Abendessen, Tisch reserviert, freudiges Erwarten eines schönen Abends – es sollte eine bittere Enttäuschung werden.
Eine Frage, ob wir drinnen oder draußen sitzen wollten? Fehlanzeige. Draußen war grundsätzlich gut, denn es war ein warmer Abend.
So bekamen wir einen Katzentisch im Hof zugewiesen. Der extra-schmale – damit er da überhaupt hinpasste – Tisch stand in einer Ecke voller Efeu, das Stühle und Tisch bedrängte. Uns auch. Die Decke, die über meiner Stuhllehne hing, rutschte hinunter — als ich sie aufhob, war sie überdeckt mit dicken Spinnweben. Kurz: Man hatte uns in eine Schmuddelecke verfrachtet.
Den Tisch akzeptierten wir anfangs, denn wir vermuteten, dass es weitere Reservierungen gäbe und wir keine Wahl hätten. Dem war allerdings nicht so – weder draußen noch drinnen. Es waren kaum noch Gäste da.
Schon unsere Bitte um einen Umzug an einen anderen Tisch ließ die Stimmung beim Service merklich sinken. Man versuchte zwar, mit gespielter Professionalität aufzutreten, aber es war den Damen deutlich anzumerken, wie genervt sie waren.
Eine Tisch-lastige Geschichte bisher, zugegeben. Aber wenn man im Schlumachers bereits damit überfordert ist, wie sollte der Rest werden? Nun, es blieb ja immer noch die Hoffnung auf ein gutes Essen. Sie wurde nicht erfüllt.
Das „Überraschungsmenü“ war vor allem eines: überraschend mittelmäßig. Die Vorspeise, ein Carpaccio, war tatsächlich noch respektabel – mit einer schmackhaften Sauce, zu der aber ein Löffel, oder besser noch Brot fehlten. Unsere Bitte um „etwas Brot“ wurde mit einem „Brot gibt's nicht dazu. Sie können noch einen Brotnachschlag bestellen. Ich buche den für Sie.“ kühl abgebügelt.
Da wir uns Brot wünschten, bestellten das also extra (vier kleine Scheibchen für 6 Euro), tunkten etwas Sauce damit auf – und rührten den zwangsweise mitgelieferten Dip und das Olivenöl natürlich nicht an. Wir brauchten keinen Dip und kein Olivenöl, aber das konnten wir der Bedienung wohl irgendwie nicht klarmachen. Unser Fehler …
Spätestens hier hätten wir aufstehen und gehen sollen.
Zum Hauptgericht: Unbedingt wollte man wohl den „Catch of the Day“ loswerden. Erst wurde er innig als Einzelgericht empfohlen, dann tauchte der Lachs zu unserer Überraschung auch im Überraschungsmenü auf. Ein gelungener Scherz!
Dazu gab's Queller, der von der Bedienung in höchsten Tönen gepriesen wurde: „Der wächst auf Sylt!“ Meine Frau, aufgewachsen an der Dithmarscher Westküste, meinte, den würden dort nicht mal die Schafe fressen. Nun, schlecht war er nicht. Würde ich ihn nochmal bestellen? Nein. Ich denke, er war lediglich ein Ausdruck des Chi-Chis, der im Schlumachers unverkennbar war.
Es gäbe ein halbes Dutzend weiterer Fauxpas zu berichten, was ich mir jedoch erspare. Na, vielleicht noch die Geschichte um den Weißwein, dessen Qualität von der Bedienung auf Nachfrage gepriesen wurde. Er käme „aus dem Kartoffelkeller“, was ich als extrem unwahrscheinlich einstufe. Wieso sollte der eher rustikale Kartoffelkeller, ein anderes Restaurant in Lübeck, irgend einen speziellen Weißwein haben, den ein sich ersichtlich fein präsentierendes Schlumachers von dort bezieht? Ich muss einen ziemlich dämlichen Eindruck auf die Bedienung gemacht haben: Man wollte uns wohl eine frei erfundene Wein-Spezialität unterschieben.
Nun, in Lübecks immer weiter verarmenden Restaurant-Landschaft war das Schlumachers einen Versuch wert. Das schöne Ambiente der Altstadt und viele Erinnerungen an die Gegend (meine Schule liegt um die Ecke) – das waren eigentlich ganz gute Voraussetzungen.
