Café Steinhusen - Lübeck — Restaurant in Lübeck

Heute um 12 Uhr war ich mit meiner Freundin in unserem - nun ehemaligen - Lieblingscafé Steinhusen. Warum eigentlich ehemals Lieblingscafé? Die bisher gehobene und alteingesessene typische Lübecker Caféhaus-Atmosphäre wird nun getrübt durch: Servicekräfte in für das bisherige soeben genannte Flair unpassendem Erscheinungsbild, nämlich: Grobstrickpulli in schreiendem Pink, künstliche Wimpern, bei denen der Beobachter sich unwillkürlich fragt, ob die junge Dame wohl noch da durch sehen kann? Offensichtlich sieht sie nicht alles, denn die Infoblätter in dem Aufstellern, die sie auf die Tische gestellt hat, sind teils für den Rahmen viel zu klein. Sieht nicht gut aus ehrlich gesagt. Noch schlimmer der darauf zu lesende Hinweis, dass von Montag bis Freitag Selbstbedienung zelebriert wird. Um Himmels Willen wo sind denn die netten Servicekräfte von früher mit den weißen kleinen Schürzen und dem für dieses Café so wunderbar passenden, adretten Erscheinungsbild? Eine Serviererin in augenscheinlich sehr fortgeschrittenem Alter trug heute sehr mitgenommenes turnschuhähnliches Schuhwerk und schien vom Bewegungsbild her gesundheitlich etwas angeschlagen. Da hat der Gast schon ein schlechtes Gewissen, wenn er die Dame durch erneute Bestellung „durch die Gegend schickt“. Apropos Bestellung: Neben 2 Stck. Torte, Brot mit Spiegelei, 2 Kännchen Kaffee, 1 Croissant, 2 Tassen Kaffee wünschten wir uns noch heißes Wasser dazu. Denn meine Begleitung trinkt es gerne nach dem Kaffee - aus gesundheitlichen Gründen, die hier nicht in epischer Breite und Tiefe benannt werden sollen. Die Bedienung informierte darüber, dass genau 2 x heißes Wasser nachgewünscht werden könne. Mehr nicht, sagt der Chef. Es gäbe zu viele Gäste, die ihren Kaffee/ Tee damit strecken würden. Also ich bin der Meinung, dass wir mit unserer Bestellung nun nicht gerade zum Kreis der Verdächtigen zählen. Da fühlt der Gast sich doch richtig wohl, wenn er unter Generalverdacht gestellt wird. Während wir noch da saßen - es war ca. 14 Uhr - wurde offensichtlich schon für das herannahende Frühstück am nächsten Tag eingedeckt….aber die Hauptkaffeezeit war doch noch gar nicht da…. Ich weiß nicht warum das nun...

Wir waren letzte Woche dort zu Gast. Der Tisch war von einer Freundin telefonisch vorbestellt worden, ebenso das Etagèren-Frühstück für drei Personen. Wir kamen herein und meldeten uns an. Daraufhin sagte man uns, dass für uns eingedeckt sei und wir es sehen würden, welcher Tisch für uns sei. Der Anblick, der sich uns bot, erinnerte an eine schlechte Kantine. Es standen angeschlagene Teller auf dem Tisch, die Serviette und das Besteck lag obenauf, wie gerade da kurz abgestellt und noch nicht fertig. Auf der anderen Seite war richtig hübsch für eine größere Gruppe eingedeckt. Da kommt man schon ins Grübeln. Nun saßen wir da und warteten, aber nichts passierte. Daraufhin ging meine Freundin nach vorne und fragte nach. Sie bekam die schnippische Antwort, dass nur am Sonnabend und Sonntag bedient würde, in der Woche sei Selbstbedienung. Aber sie solle sich hinsetzen, sie würde ausnahmsweise das Frühstück an den Tisch bringen ... kleine Randbemerkung: außer uns war nur noch ein zweiter Tisch mit zwei Herren besetzt ... Dann kam das Frühstück – drei Essteller mit jeweils 2 aufgeschnittenen Brötchen, Butter Aufschnitt usw. ... Das wiederum erinnerte mich ans Frühstück im Krankenhaus und es war ja auch definitiv etwas anderes vorbestellt worden. Nach einer anregenden Diskussionsrunde und der Bemerkung, es stünde so im Buch, zog die Fachkraft wieder von dannen. Letztendlich hat die Vorgesetzte dann glücklicherweise entschieden, dass wir doch das Etagèren-Frühstück bekommen. Am Frühstück gibt's auch nichts zu mäkeln, dass war lecker. Ich höre an dieser Stelle auf zu berichten, weil ich ganze Seiten füllen könnte. Mein Fazit: Ich werde wiederkommen, weil ich weiß, dass sie es auch besser können, und weil ich schon so oft dort frühstücken war. Ich werte diesen Tag als Ausrutscher. Allerdings finde ich, dass man in diesem Beruf immer freundlich sein muss, auch wenn man mal selbst einen schlechten Tag hat. Der Kunde ist König!!!

PS: Ich liebe den Duft von alten Café-Häusern und das ist wirklich...

Einen Stern gibt es für den Geschmack, da waren wir voll und ganz zufrieden- wie immer. Allerdings fehlte uns in dem Café eine Menge Menschlichkeit! In dem Café gibt es in der Woche keine Bedienungen mehr und "eingeschränktes" Frühstück, was sehr schade ist. Eine Frau vor mir in der Schlange stellte ein paar Fragen zum Essen, was es denn nun gibt und was nicht. Eine Mitarbeiterin (vermutlich Auszubildende), stellte sich den Fragen und machte der Dame Vorschläge. Plötzlich crashte eine blonde Dame das Gespräch, patzte rum "Es gibt dies und das nicht, nur das! Was ist daran so schwer zu verstehen?". Für die Kundin hatte sich das dann erledigt und murmelte, dass es auch freundlicher gehe. Da schüttelte die blonde MA mit dem Kopf und gab Kommentare ab und schaute, nach Bestätigung suchend, in die Schlange. Unmöglich! Freundlicherweise kam eine junge Frau aus der Küche dazu, um bei den Bestellungen zu unterstützen, da die Auszubildende A. nur von der blonden Dame angemeckert wurde "A. mach dies, mach das" "Es wäre super wenn du auch mal mitarbeiten würdest! Mach doch einfach mal mit hier!". Eins kann ich sagen, der Umgang mit A. VOR DEN KUNDEN geht gar nicht. A. tat der Kundschaft richtig leid. So hat man nicht mit Kollegen umzugehen, erst recht nicht vor Kunden. Bei den Bestellungen gab es Fehler, aber man hat sich nicht getraut, das anzumerken, weil A. dann vermutlich wieder einen Anranzer bekommen hätte, obwohl Sie damit nichts zu tun hatte, denn das lag tatsächlich an der blonden Dame. Gesamtorganisation war quasi nicht vorhanden. Wir werden in Zukunft nur noch Torte zum mitnehmen holen, wenn überhaupt. Und sollte A. das lesen: Du bist mehr wert, such dir am besten etwas anderes. Es gibt auch noch nette Menschen auf der Welt, die dich und deine Arbeit zu...