19:52 an einem Tag zwischen Montag und Sonntag. Es hat erstaunliche 32°C. Am Stein läuft ganz gute Musik, doch der Andrang ist zu groß. Scheint nicht nach einem Ort für diesen Abend. Es geht mit dem Fahrrad in die Stadt. Überall folgen die Menschen der Stimmung des regen Treibens. Nicht das Suchen, sondern das Erleben von Ekstase, Freude und Genuss steht im Mittelpunkt. Doch heute zieht es mich eher abseits der großen Menschenmasse. Nicht weit vom Zentrum tun sich Sophies Tore auf. Die schlanken Weinreben verbinden sich zu einem schützenden, behütenden und liebevollen Dach. Die gefühlte Temperatur sinkt auf angenehm auszuhaltende Maße ab. Es weht ein feines, kühlendes und reinigendes Lüftchen rund um die lyrische Genussstube, wo Johannes, Gaby, Renate und Sebastian keinen Wunsch offen lassen. In der romantischen Einfahrt unter dem saftigen Wein bleibt kein Platz frei, zu voll ist es jedoch nie. Ein Gefühl von tiefer Zufriedenheit, Wohlsein und friedlichem Miteinander durchfährt sämtliche Lebewesen im Umkreis. Hier gibt es keinen Stress, keine Gefahr und kein respektloses Verhalten. Ein erheiterndes Getränk, edelste Speisen aus der Region oder doch nur ein kurzes Schwätzchen. Ein einvernehmliches „Bussi“ der Kellnerin auf die linke Schläfe. Gleichzeitig passiert das großartig gezapfte Schwarzbier vom Fass meinen Rachen – Angenehm! Bekannte gesellen sich nun dazu. Keine Sorge es gibt über 10 Hähne aus denen das vergorene stärkehaltige Getränk austreten darf. Käse schließt. Die Sophie nicht. Trotzdem sinkt die Anzahl der Genießenden, ebenso die Temperatur. Ruhe kehrt ein. Auch die vier erwähnten Koryphäen kosten nun den gelungenen Tag in der idyllischen unterfränkischen Kleinstadt aus. Es gibt keine Verbeugung, obwohl der Abend einer kunstvollen Darbietung gleicht. Weiter verweilen oder doch aufbrechen? Such‘s Dir aus!

Wir sollten immer daran denken, dass es auch noch etwas anderes auf der Welt gibt als die Gewöhnlichkeit. – Thomas Bernhard