Auf der Suche nach authentischen Aromen und dem besonderen Geschmack. Nordisch reduzierte Einrichtung, große Fensterfront mit Blick auf die Förde, stimmungsvoll illuminiert, gefällt mir sehr gut. Große Vorfreude auf einen kulinarischen Abend in Kiel. Ein sehr gelungener Start war das rösche Brot mit würziger fluffiger Krume, in dicke Scheiben geschnitten, dazu Butter mit Meersalz und ein sensationeller, cremiger Schmand mit Limette und Schnittlauchöl- zum Reinknien. Noch mehr Freude auf einen schönen Abend kam auf. Der erste Gang der a la carte gewählten Speisen, die Regenbogenforelle mit rohen Spargelstücken und eingelegten Tomaten mit Estragon, war sehr filigran abgeschmeckt, aber leider auch wenig spannend. Das kalt aufgeschnittene Roastbeef mit Sauce Ravigote, Fenchel und Brotchips war etwas würziger, letztlich im Geschmacksbild ein gutes Roastbeef mit Remouladensauce, auch wenn Cornichons natürlich nicht in der Sauce Ravigote enthalten waren. Diese Vorspeisen könnten interessanter und mit mehr Geschmack interpretiert werden. Weiter gehts mit der Spargelsuppe und Bärlauch-Öl. Es fällt auf; leider wieder sehr wenig gewürzt. Das Spargelaroma der Suppe war fast nicht wahrnehmbar. Die Bouillabaisse von Ostseefischen enthielt ein paar Stückchen weißen Fisch, der auch nicht näher benannt wurde. Weitere Einlage waren Paprika und Staudensellerie, dazu eine Grissini Stange. Was die tomatisierte Fischsuppe zu einer Interpretation einer Bouillabaisse macht, kann ich in keiner Weise nachvollziehen. Das Gefühl dass im Flygge der aufgerufene Preis und die erbrachte Küchenleistung eine Diskrepanz aufweist, drängt sich immer mehr in den Vordergrund. Ebenfalls irritierten mich weitere Kleinigkeiten, wie die Radieschen, welche in der Vorspeise, auf der Karte bei dem Roastbeef stehen, aber sich stattdessen bei der Regenforelle auf dem Teller befinden. Der Service, der nicht ein Gericht am Tisch annonciert, sondern die Teller einfach einsetzt, weiter wird es der fehlende Rhabarber beim Lamm Hauptgang sein. Dies sind für mich Zeichen von fehlendem Fokus, schwer nachzuvollziehen bei einem Küchenchef der einen Michelin Stern erkocht hatte. Die Hauptgerichte waren leider eine Steigerung unfokussierter Zusammenstellung von Komponenten. Die Präsentationen wirkten überladen und wirr, dazu wenig geschmackliche Tiefe, eher schon als fade zu bezeichnen und total undifferenziert im Geschmack. Was will die Küche mit diesem Wirrwarr auf dem Teller ausdrücken? Dazu kommen handwerkliche Fehler wie die panierte Keule vom Landhuhn. Geflügelkeulenfleisch von hoher Qualität so trocken auszubacken, ich wusste bis dato nicht, dass dies möglich ist. Schade. Die hohen Erwartungen, welche Ambiente und Speisenkarte wecken, wurden an diesen Abend leider nicht erfüllt. Wir gingen ratlos in die Nacht und suchen weiter nach Kulinarik in Kiel. Mehr von mir auf Tripadvisor unter dem kurzen...
