Wie immer muss man wissen was man will wenn man wo hingeht. Das Dosto ist in meinen Augen überwiegend ein Kaffeehaus. Es finden sich auch warme Speisen auf der Karte, aber nichts Traditionelles: Pasta, Burger, Thai-Curry-Zeugs, Salate, alles was die moderne Hausfrau zwischenrein so zu sich nimmt. Und natürlich Kuchen, wenngleich der Zwetschgendatschi winzig ist, fast eine Frechheit, möchte man sagen.
Die Bezeichnung "Brasserie" ist zwar nicht unbegründet, jedoch für mein Verständnis auch nicht hundertprozentig zutreffend. "Brasserie" ist eigentlich das Bräustüberl und sollte als solches in Bayern zumindest einen Schweinsbraten auf der Karte haben, wenn es zumal schon die echte Brauereigaststätte, ein paar Meter weiter stadteinwärts, nicht schafft einen vernüftigen Schweinsbraten auf den Tisch zu stellen. Nach dem Sterben vieler traditioneller Wirtschaften im Stadtgebiet wäre ein Angebot mit gut gemachtem bayrischen Essen in der Innenstadt Erdings mit der Erfindung des Smartphones gleichzusetzen, aber das nur am Rande. Im Dostojewskij finden sich keine Schweinsbratenesser. Außerdem wird eine "Brasserie" auch schon lange nicht mehr mit "Bier" in Verbindung gebracht, überhaupt existiert dieser Begriff nur noch im Vokabular frankophiler Schöngeister. Ein Bayer würde damit wahrscheinlich eher "Prassen" assoziieren, aber das muss man im Dosto nicht um einen wirklich guten Kaffee oder Tee zu trinken, denn die Preise sind moderat, sowohl für die Getränke, als auch für die Speisen. Zudem ist es ausgesprochen gemütlich, ob in Gesellschaft oder alleine, zeitungslesend. Die ausliegenden Tageszeitungen sind selbstredend aktuell. Wo auch findet man sonst noch einen richtigen Zeitungsständer? Eine Attraktion sind natürlich auch die gläsernen Separeetüren der Toiletten. Das muss man mögen.
Unterm Strich ist das Dostojewskij ein gut und aufwändig eingerichtetes Café in dem sich angenehm ein Stündchen...
Read moreBis zum Beginn von Corona gehörte dieses Lokal zu unseren regelmäßigen Frühstückszielen. Freitag vor einer Woche und am gestrigen Samstag waren wir dort und stellten doch erhebliche Änderungen fest. Vorweg: An beiden Tagen war nicht viel los. Gestern dominierte eine kleine Männer-Gruppe, die ihren Weißbier-Burger-Frühschoppen einnahmen und das bei bestem Open-Air-Frühstückswetter.
Gleich geblieben ist die Qualität des Kaffees - der ist vorzüglich. Konstant gut ist auch die Mailänder Salami, deren unterschiedliche Schreibweisen auf der Karte auffallen. Vor acht Tagen versuchten wir uns mit dem Hochzeitsfrühstück, das mit Kaffee und Orangensaft leicht auf stattliche 50 Euro kommt, ohne Sekt und dergleichen, falls sich jemand vom Namen leiten lässt. Dort blieb nur der kleine Klecks Räucherlachs in guter Erinnerung. Der Rest war belanglos, die Eier in Osterqualität und die Semmeln fad und trocken. Gestern hatte ich einen Klumpen warmes Rührei aus dem Tetra Pak, Salatdeko in eiskalt-geschmacklos und ein paar Scheiben billigster Putenschinken. Ähnlich bei meiner Frau. Da tauchten zwei Billigkäsescheiben und ein wieder hart gekochtes Ei auf, obwohl extra weich bestellt. In der 10 Euro-Klasse kann man dort wohl nicht viel erwarten. Der O-Saft (4,2 € für 0,2L) reißt da auch nichts mehr. Eine angegraute Hotelverpackungseinheit sog. Frischkäse hinterließ bei uns den optischen Eindruck, schon oft hin und her serviert worden zu sein.
Wir haben den Eindruck gewonnen, dass während Corona verlorene Marge im Sommer aufgeholt werden soll. Auf Teufel komm raus. Ob das was wird? Wir werden nicht mehr dazu...
Read moreAmbiente ok, aber nichts außergewöhnliches. Waren hier mit einer Geburtstagsgesellschaft. Auf der vorher explizit für uns reservierten Empore war, trotz reichlich freien Plätzen im Lokal, ein Tisch durch ein Pärchen belegt. Die für uns eigedeckte Tafel bestand aus krumm und schief zusammengerückten Tischen, welche wir erstmal eigenhändig korrigieren durften. Nicht zu erwähnen, daß inkomplett eigedeckte Besteck. Die vorbestellten Vorspeisenplatten waren geschmacklich sehr Lecker. Allerdings sollten halbgefrorene ungegarte Pommes (welche definitiv nicht auf die Platten gehörten) dem Küchen- bzw. Servicepersonal auffallen bevor sie dem Gast serviert werden. Wobei wir beim unterirdischen Service wären. Getränke werden zwar serviert aber leere Gläser werden nicht abserviert 15 min. nach Abgabe der Bestellung erfährt man das der Fisch noch gefroren ist und daher nochmal 20 min dauert (Originalton: The Salmon ist noch frozen... ) Die Torte wurde auf einem Tisch mit leeren Gläsern und Flaschen abgestellt, welche auch den gesamten Abend nicht entfernt wurden(wir haben auch hier mal wieder selbst Hand angelegt ) die Bedienung kam nur in homöopathischen Dosen vorbei. (anscheinend sind die Damen und Herren nicht auf Umsatz angewiesen ) Im Mamas nebenan ging das danach sehr viel flotter. Fazit: Das Essen durchweg lecker Der Service...
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