Zur "Einstimmung" wie es in den Sternetempeln so schön heisst - für diese Bewertung das Ammenmaerchen, dass man Beispielsweise wenn man in der Traube Tonbach sich Essen teilt, oder sich gegenseitig eine Gabel in den Mund schiebt, man am Ende einen Bewirtungsbeleg mit dem Satz "Bitte beehren Sie uns Nie Wieder" bekommt...
Da waren wir auch schon - wie in den meisten Sternerestaurants in Süddeutschland. Jeder Koch wie auch Harald W. sagt natürlich totaler Schwachsinn - feel free. Und wir gehen oft in solche Locations, auch wenn wir nicht so aussehen, meinen uns also gut auszukennen.
Also heute mal wieder das SEIN in Karlsruhe, waren überrascht dass es (verdient) nun seit April sogar mit 2 Sternen ausgezeichnet wurde.
Wir sind weder knausrig, die korrespondierende Weinbegleitung für 50 EUR pro Ruessel ist obligatorisch, noch schlecht gekleidet und beherrschen auch den Knigge der Esskultur.
Das Essen nach der Eistimmung - Gang 1 - die Fjord Shrimps - ein Traum.
Wir waren zum Mittagessen dort. Mittagessen im Sterne braucht auch seine 2 Stunden, was kein Problem war.
Beim ebenfalls extrem köstlichen Island Saibling wurde uns allerdings sehr schnell klar, Alles ist auf 2 Sterne Niveau sehr sehr gut angerichtet, lecker und kreativ - aber die Portionen etwas zu gross für Mittags inkl. Amouse Bouche und mit Starters und 4 Gängen Minimum + Nachtisch.
Da wir den Koch nicht verunsichern wollten und keine Essensverschwendung machen, baten wir daher den dritten Gang (150g Island Kabeljau) nur einen Teller wegen der Menge zu bekommen zum teilen (natürlich bezahlen wir den Vollen Preis, aber es war einfach zu viel für Mittags). So haben wir es auch kommuniziert an die Küche und die bis dahin sehr freundliche Bedienung.
Da kam dann also ein Teller mit ebenfalls sehr schön angerichtetem Kabeljau. Wir haben mit Vereinten Kräften jenen dann auch weggeputzt, weil es kommt ja noch Matcha und der "Ausklang" .
Und nun kommen wir - leider zum Grossen ABER:
Nach dem Verzehr kam die Bedienung und schnauzte uns vor der versammelten Mannschaft zusammen, dass Essen von einem Teller hier drin gar nicht gehen würde, es wäre auch unhoeflich gegenueber den Anderen Gästen und Das vehement 3 mal wiederholt in voller Lautstärke wo meine Partnerin nur mit den Augen rollt.
Hallo ? Beim Nachtisch, welcher auf mehreren Tellern kam fragten wir leicht ironisch "Ah, jetzt darf man wieder mit den Fingern ohne Besteck von den Tellern essen ?"
SORRY Aber Das hat uns den sonst sehr schönen Mittag wirklich RUINIERT.
Ich arbeite selber als Inhaber in der Gastronomie im Diskothekenbereich und bei uns hängen klare Hausregeln aus.
Aber so zusammengefaltet zu werden... Sorry aber Das geht gar nicht.
Dann sollte der 2 Sternekoch, wenn er erfährt, dass Tisch 5 nur eine Portion will eben auch - weil er Dies im Gegensatz zu Uns weiß - eben die Portion haelftig auf zwei Teller verteilen. Is Das so schwer ? Ich meine HALLO Ihr serviert mal einen gemeinsamen Teller dann wieder 2 getrennt - muss man studiert haben um bei Euch essen gehen zu können ???
Schade, haben wir in den rund 30 Besuchen in rund 12 verschiedenen Sternetempeln so noch nie erlebt.
Die 280 EUR haben wir sehr gerne für das sehr sehr gute Essen und hervorragende Weine bezahlt. Aber es gab leider kein Trinkgeld, weil die Stimmung an unserem Tisch war nach der Attacke seitens der Bedienung nach Gang 3 sprichwörtlich KAPUTT, RUINIERT.
Daher für Das SEIN 2 Sternerestaurant auch leider nur 2...
Read moreDas sein lässt sich natürlich nicht mit einem Brauhaus oder einem klassischen Restaurant vergleichen. Hier bewegt man sich im Fine-Dining-Bereich, und entsprechend hoch sind die Preise – ohne dass man im Detail über einzelne Positionen diskutiert. Zur Orientierung:
8-Gänge-Menü: 250 € pro Person (inklusive Amuse-Bouches und Petits Fours) 2 Flaschen stilles Wasser (0,7 l): je 10 € Rosé-Champagner als Aperitif (0,1 l): je 30 € Weinbegleitung: 140 € pro Person (insgesamt rund 50 cl)
Zum Menü: Ich habe bereits mehrfach bei Michelin-Köchen und in Sterne-Restaurants gegessen (u. a. Franz Berlin, Marcel Kazda, Jagdhof Röhrnbach) und verfüge daher über gewisse Vergleichswerte. Geschmack ist selbstverständlich subjektiv, doch die zwei Michelin-Sterne für Herrn Bender konnte ich auf Basis dieses Menüs nicht nachvollziehen.
Die Menüfolge war sehr fischlastig – was nicht per se negativ ist – jedoch fehlte mir insgesamt die Harmonie. Zutaten und Präsentation waren tadellos, aber geschmacklich blieb vieles hinter den Erwartungen zurück: eher fad, wenig überraschend, nicht wirklich auf den Punkt gebracht. Für ein Menü dieser Preisklasse hätte ich mehr Spannung und Finesse erwartet.