Allerdings blieb nach diesen Desaster lediglich die Erkenntnis. dass wir nebenan im Tipasa einen besseren Abend verbracht hätten. Oder sonstwo, wo man Gäste nicht über den Tisch ziehen will. Ein paar Schritte weiter tranken wir uns mit Gin den kulinarisch vermasselten Abend in der „Sternschuppe“ schön.
Fazit: Entweder ist das Schlumachers völlig überbewertet, oder wir hatten dort einen miserablen Tag von Personal und Küche erwischt. Ich tippe auf Ersteres: So einen mieser Tag ist kaum...
Read moreWe recently visited Schumachers for the first time in years to use a gift certificate we had received. It was exactly as I remembered. The food was good, but nothing special. I expected more for the price.
The service was very attentive, but almost to a fault. Every couple minutes we were interrupted. We sat upstairs, where there are four small tables crowded together in a tiny space. All the tables were occupied and we felt very observed, aware that everyone in the tiny room could hear our every word. It was uncomfortable.
Our evening ended on a particularly sour note when we asked for the check and handed over our gift certificate. A few minutes later, we were smugly informed that the gift certificate -- which we received during COVID and did not include an expiration date -- had expired and the restaurant refused to accept it. Ugh.
Needless to say, we will not be going back to...
Read moreIch muss für diese Bewertung ein bisschen textlich Anlauf nehmen, denn so einfach ist die Punktevergabe nicht.
Meine Partnerin und ich gehen seit Jahren in das Schlumachers. Wegen des höheren Preises ist es immer ein besonderer Besuch, der einen bestimmten Grund braucht - das ist vielleicht drei Mal im Jahr der Fall. Wie entscheiden uns immer für das Überraschungsmenü mit 4 Gängen, hier stimmt die Menge und alles andere passt aus unserer Sicht dann preislich nicht mehr. Jeder Besuch endet bei so ungefähr 200 Euro für uns beide, ABER: Nicht jedes Mal zahlen wir diesen Preis mit einem guten Gefühl und einem Lächeln im Gesicht. An einigen Tagen verlassen das Restaurant unfassbar beseelt und schweben zurück Richtung Parkplatz. Noch den ganzen Abend schwärmen wir von der Aromenkombination und der tollen Atmosphäre. An anderen Abenden zahlen wir und sind traurig, weil es nie so lief wie bei den tollen Abenden. Woran liegt das? Das Essen ist jedes Mal handwerklich sehr gut gemacht. Toll präsentiert. Wir lieben die Kombinationen und die Kreativität der Küche. Jede Saison gibt es einen kreativen Cocktail oder Aperitif. Das läutet den Abend gut ein und dann entspannt man in diesem tollen Altbau-Ambiente. Leider ist der Service sehr unterschiedlich und müsste oben eigentlich insgesamt zu "nur" 4,5 Sternen führen. In dem Preissegment möchte ich nur ein Mal darum bitten, dass neues Brot gebracht wird und das nicht häufiger, weil es jedes Mal vergessen wird. Es wäre auch toll, wenn der zum Nachtisch bestellte Cappuccino zeitgleich mit dem Dessert kommt - oder man wird kurz vorher darauf hingewiesen, dass das Dessert nun unmittelbar anrückt und ob man irgendwas dazu trinken möchte. Manchmal wird man bei dem Überraschungsmenü sehr "alleine gelassen", weil einfach nur das Essen gebracht wird und man nichts dazu erklärt bekommt oder man vielleicht gefragt wird, ob man zwischendrin eine kurze Pause einlegen möchte. In der Vinothek ist es schön, aber bei geöffneter Tür wird es echt kalt, ECHT kalt. Es kann einfach nicht sein, dass das Personal die Tür aufreißt, die Tür geöffnet lässt und erst, nachdem alles an alle Gäste verteilt wurde und man am Tisch geschnackt hat, die Tür wieder geschlossen wird. Das passt doch einfach nicht zu dem Anspruch des Restaurants! Und meine letzte Bitte: wenn ich bei all den Besuchen vorher neben meinem Cappuccino ein Stück extra Keks/Kuchen liegen habe, dann gucke ich echt blöd aus der Wäsche, wenn das plötzlich fehlt. Ihr seid wirklich toll, wir kommen unfassbar gerne und haben kein Restaurant öfter besucht als das Schlumachers - aber bitte sorgt dafür, dass diese kleinen Fehler nicht so unbeständig häufig...
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