GINN Restaurant Hamburg Elbspeicher — Restaurant in Hamburg

KURZVERSION/FAZIT: Eine Location mit Riesenpotenzial, aber hier ist leider mächtig der Wurm drin … Mir ist nun klar, warum hier außer uns kaum jemand zum Abendessen war – und warum selbst das Personal im Vorfeld durch die Blume von einer Reservierung abgeraten hatte. Die Leistung entspricht einfach nicht so ganz den leicht gehobenen Preisen. Vor allem haben wir uns nicht sonderlich willkommen gefühlt. Der Laden scheint in einer Art Sinnfindungskrise mit betriebsatmosphärischen Störungen zu sein. Für einen Drink komm ich aber gerne wieder und geb dem GINN noch eine Chance.

ATMOSPHÄRE/EINRICHTUNG: Über die Lage und die Aussicht muss man wohl nichts mehr sagen: tipptopp!!! Hier kann man einfach genießen (wir gestern sogar den Auszug der AIDAprima).👌 Daraus könnten Bar und Restaurant noch viel mehr Kapital schlagen. Wirkt alles zwar gepflegt und um gehobenes Ambiente bemüht, aber dennoch etwas unterkühlte und ungemütliche Atmo – sowohl drinnen als auch draußen auf der Dachterrasse.

ESSEN UND GETRÄNKE: Sehr gute Vorspeise (Spargel mit Erdbeeren und Burrata), passte hervorragend zum Aperitif auf der Dachterrasse. Dagegen fiel meine Hauptspeise (Perlhuhn mit Risotto und Erbsenpüree) doch ziemlich ab, hatte ich alles schon in wesentlich leckereren Varianten gegessen. Dass die Portion nicht sonderlich groß war, fand ich daher auch nicht sonderlich schlimm. ;-) Das zu Vorspeise und Hauptgang gereichte Brot in üppiger Menge mit streichzarter Butter war allerdings wunderbar!!

SERVICE: Es fing schon einige Tage vorher damit an, dass ich fast ausgelacht wurde, als ich für den Samstagabend (!) reservieren wollte. Es wurde mir unmissverständlich klargemacht, dass ich eigentlich gar nicht reservieren müsse, da ohnehin immer mehr als genug Plätze frei wären. Nicht besonders vertrauenserweckend, aber vielen Dank im Nachhinein für diesen Wink mit dem Zaunpfahl …

Zu der Frage, ob das Restaurant dann aber überhaupt schon wieder aufgemacht sein würde, gab es einiges Hin und Her, jede*r sagte was anderes. Was man wohl meinte, war: Der eigentliche Restaurantbereich mit gedeckten Tischen macht wieder auf. Aber ob es eine richtige Karte geben würde oder „nur“ Barfood (was dort aber irgendwie auch richtige Gerichte sind – keiner konnte mir den Unterschied erklären …), konnte mir keiner sagen.

An dem Samstagabend selbst wurden wir von dem jungen Mann an seinem Laptop „neutral“ begrüßt, Reservierung egal, da freie Platzwahl (drinnen tatsächlich alles frei, aber draußen paar Tische besetzt). Mit dem Hinweis: Wenn wir auf die Terrasse wollten, müssten wir unsere Getränke drinnen am Tresen bestellen und abholen. Grund: Damit das Servicepersonal sich nicht erkältet (im Mai, bei 16 Grad). Aha. Essen müssten wir dann sowieso drinnen im Bar- oder Restaurantbereich, es gebe aber nur das (schon erwähnte berühmte) „Barfood“, der Geschäftsführer habe einen Unfall gehabt, und überhaupt könne man ohne Restaurantleiter keine Restaurantkarte anbieten, oder so … Wusste nicht, ob ich jetzt Mitgefühl zeigen oder mich dafür entschuldigen soll, dass ich hier mit meinem Besuch meinen Samstagabend verbringen will.

Wir wurden draußen dann aber doch von freundlichen Bedienungen mit unseren Aperitifs und der Vorspeise am Platz versorgt. Zum Essen (wir waren immer noch die Einzigen im Restaurantbereich) ging es nach drinnen an den korrekt gedeckten Tisch. Dass Deutsch kaum und Englisch nur teilweise verstanden wurde, hat uns nicht gestört, da wir uns am Ende dann immer irgendwie gefunden haben und eine gewisse Freundlichkeit zu erkennen war, auch wenn hier alle anscheinend lieber woanders wären.

