Als ich den Cimetière du Château in Nizza betrete, umfängt mich sofort eine besondere Stille, die trotz der belebten Stadt in der Ferne über diesem Ort liegt. Der Friedhof liegt hoch über Nizza, auf dem Hügel des ehemaligen Schlosses, von dem heute kaum noch Spuren zu sehen sind. Die Bäume rascheln sanft im Wind, und von hier aus bietet sich ein atemberaubender Blick über die Stadt und das funkelnde Mittelmeer. Es fühlt sich an, als stünde man zwischen der Geschichte und der Gegenwart.
Beim Schlendern über die verschlungenen Wege entdecke ich Grabsteine in allen Formen und Größen, manche alt und verwittert, andere prächtig und frisch. Hier liegen berühmte Persönlichkeiten, die einst das kulturelle Leben dieser Stadt prägten. Ich mache Halt vor dem Grab von Roger Martin du Gard, dem Literaturnobelpreisträger von 1937. Seine Werke spiegelten die Gesellschaft seiner Zeit wider, und es ist beeindruckend, hier an seiner letzten Ruhestätte zu verweilen.
Ein paar Schritte weiter stoße ich auf das Grab von Emil Jellinek-Mercedes, dem Geschäftsmann und Namensgeber der weltberühmten Automarke Mercedes-Benz. Die Legende besagt, dass er den Namen seiner Tochter Mercedes als Glücksbringer für seine Fahrzeuge verwendete. Dass er hier begraben liegt, ist ein kleiner, aber faszinierender Teil der Geschichte dieses Friedhofs.
Der Cimetière du Château ist auch die letzte Ruhestätte des bekannten französischen Malers Raoul Dufy, der für seine farbenfrohen Gemälde der Côte d’Azur berühmt wurde. Während ich an seinem Grab stehe, stelle ich mir vor, wie er von genau hier aus das Meer betrachtet und seine Werke mit der lebendigen Atmosphäre der Region gefüllt hat.
Beim Weitergehen komme ich schließlich zu einer beeindruckenden Statue, die das Grab von Romain Gary markiert, einem französischen Schriftsteller und zweifachen Preisträger des Prix Goncourt. Seine Bücher waren geprägt von seinen vielfältigen Lebenserfahrungen – als Diplomat, Pilot und Kämpfer im Widerstand. Die Ruhe dieses Ortes scheint im krassen Gegensatz zu seinem abenteuerlichen Leben zu stehen.
Dieser Friedhof ist nicht nur ein Ort der Trauer, sondern auch der Erinnerung an Menschen, die Nizza und die Welt auf ihre eigene Weise geprägt haben. Die friedliche Umgebung, der Blick aufs Meer und die Geschichten der hier begrabenen Persönlichkeiten lassen den Cimetière du Château zu einem besonderen Ort werden, an dem sich Vergangenheit und Gegenwart vereinen.
Der schmale Grat zwischen Leben und Tod – es ist eine unsichtbare Linie, die jeder von uns irgendwann überschreiten wird, doch sie bleibt voller Rätsel. In einem Moment kann das Leben pulsieren, voller Farben und Geräusche, die Sinne überflutet mit Eindrücken. Dann, mit einem Wimpernschlag, kann all das ins Stille, ins Nichts übergehen.
Dieser Grat ist nicht messbar, aber spürbar. Er verläuft in den winzigen Momenten, in denen das Herz stolpert, ein Atemzug zögert oder ein Schicksal sich wendet. Es ist die Spannung, wenn ein Krankenbett im Halbdunkel steht und die Maschinen leise piepen. Oder der Augenblick, wenn ein Mensch an einer gefährlichen Klippe steht, buchstäblich und metaphorisch.
Leben und Tod sind zwei Welten, die in einem Moment zusammenhängen, und in der nächsten auseinanderbrechen. Der Grat dazwischen ist dünn und unbeständig – und doch ist er das, was uns das Leben spüren lässt. Es ist der Tod, der uns an die Zerbrechlichkeit erinnert, und es ist das Leben, das uns die kostbaren Sekunden bewusst macht, die wir auf dieser Seite des Grats verbringen.
Dieser Grat ist nicht bedrohlich, sondern sanft, fast poetisch – ein ewiger Begleiter, der uns daran erinnert, dass wir den nächsten Schritt nicht kennen. Aber gerade deshalb hat das Leben auf dieser Seite des Grats so viel Bedeutung.
Stand : 15.09.2023
Eines Tages werde ich sterben und viele werden annehmen ich...
Read moreWalk, as I did, from the promenade up the steps and steep paths to the not very impressive remains of the castle on the hill, then descend to the north and you come across the Cimitiere du Chateau hidden behind high walls. The entrance opens to green lawns, flower beds and a view of the pretty chapel and its bell tower rising above the cypress trees. The cemetery is terraced into the hillside, each level opening up new vistas of the surrounding country. There are some grand mausoleums and tombs encrusted in winged angels. One has an angel with cupped ear listening for sounds as a pair of hands lifts the lid from within! (see photo). Thunder echoing through the hills provided a spooky soundtrack. It's a very large cemetery with a sizable Jewish cemetery alongside but a couple of hours here admiring the sculptuary and enjoying the peace and solitude is...
Read moreIt's hard to miss this place from the many vantage points in Nice.
There is a steep climb up many many stairs to reach this impressive and ancient cemetary.
There are many impressive statues and sites dedicated to those who are no longer of this earth and a moving cemetary next door dedicated to Jewish people.
I was a little disappointed that we couldn't enter the chapel... I thought it would be open, but it appears after reading other reviews, no one shows any pictures of the inside.
A beautiful place that is well worth the visit if this is your vibe. The gardens outside the Jewish cemetary in particular are stunning and the ivy covered...
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