Eigentlich kam ich mit der Absicht die grosse Ausstellung zu Nord-Korea zu besuchen aber, als ich am Empfangstressen die Tickets kaufen wollte, riet mir die Verkäuferin davon ab, da das Museum in einer Stunde schliessen würde. Sie verwies mich auf zwei kleinere Ausstellungen, die sich im Keller befanden. Eine Ausstellung über Fondue und eine andere über Frauen am Berg. Die Entscheidung fiel mir hier leicht, obschon ich keine Laktoseintoleranz habe. Die kleine Ausstellung besteht grösstenteils aus Kletterequipment und Outdoorutensilien, die von Frauen benutzt wurden. Durch das Einscannen des Etiketts, erzählen verschiedenen Frauen die Geschichte, welche sich hinter ihrem Gegenstand verbirgt. In einem kleinen Vorführraum kann man verschiedene Kletterexpeditionen hautnah miterleben, in der Hauptrolle natürlich immer eine Frau. Das Museum ist wie ein Fundbüro aufgebaut. Man wird hier zum Mitwirken animiert. Die Sammlung besteht zu grossen Teilen aus Gegenständen von Besucherinnen. Eigene Gegenstände können hier selbständig hinzugefügt und Geschichten zu ihnen direkt vor Ort aufgezeichnet werden. Selbst unter den Kletterexpeditionsfilmen gibt es Klettertouren, die von Besucherinnen beigesteuert wurden.
Obschon hier Massenwahre ausgestellt wird handelt es sich meiner Meinung nach um Kunst. Die einfachste Erklärung dafür liefert uns der institutionstheoretische Ansatz. Dieser Ansatz alleine empfinde ich als unbefriedigend. Klar, man kann diese Kletterutensilien nicht mit Unikaten wie einem Gemälde vergleichen, die mit einer bestimmten Absicht erschaffen wurden. Des Weiteren kann man diese Stangenwahre nicht als expressionistische oder ästhetische Kunst betiteln. Der repräsentative Ansatz ist meiner Meinung sehr passend für diese Art von Kunst. Wenn man genau hinsieht, handelt es sich bei diesen Gegenständen, auf ihre ganz eigene Art und Weise, um Unikate. Einerseits wurden alle Gegenstände benutzt und haben gebrauchsspuren, andererseits hat jeder Gegenstand seine eigene Geschichte durchgemacht. Der jeweilige Gegenstand dient lediglich als Schlüssel zu einer Geschichte, die die eigentliche Kunst darstellt. Deswegen passt hier die Definition der repräsentativen Kunst: «Die Geschichte ist ein Kunstwerk genau dann, wenn die Geschichte über einen Gegenstand eine Aussage macht.» Das geschichtliche Bewusstsein ist hier ebenfalls vertreten, da ein Teil der Geschichten von einer veralteten Weltanschauung erzählen, in der eine Frau noch eine andere Stellung hatte als heute. Hier prallen Geschichten aus verschiedenen Zeitaltern aufeinander. Es wird dazu eingeladen, Erzählungen von heute mit denjenigen von früher zu vergleichen und Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten festzustellen. Es wird zum Denken und Hinterfragen angeregt. Diese und noch weitere geschaffene Kontraste führen zu individuellen Werken, die aber gemeinsam unter einem Titel zu einem Gesamtwerk vereint werden konnten «Frauen am Berg».
Als ich die verschiedenen Geschichten hinter der leblosen Ausrüstung sah, verfiel ich dieser Ausstellung und die Stunden fühlten sich wie wenige Minuten an. Einige Geschichten machten mich sprachlos, über andere sprach ich später mit meiner Familie. Die Geschichte einer einarmigen Frau, die allen Einschränkungen zum Trotz, scheinbar mühelos senkrechte Felswände emporkletterte, ist mir besonders im Gedächtnis geblieben. Im Video vor Ort suchte sie nach neuen Mitgliedern für einen Schweizer Paralympics Kletterclub von Frauen, denn bis jetzt ist sie das einzige Mitglied. Ihre Worte haben mich sehr berührt und mir wieder einmal vor Augen geführt, dass man als Minderheit innerhalb einer Tätigkeit meist doppelt so hart wie alle anderen kämpfen muss. Sie meinte zu Beginn, hätten andere Frauen hinter ihrem Rücken oft gesagt: «Wenn es die einarmige schafft, muss ich das wohl auch schaffen.» Selbst innerhalb einer Minderheit, repräsentiert sie eine Minderheit, ob sie dies will oder nicht. Zu besichtigen ist die Ausstellung noch bis im Oktober 2023. Ein klarer Geheimtipp von mir, die 6 Franken waren es meiner Meinung nach auf...
Read moreUnfortunately, extremely underwhelming giving the bold name and steep price. This 'alpine museum' has a rather large restaurant, a large rotating exhibition hall, and a smaller exhibition room that was closed when I visited. The museum does not feature exhibits on traditional Alpine culture, sports, or development over the years . The temporary exhibition present was alright, but I read through every plaque and was complete within 20 minutes. For 18 CHF it's a bit of a waste of money - You're better off going across the road and paying the same amount to visit the outstanding Historical Museum of Bern, which has enough to keep you occupied for at...
Read moreThe museum is overrated and is showing time-limited exhibitions only. During the visit its topic was the 1947's munition explosion in Mitholz. I agree that this event is important and tragic in history of Switzerland, however 18 CHF per entrance is too much! If you want to show a particular exhibition, dedicate a small separate part for it. If the museum is called "Alpine Museum of Switzerland", I want to see the history of Alps or something like that!
Once again, 18 CHF to read the detailed Wikipedia page is not...
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