Ich war heute mit Freunden zur Eröffnung im neuen kölnischen Stadtmuseum und kann eine klare Empfehlung aussprechen.
Das Museum ist modern und interessant aufgebaut. Insgesamt vier Etagen beschäftigen sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Dazu zählt freilich ein Zeitstrahl durch die Stadtgeschichte vom Jahre 50 bis heute - mit dabei auch neuere Ereignisse wie der Einsturz des Stadtarchivs. Andere Etagen verfolgen kreative Ansätze und konfrontieren die Besucher mit Fragen wie "Was macht uns Angst?" - dabei ein Fahrradhelm als schützendes Element bei Unfällen im chaotischen Radverkehr. Es gibt auch Abschnitte, die sich explizit mit dem Thema "Krieg" befassen. Löblich dabei, nicht nur die großen Weltkriege zu beleuchten, sondern auch unbekanntere Konflikte wie der Neusser Krieg oder die Auswirkungen des Ukraine Kriegs auf Köln. Generell gilt: in diesem Museum wird Geschichte bis heute gedacht. Jedes Thema ist wohldosiert - nicht zu viel aber auch nicht zu wenig. Darüber hinaus gibt es auch einige interaktive Elemente und schöne Exponate vergangener Zeiten (bspw. ein Stollwerck-Automat oder ein Stein der Fassade vom Underground) zu bewundern.
Was ist sonst zu erwähnen? Auffällig (und das im positiven Sinne) ist die barrierearme Realisation des Museums. Das Haus und die Ausstellung sind komplett mit einem Leitsystem ausgestattet. Hauptexponate sind mit Brailleschrift-Tafeln versehen und generell sind Texte meist kontrastreich in weiß auf schwarzen Wänden geschrieben - das sieht oben drauf auch noch zeitlos und stylisch aus. Die vier Etagen sind über eine Treppe oder Aufzug zu erreichen. Im Eingangsbereich gibt es Schließfächer (1 Euro für die Schlüsselfreigabe notwendig) und einen kleinen aber feinen Shop, welcher preislich völlig in Ordnung geht.
Insgesamt eine sehr gute und moderne Neuaufstellung des Stadtmuseums, das man besuchen sollte und welches Highlights wie das Stadtmodell oder Stadtwappen-Exponate gekonnt neuinszeniert hat. Der Claim "Stadt Geschichte anders" ist hier passend gewählt, da die Ausstellung abwechslungsreich ist und kreative...
Read moreMich, vor recht kurzer Zeit nach Köln zugezogen, hat das Museum ein klein wenig enttäuscht. Es steht außer Frage, dass die Vitrinen ausgesprochen liebvoll gestaltet sind und dem Stand der heutigen Museumstechnik Genüge tun, das Stadtmodell ist großartig, allerdings würde man sich hier gerne etwas weitergehendere Informationen wünschen. Damit ist auch schon das zentrale Problem angesprochen: Mein Wissenszuwachs über die Geschichte der Stadt Köln hält sich doch in Grenzen. Ich sehe durchaus die Schwierigkeiten, welche die Gestalter der Ausstellung hatten. Gut 2.000 Jahre lassen sich nicht auf wenige Quadratmeter unterbringen. Allerdings müsste es doch möglich sein, den Besucher mit etwas mehr Information zu versorgen. Ein Beispiel: Bei dem Bild des Gebhard Truchseß von Waldenburg von Hermann tom Ring (Warum die Vornamen der Künstler nur abgekürzt werden, erschließt sich mir auch nicht) wird zwar die Liebesgeschichte erzählt, der allerdings wichtigere anschließende Glaubenskrieg im Erzbistum Köln findet zwar Erwähnung, aber das war es auch schon. Bei dem erschütterndem Bild der 'Gehängten' von Bert May würde man gerne in Erfahrung bringen, ob und wie Verbrechen des Natonalsozialismus von den Alliierten oder der jungen Bundesrepublik (justiziell) aufgearbeitet worden sind. Ein Problem habe ich auch mit der Gewichtung der Themen. Sicher, Prostitution spielt und spielte in der Stadt Köln eine große Rolle, aber sind dafür zwei Vitrinen notwendig, während das Riesnfeld der Industialisierung durch einen Ottomotor und ein Kabel aus Mühlheim vertreten sind? Bei dem beengten Raum könnte man gut und gerne die Präsentation irgendwelcher historischer Automobile den entsprechenden Fachmuseen überlassen, um dann Platz für bedeutsamere Themen zu haben (z.B. das problematische Verhältnis zwischen Erzbischof und städttischen Bürgern im Mittelalter und der frühen Neuzeit). Trotz dieser zugegebenermaßen wernig konstruktiven Kritik hat mir der Besuch in dem Museum Spaß gemacht. Die Präsentation der Objekte ist...
Read moreThe City Museum is a museum of the city of Cologne focusing on the city’s history. It features around 300,000 items, of which around 5,000 are displayed on average. The museum was opened on August 14, 1888 as a historical museum. It was initially in the Hahnentorburg and the Eigelsteintorburg. From 1927, the collection was housed on the right side of the Rhine in the former barracks of the Deutzer Cuirassiers. From 1958, the extensive collection holdings for the history of the city of Cologne were exhibited in the arsenal. The armory itself was built in 1594-1606 Renaissance style and is the oldest large brick building...
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