Read moreLeider kann ich die lobenden Worte der anderen nicht bestätigen. Im Zuge unseres Urlaubs wollten wir mit dem Besuch im Flygge ein Highlight schaffen. Die Lage und der Ausblick sind genussversprechend, gleichzeitig an der Kielliene auch nicht einzigartig. Wir erhielten die Speise- und Weinkarte an einem nicht abgewischten, kleinen Metallisch auf der Terrasse. Die üppige Weinkarte verblieb während des gesamten Abends bei uns, die in ihrer Größe auf dem schmal bemessenen Tisch doch eher störte. Die als Vorspeise gewählten wohlkingenden Suppen wurden lauwarm serviert, was auf Rückfrage von der Küche anders vorgesehen war. Auch können wir uns anderen Rezensionen anschließen, dass die viel gerühmte Bouillabaisse von Ostseefischen eher den gustatorischen Charme einer "tomatisierten Fischsuppe" besitzt. Später servierte uns sogar der Küchenchef persönlich die Hauptspeise, die Teller mit Serviette angefasst, zum Zeichen sie seien heiß. Allerdings wurden wir keines Blickes gewürdigt und erhielten ein leise gemurmeltes "Guten Apettit". In einem als fein suggeriertem Restaurant hatten wir dann doch mit freundlicherem Auftreten gerechnet. Die Hauptgänge zeichneten sich zwar durch gute Produkte aus, wirkten jedoch sowohl von der Kreation als auch vom Geschmack wenig aufregend. Von im Guide Michelin gelisteten Restaurants sind wir sonst Kreativeres gewöhnt. Das Highlight des Abends ereignete sich jedoch am Nachbartisch. Beim Abräumen duch die Inhaberin kommentierte sie Essensreste des dortigen Nachwuchses damit, noch Brot bringen zu können, sollte es nicht geschmeckt haben und noch nicht alle satt sein. Die wirklich perplexen Gesichtsausdrücke der Familie brachten uns dann doch noch eine unterhaltsame Stimmung am Ende des Abends. Dennoch gingen wir aus dem Restaurant und ersehnten uns die Gastfreundlichkeit des Fischbrötchenstands am Tag zuvor zurück. Wenn das dort möglich ist, würden wir uns diese Haltung doch auch von einem sich selbst auf der Webseite als fine dining deklarierten Restaurant erhoffen. Wenn man sich als Gast unerwünscht fühlt, die Suppe kalt ist und doch eine erhebliche Summe für den Abend ausgibt, gibt es leider keine...
Read moreWir besuchten das flygge zu viert im November.
Die Tische sind luftig verteilt im auffallend großzügig ausgelegten Gastraum. Viel Raum für Gäste, die Privatsphäre am Tisch schätzen.
Dabei sorgen das modern-gemütliche Interieur, die gekonnte Lichtstimmung und die offene Küche auf ungezwungene Art für eine gesellige Atmosphäre. Noch offener der Blick nach draußen: Unverstellt auf und über die Kieler Förde. Wir bestellten à la carte, Vorspeise und -suppe, als Hauptgang die Vierländer Ente von der Tageskarte. Alternativ gibt es auch ein Flygge-Probier-Menü, das mit 4 Gängen aus jeweils eigenständigen Gerichten eine spannende Ergänzung zur Karte verspricht. In Summe also eine Menge Vielfalt im Angebot, die eine individuelle Ausgestaltung des Abends je nach Geschmack und Appetit erlaubt.
Die Qualität der gebotenen Speisen wird höchsten Ansprüchen gerecht. Jeder Gang eine tolle, neue Erfahrung, insbesondere auch mit Hinblick auf die gereichten - mitunter herausragenden - Weine internationaler Herkunft. Der Service kommt leichtfüßig, zugewandt und humorvoll daher. Bis auf zwei kleinere Unaufmerksamkeiten (erst auf erneutes Nachfragen hin fanden Tafelwasser und ein Wein den Weg zu uns an den Tisch) war das gesamte Team aufmerksam und präsent am Tisch. Zumindest für uns überraschend war die Größe der einzelnen Portionen. Selten zuvor waren wir derart gesättigt von einem Besuch in einem Restaurant (der gehobenen Küche). Dies spricht für das flygge und die Authentizität und Gastfreundschaft, die zweifellos mit jedem Gang seinen Ausdruck auf den somit sehr fair gepreisten Teller findet. Ein kurzer Hinweis hierzu vonseiten des Teams wäre aber wünschenswert gewesen und hätte uns bei der Auswahl der Gerichte passend zum Appetit unterstützt.
Am Ende war es für uns alle ein wunderbarer Abend im flygge, der bis heute nachhallt. Für uns stellt das flygge eine große Bereicherung für Kiel dar. Wir freuen uns auf den...
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