag. Dazu Pommes, die bis zum Schluss knusprig blieben, Ketchup und Mayo kamen in einem kleinen Glastopf, so auch die Sauce Bernaise, die ich gar nicht gebraucht hätte, die aber sehr schön mit dem Fleisch harmonierte. Den letzten Kick verlieh dem Gericht der kleine Caesar-Salad als Beilage, bei dem logischerweise das Geflügel fehlte, aber geröstete Mandeln das Aroma vervollkommneten. Das vegane Gericht (gebackener Pak Choi) sah sehr kreativ und lecker aus, habe ich leider nicht probiert, war laut meiner Tochter aber sehr gelungen. Die Kässpätzle kamen im 2.0.-Gewand, perfekte Spätzle mit leckerem Bergkäse, dazu dreierlei Zwiebeln: geröstet, gepickelt und als Confit, das eine echte Umami-Bombe war. Dazu gab es einen Blattsalat mit einer perfekt säuerlichen Vinaigratte.
Preise
Das Essen ist natürlich nicht ganz günstig, aber im Vergleich mit 08/15-Lokalen und wenn man das Handwerk sowie die verwendeten Produkte berücksichtigt, sind sie sehr fair. Einzig die Getränkepreise finde ich zu teuer. Ein Glas Wein auf 0,2 l umgerechnet kostet mindestens 9-10 Euro, da wünschte ich mir Preise, die weniger skandinavisch daher kämen. Dafür gibt es ausgefallene Getränke ohne Alkohol wie zB Birkenwasser.
Fazit
Insgesamt ein sehr interessantes, lässiges, ungezwungenes Lokal mit sehr guter Küche zu fairen Preisen mit etwas zu teuren Getränken. Wenn beim Service zur Kompetenz auch noch gute Laune hinzukommt und aus den Boxen eine angenehmere Playlist erschallt, hat es Potenzial...
Read moreEDIT: Nach ca. 5 Monaten erhielt ich von Google die Aufforderung, meinen Aufenthalt im Wohlers nachzuweisen. Wie aus der Mail hervorgeht, zweifelt der Gastgeber die Echtheit zahlreicher Bewertungen an. Scheinbar wird ein "Fake" vermutet, wenn man echte Fotos von Speisen postet, aktuelle Preise aus der Karte nennt, sachlich Kritik übt und die Erfahrung beschreibt. Ob der Löschungsantrag etwas mit meiner 2/5 Bewertung oder der Kritikfähigkeit des Betreibers zu tun hat - darüber möchte ich nicht spekulieren. Der Betreiber hätte sich auch der Kritik stellen und eine Antwort auf meine Rezension schreiben können - ich hätte mich gerne mit ihm oder ihr ausgetauscht.
Schönes Ambiente, doch leider bedeutet rustikaler Stil in diesem Fall auch unbequeme Stühle und sehr kleine Tische. Es ist grundsätzlich sehr schön, aber leider auch recht laut. Unterhaltung im Innenbereich nur schwer möglich.
Die Speisen sind qualitativ hochwertig und schön angerichtet, die Portionsgröße kommt aber leider schon sehr nah an die Unverschämtheit. 22 € für vegetarische Gnocchi sind schon höher, da kann man durchaus erwarten, auch annähernd satt zu werden. Trotz Vorspeise, Hauptgang und Nachspeise ist die Hälfte unserer Gruppe direkt im Anschluss zum nächsten Italiener gegangen um Pizza zu essen.
Schade, wenn trotz höherer Preise (Bier 5,90 €, Creme Brulee mit "Beerenvariation" - immerhin zwei Beeren vorhanden - 8,50 €) derart an den Portionen gespart wird. So verlässt man hungrig und logischerweise unzufrieden...
Read more