„… ich weiß ja nicht, wo Sie sonst hingehen, aber in der gehobenen Gastronomie ist das Verrechnen des Gedecks Gesetz…“
Donnerstag, 21.07.2016, 13 Uhr – Mittagspause. Nach einem arbeitsintensiven Vormittag wollen wir zu dritt in einem schattigen Innenstadt-Gastgarten die Mittagspause genießen. Die Wahl fällt auf das neu eröffnete Restaurant La Perla in der Schmiedgasse.
Wir erreichen gegen 13:10 Uhr das Lokal und erkundigen uns nach einem freien Tisch. Gestockt höflich, aber wenig freundlich wird uns bedeutet, dass wir aus den vielen freien Tischen im Gastgarten wählen dürfen. Sogar die Handtasche erhält einen eigenen Hocker. Gleich darauf kommt der Ober, reicht uns die plakatgroßen Speisekarten (ja, zwei) und bietet uns Wasser an, still oder prickelnd. San Pellegrino, lauwarm, wird umgehend serviert – und still und prickelnd jeweils der falschen Person eingeschenkt. Mittlerweile ist für uns klar erkennbar, dass das gastfreundliche Ambiente des Vorgängerlokals nicht übernommen wurde, sondern hier gehobene Gastronomie präsentiert werden will.
Die Speisekarte enthält nicht alltägliche Gerichte, hauptsächlich Fisch und kein einziges vegetarisches Gericht – nicht mal Salat, stattdessen auch vorgegeben Menüfolgen und einen Hinweis auf das „Coperto“. Mit Mühe finden zwei von uns Kompromiss-Hauptspeisen (zu jeweils € 18,- und € 20,50 und damit unter den günstigeren Gerichten auf der Speisekarte) und wir erkundigen uns, ob wir als dritte Hauptspeise eventuell einen Salat bekommen könnten. Nach Rückfrage im Lokal (Küche? Geschäftsführung?) verneint der Ober und verweist darauf, dass lediglich die in der Speisekarte angeführten Gerichte zur Auswahl stehen. Wir bestellen daher als dritte Hauptspeise eines der Gerichte aus der Menüfolge. Nach neuerlicher Rücksprache in der Küche wird uns mitgeteilt, dass es nicht möglich sei, die Hauptspeise außerhalb der Speisefolge des 30-Euro-Menüs zu bestellen. Mit Bedauern entschieden wir uns daher, anstatt eines Mittagessens im La Perla die Rechnung vom Ober zu erbitten. Die im Kuvert servierte Rechnung irritiert: Neben den (bekanntermaßen hochpreisigen) Mineralwässern (1/2 Liter zu je € 5,-) wird auch das Coperto verrechnet, obwohl wir weder Besteck noch Servietten verwendet, noch Brot oder Butter/Aufstriche erhalten haben. Nach unserer höflichen Rückfrage an den Ober, dass es sich hierbei wohl um ein Missverständnis handeln müsse, da wir lediglich die Getränke konsumiert hatten, wird uns – wieder nach Rücksprache – mitgeteilt, dass die Rechnung ihre Richtigkeit habe. Es ergeht die Bitte an den Ober, die Frage mit dem Geschäftsführer klären zu dürfen, der sich rasch vor unserem Tisch aufbaut und bestätigt, dass das Coperto verrechnet wird, denn so sei es in der gehobenen Gastronomie „Gesetz“. Wir alle, auch vertraut mit echter gehobener Gastronomie, erklären, keine Leistung erhalten zu haben, die das Coperto rechtfertige. Der Geschäftsführer wiederholt sich herablassend, dass es in der gehobenen Gastronomie so üblich sei und fügt abwertend den Satz „… ich weiß ja nicht, wo Sie sonst hingehen“ hinzu. Er vermittelt uns, kein Interesse an einer service- und kundenorientierten Lösung zu haben, geht nicht auf unsere Argumente ein, sondern dreht sich im Gespräch einfach um und geht – mitten in der von unserer Seite nach wie vor höflich, aber bestimmt geführten Diskussion. Fassungslos und vor den Kopf gestoßen begleichen wir die ungerechtfertigte Rechnung und verlassen das Restaurant.
Im Zuge unserer nachträglichen Kontrolle der Rechnung stellen wir fest, dass für drei Personen 4 Coperti verrechnet wurden, obwohl eines davon unmittelbar nach unserer Ankunft vom Tisch entfernt wurde. Der satte Preis von insgesamt 21,20 (10,- Getränke und 11,20 Coperti) wurde sozusagen für den 20minutigen Blick auf ein weißes Tischtuch, 3 Servietten und 9 Besteckteile bezahlt. Gratulation! Ein toller Start für ein...
