Ich stand neulich vor der Düsseldorfer Oper. Einfach so. Spaziergang, Regen, ein Croissant, das sich weigerte, knusprig zu sein. Und da war sie: Die Deutsche Oper am Rhein. Ein Gebäude wie ein schlecht gelaunter Schuhkarton in Beige. Wenn man ganz still ist, hört man es leise stöhnen: „Ich wollte nie so aussehen. Das war die Nachkriegszeit, ich hatte keine Wahl.“
Der Bau: 1950er-Jahre Funktionalismus mit einem Hauch Friedhofsverwaltung. Man kann fast spüren, wie der Architekt damals überlegte: „Wie bringe ich möglichst viele rechte Winkel unter, ohne irgendjemandem versehentlich Freude zu bereiten?“ Und so entstand dieses Gebäude – eine Mischung aus Finanzamt auf Valium und abgelehntem Entwurf für ein Parkhaus in Hamm.
Darunter, so munkelt man, liegt noch irgendwo der klassizistische Vorgängerbau begraben. Wahrscheinlich hat er sich freiwillig hinuntergegraben. Aus Scham. Da war einmal Säulenpracht und Stuck – und heute? Ein flacher Klotz, der aussieht, als hätte jemand vergessen, ihn zu Ende zu träumen. Wenn Gebäude schreien könnten, würde dieses rufen: „Ich bin eigentlich nur die Übergangslösung! Holt mich hier raus!“
Daneben steht die Bronze-Statue von Bartholdy Mendelssohn. Mit Blick zur Oper. Ein Gesichtsausdruck wie jemand, der sich an der Kasse anstellt und merkt, dass er das Klopapier vergessen hat. Er weiß, was da schiefläuft. Und er kann nichts tun. Seine Hände sind Bronze.
Und das Beste? Das ist kein Einzelfall. Im Westen der Republik hatte man nach dem Krieg eine seltsame Leidenschaft: Was der Krieg nicht zerstört hat, haben wir selbst erledigt. Zack – weg mit den Gründerzeitfassaden. Rums – das Theater aus dem 19. Jahrhundert? Ach komm, wir bauen was Neues. Was Kühlschrankartiges. Mit Beton.
Im Osten dagegen – Potsdam zum Beispiel – sagt man mittlerweile: „Ach, das war früher ein Schloss? Komm, wir bauen’s wieder!“ Und zack, steht das Ding da, frisch verputzt, mit mehr Stuck als die Nase von Cher in den 90ern. Im Westen hingegen steht man davor und sagt: „Hier war mal was Schönes. Jetzt ist hier die Oper.“ Pause. „Willst du ein Eis?“
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Und jetzt? Jetzt wird’s spannend. Man wollte den Bau mal abreißen. Ernsthaft. Mit Kran. Mit Plan. Mit Hoffnung. Aber dann hat man wohl beschlossen, ihn stehen zu lassen. Weil: Es ist ja auch irgendwie… da. Vielleicht wird er bald rekonstruiert. Vielleicht kommt doch noch das alte Opernhaus wieder hoch – wie ein verdrängtes Kindheitstrauma mit Kronleuchtern.
Oder – und das ist realistischer – man vollendet den Bunker einfach konsequent: Fenster dichtschweißen, Außenschale mit Kletterefeu tarnen, einen U-Bahnhof draus machen. Dann ist wenigstens klar, was es sein will.
Aber bis dahin bleibt es stehen. Ein Haus mit Geschichte, Gesicht – und leider eben diesem Gesicht. Und doch gehen wir rein, setzen uns auf die roten Polster und hören Verdi. Weil echte Schönheit manchmal nicht an der Fassade hängt, sondern an dem, was man trotz ihr noch wagt zu träumen.
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„Das ist nicht schön, aber das kann was.“ So hätte es mein Opa gesagt. Und vielleicht hat er...
Read moreMy first Wagner opera in live performance. Axel Kober and all the cast did outstanding job. The orchestra sounded close to perfection, wind instruments were so clean and sensitive (what a dynamic range and incredible phrasings!). Singers performed greatly as well. Mime’s artistic acting should be noted separately. Even though in general I dislike modernist, so called regietheater stagings, this one was quite interesting with many symbolic elements. Lighting, stage design, costumes were quite interesting too. So, kudos to everyone! Audience was well mannered without creating unnecessary noises with mobiles and movements. The hall itself is rather small but cosy, acoustics is top notch. Highly...
Read moreAls erfahrener Theatertester hatte ich kürzlich die Gelegenheit, die Oper „Beatrice de Tenda“ im Oper am Rhein in Düsseldorf zu besuchen. Mein Gesamteindruck war durchweg positiv, und ich möchte meine Eindrücke gerne teilen.
Der Einlass verlief äußerst reibungslos und freundlich. Das Personal war durchweg sehr nett, zuvorkommend und hilfsbereit, was den Besuch bereits zu Beginn angenehm gestaltete. Besonders hervorheben möchte ich die alle Mitarbeiter vor Ort: Die Mitarbeiter dort waren äußerst freundlich und haben die Jacken kostenlos entgegengenommen, was den Service noch angenehmer machte. In den anderen Stationen waren alle Mitarbeiter sehr zuvorkommend.
Ich saß auf dem Rang, der eine hervorragende Sicht auf die Bühne bot. Die Plätze waren sauber, gut gepflegt und boten ein angenehmes Ambiente. Die Akustik im Opernhaus war einfach genial – jeder Ton war klar und deutlich zu hören, was das Opernerlebnis deutlich aufwertete.
Die Getränkeauswahl war standardmäßig, die Preise waren etwas höher, was jedoch bei einem Theaterbesuch üblich ist. Insgesamt waren die Preise für Getränke und Snacks angemessen, wenn man die Qualität und das Ambiente berücksichtigt.
Manko: Ein kleiner Nachteil ist, dass es keine Tiefgaragenplätze direkt am Opernhaus gibt. Für Besucher, die mit dem Auto anreisen, könnte die Parkplatzsuche etwas umständlich sein.
Fazit: Das Oper am Rhein in Düsseldorf bietet ein erstklassiges Opernerlebnis in einer stilvollen und gepflegten Umgebung. Das freundliche Personal, die komfortablen Plätze und die hervorragende Akustik machen den Besuch zu einem besonderen Erlebnis. Die Organisation und der Service sind professionell und zuvorkommend. Insgesamt kann ich das Oper am Rhein uneingeschränkt empfehlen und freue mich schon auf meinen...
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