Den einen Stern gibt es für die unbestritten wundervolle Aussicht aus dem Restaurant, wenn es einem vergönnt ist, einen Tisch am Fenster zu belegen. Ein wenig getrübt wird die Aussicht allenfalls durch Soßenspritzer, die noch aus vergangenen Tagen am Fenster kleben. Der Stern für Sauberkeit fällt definitv weg. Die Einrichtung ist funktional modern, aber leider ohne jedes schalldämpfende Element, was die Unterhaltung in normaler Lautstärke abhängig von der Auslastung des Restaurants schwierig gestaltet. Ein gemütliches Ambiente sollte nicht auf der Anforderungsliste des Gastes stehen, ist aber wohl auch nicht jedermanns Sache.
Mit den Speisekarten wurde uns die Weinkarte mit den Worten „Hier ist die Weinkarte, da können Sie mal reinschauen“ vorgelegt. Eine zurückhaltend formuliert ungewöhnliche Ansprache gegenüber einem Gast. Beim Einschenken aus der eingangs bestellten Flasche Wasser legte die Mitarbeiterin die Flasche hörbar auf den Glasrand auf. Beides nicht wirklich ein Stimmungskiller, aber Details, welches sich für den weiteren Verlauf des Abends als wegweisend für die Qualität des Service erweisen sollten.
Ich habe mich für das 2-Gang-Menü mit „Cordon Bleu vom Label Rouge Schwarzfederhuhn, gefüllt mit Englischem Cheddar, mild geräuchertem Landschinken, glasierte junge Gemüse, Pastinakenpüree“ (sic!) entschieden und einen Sherry als Aperitif genommen. Meine Begleitung entschied sich für den Hirschkalbsrücken aus der Eifel und bestellte einen Wein zum Essen.
Meine Vorspeise wurde ohne Nachfrage aufgetischt, bevor ich meinen Aperitif getrunken hatte. Der von meiner Begleitung bestellte Wein wurde hingegen zum Essen überhaupt nicht geliefert.
Die Speisekarte, welche auf der Webseite des Restaurants eingesehen werden kann, erweckt zumindest den Eindruck, dass Essen oberhalb von Brauhaus-Niveau erwartet werden darf. Diese Erwartung wurde allerdings mit den Speisen, welche wir bestellt hatten, deutlich verfehlt. Es schmeckte nicht einmal schlecht, aber es schmeckte auch nicht gut. Die in der Speisekarte angedeutete Kreativität der Küche schlug sich nicht in einem bemerkenswerten Geschmackserlebnis nieder, welches sich als gedanklicher Merkposten für einen weiteren Besuch dieses Restaurants niedergeschlagen hätte.
Als der zum Menü gehörende Kaffee mit Pralinen auch 20 Minuten nach Abräumen des Tisches nicht serviert worden war, bat ich um die Rechnung. Der Hinweis, dass der Wein nicht serviert worden sei, führte dazu, dass meiner Begleitung nun, nach Abschluss des Essens, „ein Schlückchen dieses Weines auf’s Haus“ angeboten wurde. Wir lehnten dankend ab, was die Servicekraft jedoch nicht davon abhielt, ein Glas aufzutischen. Meine Frage, ob ich den Kaffee als Teil des Menüs missverstanden hätte, wurde mit der Bemerkung abgetan, dass ich danach hätte fragen können (und offensichtlich auch müssen). Der Kaffee wurde immerhin mit der Rechnung noch vorgesetzt.
Nachdem ich dann noch zweimal darum gebeten hatte, nun endlich zahlen zu dürfen, wurde uns auch diese Gnade gewährt.
Es war wohl stillschweigendem Einvernehmen unter allen Beteiligten geschuldet, dass uns vor Ort zum Abschluss niemand danach fragte, ob es uns gefallen und das Essen geschmeckt habe. Daher an dieser Stelle zum Nachlesen und Reflektieren.