Weinbegleitung: Zwei bis drei Weine waren sehr gelungen und passend kombiniert. Ein Wein war gänzlich unpassend, die übrigen vier solide, aber nicht außergewöhnlich. Auch hier hätte ich mir angesichts des Preisniveaus mehr stimmige Akzente gewünscht.
Service: Die Servicekraft war freundlich, aufmerksam und sicher im Fachwissen. Allerdings empfand ich die permanente Nachfrage nach jedem Gang und Wein („Hat es geschmeckt?“) als etwas zu gesprächig. In einem Fine-Dining-Restaurant erwarte ich, dass zwischen den Gängen auch Raum für Ruhe bleibt.
Gelegentlich half der Sous-Chef im Service. Seine Art wirkte eher leger – Gäste wurden durchgehend geduzt, was im Brauhaus sympathisch wirken mag, in diesem Rahmen jedoch deplatziert ist. Ein Kommentar wie „Bist ja ein großer Kerl, du schaffst das“ beim Dessert passt schlicht nicht zum Anspruch des Hauses. Oder nicht zu meinem...?
Herr Bender selbst haben wir nur kurz gesehen, als er Teller ausgab – ohne Gruß oder Austausch. Der direkte Kontakt zum Küchenchef, wie er in anderen Häusern gepflegt wird (z. B. Kazda mit frischem Trüffel am Tisch), fehlte hier völlig.
Ambiente: Der Gastraum ist reduziert gehalten, mit wenigen Tischen (4–6). Mir persönlich war es zu dunkel, die Luft wirkte etwas stickig. Die Lautstärke der Musik war angenehm, die Auswahl hingegen beliebig: ein Mix von Notorious B.I.G., über Grönemeyer bis 80er-Pop. Für mich hätte dezente, klassische Hintergrundmusik besser zum Konzept gepasst.
Fazit: Das sein in Karlsruhe bietet zweifellos hochwertige Zutaten und ein ambitioniertes Menü. Doch in Summe blieben sowohl Geschmack als auch Service und Ambiente hinter meinen Erwartungen an ein Zwei-Sterne-Restaurant zurück. Eine uneingeschränkte Empfehlung kann ich daher nicht aussprechen – allenfalls eingeschränkt, für Gäste, die Wert auf moderne Präsentation legen und weniger auf...
Read moreEs fällt schwer, ein Restaurant mit Michelin-Stern zu bewerten angesichts des Anspruchs auf Perfektion. Die grobe Abstufung mit max. 5 Google-Punkten macht es nicht leichter. Zunächst hätte ich alle 5 vergeben, aber nachdem es doch einige wenige, wenn auch kleinere Anmerkungen gibt, bleibt mir mangels kleineren Abstufungen nur der Abzug auf 4 Punkte. Der Reihe nach:
Wenn Tischreservierungen ab 18:30 Uhr angenommen werden, sollten Gästen, die verkehrsbedingt wenige Minuten früher erscheinen, die Möglichkeit haben, die kurze restliche Zeit im Lokal zu verbringen und nicht bis Punkt 18:30 Uhr draußen in Sturm und Regen warten müssen. Also vielleicht entweder kurz vorher schon öffnen oder Reservierungen erst auf 15 bis 30 Minuten nach Öffnung ermöglichen. Vermeidbares Manko, wenn der Gast etwas zu früh kommt.
Reservierungen online per Kontaktformular sind in der heutigen Zeit ganz in Ordnung und akzeptabel. Schließlich bietet das beiden Seiten die nötige Sicherheit und Verbindlichkeit, zumal die Reaktion und Buchungsbestätigung schnell erfolgte.
Die Speisen selbst waren erwartungsgemäß hochwertig und schön angerichtet, für den einen oder anderen vielleicht etwas salzig. Ist und bleibt aber Geschmackssache. Nicht erwähnenswert in dieser Liga waren die warmen Teller, Stoffservietten und der korrekt eingedeckte Tisch wie auch die frischen Zutaten ohne jeden Mangel und frisches Brot etc.. Ein vergessener Wein dagegen aus der Weinbegleitung, die sehr schöne und passende Weine beinhaltete, ist zwar nicht schlimm, trägt aber zum vielleicht der Tagesform geschuldeten, nicht ganz perfekten Eindruck bei.
Mit etwas mehr Licht wären die Gerichte und Bestandteile viel besser erkennbar und ins angemessene Licht gerückt. So werden die vermutlich appetitlichen Farben und glänzenden Strukturen, das offensichtliche Können beim Anrichten der Komponenten sowie die Menükarten, in denen jeder etwas passendes finden durfte, leider Opfer der sicherlich gemütlichen Beleuchtung und diskreten Platzierung der Lampen nicht direkt über den Tischen.
Etwas seltener Blickkontakt erschwert dem Gast leider die Chance, beim ansonsten sehr aufmerksamen, freundlichen und professionellen Service nachzubestellen oder Fragen zu klären. Öfter mal einen aufmerksamen Blick in die Runde wäre sehr hilfreich. Der kurze Abstecher des Chefs an die Tische ist dagegen eine nette Geste, auch wenn hier gewöhnlich niemand den Mut zu Feedback und Diskussion haben dürfte und - schon aus Höflichkeit den anderen Gästen gegenüber - sollte.
Insgesamt also und vor allem in Relation der gebotenen Qualität zu den Preisen findet man hier die versprochene gehobene Küche und einen der wenigen empfehlenswerten Lichtblicke in Karlsruhe. Buchen und Ausprobieren lohnt sich! Ich hoffe, ich darf auch trotz Bewertung nochmal...
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