Café Jasmin

Seit nun fast sieben Jahren gehe ich in mehr oder weniger regelmäßigen Zeitabständen immer wieder ins Café Jasmin, das in dieser Zeit für mich zu einem gemütlichen Plätzchen wurde, um ein paar Biere zu später Stunde zu genießen - bis zum gestrigen Abend. Der 21.7.2023 wird für sehr lange Zeit mein letzter Besuch im Café Jasmin gewesen sein. Bevor ich ins Detail gehe, möchte ich vorneweg erwähnen, dass ich aus der Gastronomie bin und viele Jahre Erfahrung habe, wodurch ich manche Dinge strenger sehe als der durchschnittliche Gast, aber dennoch stelle ich alles unverfälscht dar. Ich mag die gediegen gemütlich anmutende Atmosphäre aus den 50er Jahren, doch diese wird von dem unterirdisch schlechten Service völlig zunichte gemacht, da dort nur noch studentische Aushilfen ohne jegliche Vorerfahrung zu arbeiten scheinen. Es ist mittlerweile völlig normal geworden, dass die Bedienungen einen neuen Gast sehr lange nicht wahrnehmen, dass für zwei Biere aus der Schankanlage 15 Minuten oder noch mehr gebraucht werden und man auch sehr lange vor seinem leeren Glas sitzen muss, bevor man mal ein zweites Getränk bestellen kann. Der gestrige Abend war aber an bodenlos schlechtem Service nicht zu übertreffen...Ich und meine Begleitung trafen am Abend ein und die Terrasse war mittelmäßig gefüllt. Wir wurden diesmal erstaunlich schnell nach unserer Bestellung gefragt, es dauerte keine 10 Minuten, bis eine Bedienung zu uns kam, und das Helle und der Hugo waren auch in etwa 10 Minuten bei uns. Allerdings war der Hugo warm, keineswegs kühl oder erfrischend. Die Eiswürfel wurden einfach vergessen, aber auf Nachfrage nachgereicht. Das erste Bier habe ich recht schnell getrunken und dann begann die lange Warterei... Mehrmals liefen die Bedienungen an mir vorbei, ohne zu fragen, ob ich noch ein Bier möchte, da sie anscheinend überfordert sind, sobald ein paar Tische draußen und drinnen belegt sind. Nach 30 Minuten ging ich dann nach drinnen und bestellte das Bier direkt bei der Kasse und sagte der "Bardame", ich würde mein Bier direkt nach draußen mitnehmen, um längere Wartezeiten zu vermeiden. Da wurde die junge Dame aber sehr wütend und entgegnete mir in einem schnippisch unfreundlichen und belehrenden Ton, dass sie keine Zeit habe, ein Bier zu zapfen, und deutete auf ihre drei Bons hin, die neben ihr am Tresen lagen... Einfach nur lächerlich, ein Bier zu zapfen dauert keine zehn Sekunden und drei Bons sind auch ein Witz, scheinen dieses Mädchen aber völlig aus dem Konzept zu bringen. Ich arbeite in einem Augustiner Großbetrieb und zu Stoßzeiten fliegen die Bons mit Bestellungen im Sekundentakt aus dem Drucker. Nun gut, so wartete ich 15 Minuten, bis ich mein Bier bekam. Im Übrigen laufen die Servicekräfte sehr oft mit nur einem Getränk auf dem Tablett, anstatt mal mehrere Getränke auf einmal hinauszutragen. Die Tische vor und hinter uns beschwerten sich auch über die langen Wartezeiten für zwei Getränke. Mittlerweile war auch der Hugo weg und wir wollten noch ein Glas Wein bestellen, was allerdings nie ankam. Ganze 45 Minuten haben wir gewartet und geschaut, ob sich wohl eine Kellnerin zu uns bequemen wird, um nachzufragen, ob wir noch etwas zu trinken möchten. Fehlanzeige, es wird lieber geratscht, geraucht oder aufs Handy geschaut. Nach den besagten 45 Minuten ging ich hinein, um nachzufragen, ob der Wein erst angebaut werden müsse oder warum es denn so lange dauern würde. Die Kellnerin kam ein wenig in Erklärungsnot und konnte nicht mehr sagen außer "Sorry, es tut mir leid". Später beim Bezahlen sagte sie mir, "der Bon sei irgendwie verschwunden, was schon mal passieren könne". "Den Wein habe ich Ihnen jetzt mal fairerweise nicht berechnet". Diese Fairness sucht wirklich ihresgleichen ^^ So katastrophal unstrukturierter und gleichgültiger Service verdient kein Trinkgeld. Wir waren fast drei Stunden in dem Laden für zwei Helle und einen Hugo und sind verärgert gegangen. Um nicht allen Unrecht zu tun: Die farbige Bedienung ist sehr freundlich, aufmerksam und schneller als die anderen, doch leider war sie gestern nicht dort.