Fazit: Man kann versuchen, bei Gästen, die nicht aus Köln kommen, mit einer Einladung in das Osman30 zu punkten. Der Fokus sollte dann aber von vornherein auf die Aussicht gelenkt werden und hinsichtlich der Qualität des Essens und des Service ein Warnhinweis erteilt werden. Sonst könnte es sein, dass sich gegenüber den Gästen ein...
Read moreWir waren insgesamt zwei mal bei OSMAN30 essen, einmal 2018 und nun erneut zu unserem Hochzeitstag Ende 2023. Unser erster Besuch hat uns komplett umgehauen. Umso größer ist leider der Kontrast zu unserem zweiten Besuch. Zunächst mal zu den angenehmen Dingen. Das Restaurant hat vielleicht die schönste Aussicht in ganz Köln und ist innen elegant wie farbenfroh eingerichtet. Unser Platz war direkt am Fenster, wir konnten das Lichtermeer Kölns also optimal genießen. Die Kellner waren durchweg sehr freundlich, locker und angenehm. Wir gehen nicht oft in schicke Restaurants und sind deshalb sehr froh, wenn Kellner nahbar anstatt klassisch bzw formell sind. Das Essen hat und wie bereits beim letzten Besuch durchweg überzeugt und inspiriert, auch wenn wir uns etwas mehr Exotik auf dem Menü gewünscht hätten. Leider gab es aber auch eine ganze reihe negativer Erfahrungen während unserem zweiten Besuch. Wir haben das Restaurant bereits um 18.00 betreten, das Personal war zu diesem Zeitpunkt allerdings offensichtlich noch nicht bereit für Gäste. Es wurden schwere Dinge hin und her getragen, durch das Restaurant gerufen und offensichtlich hart gearbeitet. Eine romantische Atmosphäre schafft man so leider nicht. Die Keller waren zwar sehr freundlich, es gab aber offensichtlich Probleme in der Abstimmung. So wurden wir durchgehend von anderen Kellnern bedient und das essen wurde uns lieblos hingestellt. Bei unserem ersten Besuch sowie bei anderen Gästen im Restaurant wurden die einzelnen Gänge zumindest kurz erklärt. Das Timing zwischen den Gängen war auch nur mittelmäßig. Wirklich unagenehm wurde es allerdings gegen 19.00, als sich das Restaurant füllte. Von der Geräuschkullisse hat mich das Restaurant eher an eine Kantine erinnert. Es gibt keinerlei Schallschutz oder ähnliches und alle Gäste sitzen in einem einzigen großen Raum. Bei unserem letzten Besuch lief zumindest leise klassik/Jazz, dieses mal nicht. Die anderen Gäste waren der traurige Tiefpunkt des Abends. Ein Gast pöbelte die Keller an und wedelte mit Geld. Das Pärchen neben uns hatte das Handy mit Lautsprecher and und telefonierte per Facetime. Der Typ wollte scheinbar sein Date beeindrucken und sprach daher durchgehend besonders laut und verstellte seine Stimme extra tief. Die Damen neben uns lachten sich druchgehend kaputt. Lachen ist im Restaurant natürlich gestattet, aber das erinnerte eher an einen Mädelsabend mit mehreren Flaschen Sekt. Ich haben zwischendurch ein Pärchenfoto von dem Nebentisch gemacht, eigentlich eine nette Geste. Kurz nach dem Dankeschön bemerkte der Typ allerdings meine gefärbten Haare und machte eine zweideutige bemerkung, die ich in Richtung Homophobie deuten würde. Zudem fragte mich eine Kellnerin als meine Frau kurz auf der Toilette war, ob sie denn zurück käme. Möglicherweise war das nur etwas unglücklich formuliert, es hat mich aber irritiert. Der letzte Schock war dann der Preis. Bei unserem letzten Besuch sind wir ca 70 Euro pro Person los geworden, dieses mal waren es über 100. Wohlgemerkt ohne Alkohol, Pairing oder Sonderwünsche. Wir hatten insgesamt trotzdem einen sehr schönen Abend. Das lag aber wirklich eher an unserer guten Stimmung und der tollen Aussicht. Im Restaurant haben wir uns durchgehen unwohl gefühlt und werden es nicht erneut besuchen. Das ist besonders schade, da wir uns solche Dinge nicht oft leisten. Wegen der guten Aussicht würde ich trotzdem empfehlen, mal auf 1-2 Cocktails vorbei zu schauen. Auf das Abendessen sollte mal...
