Das Nobile Collegio del Cambio in Perugia ist ein Kleinod der italienischen Renaissance, das in seiner Schönheit und historischen Bedeutung kaum zu übertreffen ist. Bereits während meines Studiums in Perugia im Jahr 1979 zog mich dieser Ort in seinen Bann, und nach meiner Rückkehr im November 2024 konnte ich mich erneut von seiner einzigartigen Atmosphäre begeistern lassen.
Das Collegio del Cambio, einst die Zunft der Geldwechsler, beherbergt einen der prachtvollsten Freskensäle Italiens, den Sala dell’Udienza, den der große Perugino zwischen 1498 und 1500 mit einer Allegorie der Tugenden und mythologischen Figuren ausmalte. Die Klarheit und Harmonie seiner Kompositionen, die sanften, leuchtenden Farben und die unvergleichliche Perspektivführung lassen keinen Zweifel daran, dass wir es hier mit einem Meisterwerk der Hochrenaissance zu tun haben. Die Darstellung der klassischen Philosophen und biblischen Gestalten scheint fast zeitlos – ein Zeugnis jener idealisierten Schönheit, die Perugino perfektioniert hat.
Besonders beeindruckend ist die hölzerne Kassettendecke, die mit feinsten Intarsienarbeiten verziert ist und eine beeindruckende handwerkliche Meisterschaft zeigt. Die gesamte Einrichtung des Saales strahlt eine Eleganz aus, die den einstigen Reichtum und Einfluss der Geldwechslerzunft widerspiegelt.
In den späten 1970er Jahren war das Collegio del Cambio nicht nur ein Kunstdenkmal, sondern auch ein beliebter Treffpunkt für uns Studenten. In der stillen, fast ehrfürchtigen Atmosphäre diskutierten wir über Kunst, Geschichte und das Leben – eine intellektuelle Zuflucht im Herzen der Stadt. Es war ein Ort, an dem man verweilte, sich inspirieren ließ und sich in die Tiefe der Renaissance-Malerei vertiefte.
Beim erneuten Besuch fiel mir auf, wie unverändert die Wirkung dieses Ortes geblieben ist. Trotz der Jahrhunderte, die vergangen sind, und der zahllosen Besucher, die das Collegio seitdem betreten haben, bewahrt es noch immer seine Aura der Erhabenheit und des Genius Loci. Die Stille des Raumes, durchbrochen nur von gedämpften Stimmen, verstärkt das Gefühl, sich in einer anderen Zeit zu befinden.
Das Nobile Collegio del Cambio ist weit mehr als eine Sehenswürdigkeit – es ist ein Ort, an dem Kunst, Geschichte und Intellekt eine perfekte Verbindung eingehen. Für jeden, der Perugia besucht, ist ein Abstecher hierher ein absolutes Muss. Ich bin sicher, dass es auch künftige Besucher genauso in seinen Bann ziehen wird, wie es mich über Jahrzehnte hinweg immer wieder aufs Neue...
Read moreBuilt between 1452 and 1457 within the new wing of the Palazzo dei Priori, it was the headquarters of the guild of money changers. From the Hall of the Legists, with a tribunal on the back wall and wooden side stalls carved and inlaid by Gian Pietro Zuccari, there is access to the Audience Hall, used for meetings and reception of the public. Half of the right wall is occupied by the tribunal and counters made by Domenico Tasso, while the walls house a cycle of frescoes made by Pietro Vannucci, known as Perugino, between 1498 and 1500. The works start from the vault with allegorical figures of the planets: the Moon, Mercury, Mars, Saturn, Jupiter and Venus are depicted in the seven canopy sections, and in the centre is Apollo, in a rich grotesque decoration, where decorative and monstrous figures...
Read moreV'è continuità tra mondo classico e mondo rinascimentale? Il modo di intendere la vita e il modo di fare arte nel rinascimento, possono esser visti come naturale lascito della cultura greco romana? Sono domande alle quali non v'è una risposta precisa, ma ci si può avvicinare mediante l'osservazione dei lavori pittorici di alcuni artisti che hanno operato a cavallo tra il quattrocento e il cinquecento nell'Italia centrale. Tra questi, il Perugino occupa uno dei posti più importanti ed a Perugia ha lasciato, nel collegio del cambio, allocato all'interno di una porzione del palazzo dei priori, la summa pittorica del proprio modo di intendere l'arte e la vita come rappresentazione dell'idealita classica. Le pareti e la volta della sala delle udienze costituiscono la gioia di chiunque ami l'arte dell'affresco mediante raffigurazioni simboliche che esprimono la condivisione dei valori della classicità uniti a quelli della religiosità cristiana. Guerrieri romani accanto a filosofi greci, profeti e sibille perfettamente descritti e narrati pittoricamente, episodi del nuovo testamento a testimoniare fede e spiritualità e su tutto campeggia la figura dell'eterno padre. E, poi, come tocco di civetteria narcisista, la firma dell'autore degli affreschi posizionata sulla parete, in guisa di autoritratto di Pietro Vannucci, autocelebratosi il preclare pictor, come non ve ne è altri. L'altra sala, a cui vi si accede, dopo aver ammirato quella affrescata dal Perugino, è dedicata a San Giovanni Battista, la cui vita è narrata sulle pareti e sul soffitto, ad opera del pittore Giannicola di Paolo. Gli arredi lignei del collegio del cambio sono opere di importante raffinatezza artigianale che hanno dignità di lavori di elevatissimo...
Read more