Große Tradition, edle Biere, volatile Küche
Weil ich mir diesmal ein Hotel in unmittelbarer Nähe zum Arnulfplatz ausgesucht hatte, erschien es mir naheliegend, meinen Hunger überwiegend im „Kneitinger“ zu stillen. So habe ich dort mein Abendessen am Freitag und mein Mittagessen am darauffolgenden Sonntag eingenommen. Nach meinem ersten Besuch hätte es für die volle Punktzahl gereicht. Der „Sonntagsbraten“ führte zur Abwertung.
Im „Kneitinger“, einer gastronomischen Institution mit fast 500jähriger Geschichte, ist noch vieles so, wie es schon immer war, wobei auch hier manches dem Zeitgeist weichen musste. So erinnere ich mich, dass vor etwa 25 Jahren der Kalbsnierenbraten einen festen Platz auf der Karte hatte und mittlerweile komplett verschwunden ist. Dafür gibt es aber schon noch einige andere urbayerische Spezialitäten, die anderswo kaum noch zu bekommen sind.
Insgesamt bieten die stets aktuellen Speisekarten, die auch im Internet verfügbar sind, eine große Auswahl ortstypischer Gerichte zu fairen Preisen. Neben den süffigen Bieren ist das sicher ein Grund dafür, dass der „Kneitinger“ von Stammgästen, Ortsansässigen und auch Fremden immer gut besucht ist. Jedenfalls von Freitagabend bis Sonntagmittag ist eine Reservierung empfehlenswert, die in der Regel aber erst ab drei Personen angenommen wird. Ein bis zwei Gäste finden an den großen Tischen eigentlich immer einen Platz, denn zum Glück ist es hier noch üblich, dass man auch mit Unbekannten zusammensitzt.
Die Bedienungen sind alle vollkommen „auf Zack“ und legen die notwendige Freundlichkeit an den Tag. Natürlich müssen sich die Kellnerinnen auch ein wengerl als Bissgurn (vermutlich von bissig und gurre = althochdeutsch für Stute; oft fälschlich als Bissgurke bezeichnet) geben, um den Gästen den typischen herben Charme bayerischer Wirtshauskultur zu vermitteln.
Bei den Bieren habe ich mich für den Hellen Hans entschieden, der dieses Jahr im Juli erst sein fünfjähriges Bestehen feiert. Er hat nichts mit dem Blonden Hans (Albers) zu tun und wurde zu Ehren des 120. Geburtstags von Johann Kneitinger III aus der Taufe gehoben. Ein sehr angenehmes und unkompliziertes Helles.
Am Freitagabend ließ ich mir die Leberknödelsuppe als Vorspeise schmecken, bei der alles gepasst hat. Der kräftigen Bouillon hat es an nichts gefehlt und der Knödel präsentierte sich locker, luftig und perfekt gewürzt. Zum Hauptgericht habe ich ein zartes Schweinsherz vom Rost genossen, das fehlerfrei zubereitet und abgeschmeckt war. Auch die Bratkartoffeln wurden vorbildlich mit Kümmel zubereitet, allerdings waren sie mir zu ungleich geschnitten und gebräunt. Außerdem habe ich Zwiebeln und Speck vermisst, aber das ist Geschmacksache.
Am Sonntagmittag habe ich mich auf ein ausgelöstes Surhaxerl mit zusätzlichem Surfleisch gefreut und bin bitter enttäuscht worden. Das Fleisch einschließlich des kleinen Stückchens mit Speck und Schwarte war dermaßen trocken und hart, dass der Verzehr nur mit dem cremigen Kartoffelpüree und dem einigermaßen saftigen Sauerkraut als Schmier- und Gleitmittel zu bewältigen war. Der geraspelte Kren war komplett verraucht und hatte jede Schärfe verloren. Auch wenn mich meine altbayerischen Landsleute, insbesondere die Oberpfälzer für diese Bemerkung steinigen werden, muss ich hier feststellen, dass es ein gutes Surhaxerl im Freistaat Bayern nur noch als kleines Knöchle in Mittelfranken gibt.
Trotz dieser Enttäuschung werde ich immer wieder im „Kneitinger“ einkehren – er gehört schließlich zu Regensburg, und oft genug war ich dort mehr...
Read moreThis brewhouse was recommended by a local friend and I'm so glad I asked her. We really enjoyed our lunch here! We arrived around 12.30 pm on a Saturday without a reservation and thankfully, there was plenty of room! The service was very friendly and quick. The food was delicious and abundant + priced quite reasonably. Wifi for payment with card is not great, so it's helpful to have cash on hand, just in case. The whole experience felt very authentic and not touristy at all - exactly what we were looking for. The restaurant is about 20 min walk from the train station and then it's super close to all the sights of this beautiful town. Lunch at this brewhouse was an awesome start...
Read moreIt was busy while we were there, however, we had to wait quite awhile for food and were not checked on for drink refills. After the meal we waited approximately 15 minutes while attempting to get the attention of the waitress who had too many tables. Then another wait to pay. The food was excellent and we loved the building and decor. It is not handicap accessible and the restroom 🚻 is downstairs making it also not accessible for people with mobility issues. No room for a wheelchair. Please improve on being...
Read more