Read moreAnlässlich eines kürzlichen Jahrestages hatte ich erstmals seit Eröffnung das Osman 30 gewählt. Wissenswert ist, dass das Parkhaus P8 im Mediapark angefahren werden muss um unter dem riesigen Areal direkt beim unterirdischen Eingang zum Köln Turm zu gelangen. Wissenswert ist auch, dass man nicht ohne vorherige Anmeldung im Untergeschoss den Bereich vor den Aufzügen betreten kann. Es bedarf der vorherigen Anmeldung am Empfang, dass man einen Tisch im OSMAN 30 reserviert hat. Daraufhin öffnet sich der Bereich und man kann ins Erdgeschoss fahren, wo man in Empfang genommen wird, um in einem der sechs Aufzüge ins 30. Obergeschoss zu gelangen. Angesichts der Gebäudehöhe und evtl. weiterer Gäste des OSMAN 30, kann das Ganze von der Ankunft bis zum Erreichen der Location bis zu 20 Minuten dauern. Das sollte man berücksichtigen, denn bei nicht pünktlichem Erscheinen, fällt man ganz schnell aus der Liste der Reservierungen. Auch wenn man sein Erscheinen zuvor noch einmal telefonisch bestätigt hat. Dort angekommen hatte man uns einem falsch Platz zugewiesen. Obwohl eine romantische Zugabe zur Reservierung kostenpflichtig und namentlich mitgebucht worden war. Diese fehlte bei allen anderen Tischen, weshalb ich auf den Tisch mit der romantischen Zugabe bestand, was die Platzanweiserin dazu bewogen hat sich von mir die Reservierung zeigen zu lassen. Offensichtlich hat man dort keinen Überblick über die vorhandenen Reservierungen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist bei allem Verständnis für die schwierige Logistik, den gestiegenen Preisen für Lebensmittel und der Mehrwertsteuer, nicht angemessen. Wenngleich geschmacklich gut, so ist die Menge zu gering gegenüber dem Preis. Hungrig sollte man dort also nicht erscheinen. Der Service ist präsent und aufmerksam. Es mangelt jedoch an dem höflichen Abstand zum Gast. Zudem weiß man in der Kaffeebar offensichtlich nichts vom Unterschied zwischen Kaffee und Espresso. Beide Tassen und deren Inhalt waren gleich. Obwohl man am Eingang sah, dass die Siebträgermaschine mehr als nur Kaffee kochen konnte. Die Kellnerin darauf aufmerksam gemacht, nahm man dies nicht zum Anlass, das auf der Abrechnung zu berücksichtigen und berechnete trotzdem einen gegenüber dem Kaffee teureren Espresso. Um die Stimmung zu dem romantischen Anlass nicht zu kippen, verzichtete ich auf eine Beschwerde. Wenngleich diese angebracht gewesen wäre. Das Restaurant ähnelt mit wenigen Ausnahmen bei der Beleuchtung einer herkömmlichen Bürofläche die jederzeit in eine solche wieder gewandelt werden kann. Die vorhandenen Oberflächen und das Interieur versprüht keine Individualität oder Charme, den man sich von einem exklusiven Restaurant dieser Preisklasse erwartet. Alles in allem kann hier allenfalls eine Bewertung von drei Sternen vergeben werden. Leider wird mich diese Erfahrung nicht zu einem weiteren Besuch oder einer...
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