Die Spelunke ist „klein, freundlich, familiär – und vor allem ein kulinarischer Glücksfall“
So hat Angelika Sauerer in ihrem Artikel in der „Mittelbyerischen“ vom 12.03.2023 dieses außergewöhnliche Restaurant zutreffend beschrieben. Es ist tatsächlich so, als ob man bei Freunden oder (angenehmen) Verwandten zum Essen eingeladen ist, nur dass man keine Gastgeschenke, sondern ein paar Euro mitbringen muss, von dem aber jeder einzelne bestens investiert ist. Es sollte strikt auf pünktliches Erscheinen geachtet werden, damit die anderen kulinarischen Hedonisten nicht auf Nachzügler warten müssen, bis der Genuss beginnen kann.
Ich habe mich für die sieben Gänge mit Weinbegleitung entschieden. Vorab gab es vier selbst gemachte Brote mit Butter. Bei vollständigem Verzehr der Backwaren hätte mein Körper eine zusätzliche Nahrungsaufnahme verweigert. Alle Brote schmeckten ausgezeichnet, aber mir hätte eine kleine Semmel mit Kümmel genügt. Deshalb würde ich im Restaurant tatsächlich nur minimalistische Probierstückchen servieren und darüberhinausgehende Mengen zum Mitnehmen anbieten.
Die Zwiebelessenz als Ouvertüre dürfte für die Spelunke das darstellen, was man heute landläufig als Signature Dish bezeichnet. Jedenfalls ist sie nach Aussage des Chefs fester Bestandteil der Speisekarte. Das sollte unbedingt so bleiben, auch wenn sich die ungewöhnliche Kreation zumindest optisch eigenwillig präsentiert!
Demgegenüber sind die Spätzle mit Bärlauch nur schön anzusehen, für mich aber ansonsten vollständig verzichtbar, obwohl das Pesto von der Hexenzwiebel durch angenehme Schärfe überzeugte. Ich möchte Andis Leibspeise nicht als kulinarisches Unterbodenturnen bezeichnen, aber Kasspatzen dienen vor allem als mächtiger Sattmacher. Mir wäre deshalb in einem Menü eine z. B. mit bayerischer Garnele gefüllte leichte Pasta in Form eines Raviolos oder dergleichen lieber gewesen.
Kabeljau und Pastinake haben mich wieder versöhnt. Vielleicht hätte ich beim Fisch in der Pfanne etwas Salbei mitlaufen lassen und knusprig dazu gegeben. Den schön in Brunoise geschnittenen Pilzen hätte ich gleichgroße Würfel vom Lardo oder Guanciale (o. ä. aus der Region) gegönnt. Die zur Fisch-Entourage gehörende Schalotte präsentierte sich recht rustikal, was dem Credo des Chefs entspricht, eine gehobene, aber unprätentiöse Wirtshausküche bieten zu wollen.
Das Hendl zeigte sich in Bestform mit zartrosa gegartem Fleisch und knuspriger Haut. Der rote Spitzkohl übernahm den etwas derberen Part und erforderte den Einsatz der Kauwerkzeuge.
Auch das nachfolgende Wammerl zerfiel trotz dreitägiger Garzeit nicht schon beim Hinsehen in seine Bestandteile, sondern verfügte noch über eine erstaunliche Bissfestigkeit. Es dürfte aber auch nicht dem Stil der Spelunke entsprechen, wenn man das Fleisch mit der Zunge am Gaumen zerdrücken kann. Der überraschend dazu gereichte Jus vom Hirsch erwies sich als sehr geschmacksintensiv, obwohl er nur aus Knochen und Fleisch, also ohne Wurzelgemüse und Wein hergestellt wird.
Lange bevor es serviert wurde, habe ich mich gefragt, wie man aus Steckrübe und Meerrettich ein Pre-Dessert kreieren kann. Es geht, und zwar ganz ausgezeichnet. Das Menü besteht ja nicht nur aus Schonkost und führt zu leichter Ermattung. Die erste Süßspeise hat diesen Zustand schlagartig beseitigt, wozu auch die dezente Schärfe des Krens beigetragen hat, die sich während des Verzehres langsam entwickelt.
So konnte ich mich auch noch an dem sehr feinen Karottenkuchen mit einem Ingwerschaum ergötzen.
Der ausgezeichnete Espresso und der gleichwertige Quittenbrand bildeten einen genussvollen Abschluss.
Es ist kaum vorstellbar, wie ein Zwei-Mann-Betrieb ein derart individuelles und hochwertiges Menü zu einem so fairen Preis bieten kann. Das gilt auch für die ausgezeichnete Weinbegleitung, die exakt zu den jeweiligen Speisen gepasst hat.
Ich werde bei meinem nächsten Regensburgaufenthalt wieder reservieren und kann nur jedem den Besuch der Spelunke...
Read moreIncredibly friendly staff, a very charming chef and a cosy interior of the restaurant. The concept is appealing and the team takes a lot of time to interact with the guests. Unfortunately, there is still a lot of potential in the kitchen. The herb oils used masked the finer flavours of their products. The onion soup was reduced and then alloyed for so long that the result was a rather heavy gravy-like dish that was barely manageable when accompanied by fried bread. The desert was beetroot with white chocolate and a chive oil - not recognisable to us as a dessert. We ate a 5-course meal with wine accompaniment, of which the majority of courses were not...
Read moreWir waren zu zweit zu Gast und hatten das 7-Gang Menü, einmal mit Weinbegleitung und einmal mit anti-alkoholischen Getränken gewählt. Kurzum, es war eines der besten Abendessen unseres Lebens. Die einzelnen Zutaten der jeweiligen Gänge waren bereits qualitativ und geschmacklich sehr hochwertig, aber im Zusammenspiel auch mit den Getränken war jedes Gericht einfach grandios abgestimmt. Sowohl Wein als auch nicht-alkoholische Getränke passten perfekt dazu. Zugegeben, die Zwiebelsuppe war nicht ganz leicht, aber geschmacklich trotzdem großartig. Auch das Konzept geht hervorragend auf und dazu trägt der Gastgeber Andi maßgeblich bei. Er ist die Marke seines Restaurants, das Essen passt zu ihm und der Location. Man fühlt sich wirklich wie bei einer Essenseinladung in der Wohnküche eines guten Freundes. Auf Sonderwünsche ging er bereits im Vorfeld freundlich und konstruktiv ein. Der Preis ist absolut angemessen, in anderen Restaurants zahlt man für solch hochwertige Küche deutlich mehr. Aus meiner Sicht isst man bei Andi auf Sterneniveau. Letztendlich kann man in vielen Restaurants gut oder auch hervorragend essen. Doch nicht nur das Essen entscheidet den Abend, sondern das Ambiente und die Stimmung. Bei Andi passt alles perfekt, so dass man einen unvergesslichen...
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