Read moreNettes Ambiente, ausgezeichneter Koch und unangenehm aufdringlicher Kellner
Im neuen La Perla kann man gemütlich und ruhig im schattigen Gastgarten in der Schmiedgasse sitzen. Der ausgesprochen nette Koch brachte als Gruß aus der Küche handgemachte Stabini, Schlagobers mit Zitronensaft und schwarzem Kaviar, eine Anchovis und ein Kügelchen Grana Padano. Nett erklärt war dies eine tolle Aufmerksamkeit. (Gedeck pP 2,80) Die von uns (6 Personen) gewählten Speisen waren ausgezeichnet, wenn auch der Preis (Risotto Nero 17,50; Fisch/Fleischteller 19,50) wegen der kleinen Portionen überhöht scheint. Das Risotto war gerade einmal 5-6 Gabeln, in der Menge, wie es normalerweise als Beilage serviert wird. Auf dem Fischteller, der wunderschön angerichtet und mit gedünstetem Gemüse serviert wurde, waren eine Schnitte Thunfisch, 2 Garnelen und eine Rolle Räucherlachs – alles kalt. Dazu gab es (in Nockerlform) Blattspinat und Kartoffelpüree, 2 Scheiben Melanzani, eine Kugel geraspelte Karotten und marinierte Sprossen. Die gleichen Beilagen beim Fleischteller mit einer Nocke Beef Tatar, Räucherschinken und Filetstreifen. Wie gesagt, geschmacklich sehr gut aber Vorspeisenmenge und dafür fast 20,--. Absolut negativ ist allerdings der Service zu bewerten. Noch nie hatten wir einen derart hartnäckig aufdringlichen Kellner. Wir hatten noch nicht einmal alle Platz genommen kam er schon mit dem Vorschlag auf eine Flasche Rose Schaumwein zum Anstoßen. Auf unsere Nachfrage stellte es sich dabei um eine 1,5l Magnumflasche um 60,-- heraus (dieselbige wollte er an diesem Abend an noch 2 anderen Tischen an den Mann bringen). Auf unseren Hinweis, dass wir zum Essen lieber Wein trinken wollte er uns dann kleinere Version um 35,-- bringen; auch die verneinten wir und bekamen endlich nach mehrmaligem Verlangen die Weinkarte. Noch während wir Schaumwein und Weißwein aussuchten kam er mehrmals hinzu um uns ständig mit Tipps zu bequatschen. Wir bekamen die Speisekarte und fanden die auf der Menükarte an der Straßentafel angeführten Speisen nicht. Auf unsere Frage, ob es diesen Fischteller nicht gäbe, meinte er, von dieser „kleinen „Karte könnten wir nicht aussuchen, weil wir den Tisch reserviert hätten und die Karte an der Straße nur für Laufkundschaft wäre. Nachdem wir uns weigerten diese unsinnige Regelung zu beachten durften wir dann doch den Fleisch /Fischteller bestellen. Der Tisch hinter uns, der nicht reserviert hatte, bekam allerdings auch die „große“ Karte vorgelegt und auch da wollte jemand von der zuvor an der Straße gelesenen Karte bestellen, worauf hin der Kellner meinte, es könnten nur alle 3 von der gleichen Karte bestellen, nicht einer von der und ein anderer von der anderen …??? Zum Essen bestellten wir einen Pinot Grigio (30,--), der Kellner brachte eine Flasche Pinot Bianco (35,--) und wollte schon den Korken ziehen als ich ihn darauf hinwies. Lapidare Entschuldigung: Oh, hab mich verschaut Die bestellte Karaffe Leitungswasser waren 2 Halbliter Flaschen Pellegrino (je 5,--). Auf der Rechnung hatten wir eine zusätzlich, nicht konsumierte Flasche Sauvignon Blanc (35,--). Schade um das Lokal, das Essen war sehr gut, der Koch ist total nett, auch die italienische Kellnerin – aber mit dem Oberkellner, der als Chief 1 auf der Rechnung angeführt ist – wird dieses Lokal nicht alt in Graz. Keiner möchte ständig das Gefühl haben über´s Ohr gehaut zu werden. Offenbar ist er beim Umsatz...
Read moreA culinary work of art! Artis impresses not only with its excellent ingredients and creative cooking, but also with the artistic presentation of the dishes. Nothing is left to chance here. Every dish arrives on the table like a work of art and tells a story. From the carefully selected tableware to the sometimes truly delicate decoration, every meal must also be enjoyed as a feast for the eyes. During our visit, we deliberately took our time to appreciate this before letting the small culinary wonders disappear into our mouths. There, a true explosion of flavor unfolds. Although various Asian, predominantly Japanese, influences are clearly played with here, this is never superficial or intrusive, and at the same time Philipp Dyczek and his team remain true to their culinary roots. We enjoyed every moment of this evening. Artis is a culinary enrichment for the unfortunately far too predictable and often modest culinary...
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