Allerdings wurden wir zwischenzeitlich in unserer Restaurantecke vergessen. Das Servicepersonal verkroch sich lieber hinter seinem Handy (ein paar Tische neben uns auf die Bank gefläzt) und schließlich gesammelt hinterm Tresen, sodass ich dort um die Rechnung...

Wir haben gestern Abend hier zu Abend gegessen. Das Niveau ist gehoben, das Ambiente mit dem Blick über den Hamburger Hafen ist atemberaubend und das Essen ist Spitzenklasse. Vorab haben wir einen Gruß aus der Küche bekommen, ein kleines, sehr hochwertiges Dreierlei, wirklich fein präsentiert (ich will nicht zu viel verraten). Zur Vorspeise hatten wir Salat und ich eine Bouillabaisse. Ich muss sagen: Wahnsinn! Die Brühe war sehr aromatisch, kräftig, leicht scharf, ohne den Fisch in den Hintergrund zu drängen. Der Puplo war zart und auch jegliche anderen Zutaten ein wahrer Genuss! Zum Hauptgang hatten wir dann Lachs und ich eine Gemüsekomposition auf frittierten Nudeln. Ein sehr buntes Gericht, welches mir als Fleischesser wirklich vergessen lässt, dass es vegetarisch (oder vielleicht auch vegan) ist. Eine bunter Teller mit vielerlei Konsistenzen, Geschmäckern und Erlebnissen! Nach einem kurzen Spaziergang auf der Terrasse (8.OG mit Blick über den Containerthafen) haben wir uns dann für eine Rhabarber- und eine Schokoladen-Nachspeise entschieden. Ich kann nur sagen: Begeisterung für Auge und Gaumen!! Zum Abschluss gab es noch einen kleinen Abschiedsgruß aus der Küche, welcher uns den Abend wirklich mit einem Lächeln zu Ende genießen lies!

Grundlegend ja: Es ist gehobene Gastronomie, welche durch eine kleine aber dafür sehr feine Karte besticht. Sicher hat es auch seinen Preis in der gehobenen Gastronomie zu essen. Aber das frische Essen, die wirklich warmherzige, offene und nette Atmosphäre und vor allem das hervorragende Essen sind das Geld allemal wert! Und wer jetzt Angst hat, nicht in dieses Restaurant rein zu passen: Wir haben laut gelacht, wir hatten sehr viel Spaß mit dem Team aus dem Service und am Ende sogar noch einen Wein mit dem Chefkoch!

Besten Dank! Ihr werdet uns...

Gutes Design, hochwertige und nachhaltige Möbel laden zum Verweilen ein, der erste Eindruck stimmt. Dazu eine charmante Begrüßung, was will man mehr? Essen, doch zuvor genießen wir den spektakulären Ausblick über den Hafen, denn so hat man ihn selten gesehen. Wir genießen, um dann in die Karte einzutauchen. Eine kleine und schicke Speisenauswahl, die zu einem 4 bis 8 Gängemenü kreiert werden kann. Positiv und deswegen waren wir dort, es gibt vegane Gerichte. Schlicht und ohne uncoolen Fleischersatz, einfach und unglaublich lecker. (Ebenfalls wird hier auf Fleisch verzichtet, was schon Mal eine große Erleichterung für die Umwelt ist.) Die Kokusschaumsuppe ein Traum. Doch zuvor kam ein Gruß aus der Küche der uns bereits verriet, dass wir einen kulinarische Abend haben werden und auf jeden Fall wiederkommen. Mein veganer Hauptgang war eine Komposition von unterschiedlichen Gemüse-Sorten, die ich in der Kombination noch nicht zusammen gegessen hatte, die Sauce ein Traum. Alles auf den Punkt zubereitet und liebevoll dekoriert. Meine Begleitung wählte den Fisch im Hauptgang und gönnte sich in der Kokusschaumsuppe eine Jacobsmuschel. Mehr braucht es nicht, denn auch hier gab es wahre Geschmacksexplosionen. Im Nachgang ein leckeres Sorbet und dann noch etwas Petitfour. Der zweite Gruß aus der Küche hat den Abend formvollendet. Der Wein ein italienischer Nero d Avola war ebenfalls vegan und ist wie kann es anders sein, einer meiner...