T. Schelly, 31.03.2024/ Südfranzösische Küche auf hohem Niveau im ersten eigenen Restaurant von Mathias Mercier. Das Restaurant gibt es seit Juli 2023. Es ist in dieser Form einzigartig in Hamburg. Vergleichbare französische Küche gibt es nämlich in der Stadt nicht. Die Menüs wechseln monatlich und schaffen eine wunderbare Balance zwischen hoher Kreativität und Tradition, sehr gutem Service und Handwerk. Alles wirkt sehr locker, wirkt optisch fast wie ein Stadtteil-Café. Nach einer herzlichen Begrüßung zu Beginn gibt die Karte dann sogleich spannende Hinweise auf das Niveau, was folgen wird: zwei Seiten, links passende Weine zum Menü, rechts zehn Gerichte (plus ein Auftakt und ein kleiner Abschluss des Menüs), aus denen sich der Gast ein Menü mit vier, fünf, sechs oder „all in“ 10 Gängen zusammenstellt, idealerweise mit der empfohlenen Weinbegleitung, was zu empfehlen ist. Die Kombination aus Bodenständigkeit und dem hohen Niveau überzeugt uns, so dass wir gerne Empfehlungen aussprechen. Der Koch und Sommelier Mathias Mercier hat viele Jahre in den ersten Restaurants Hamburgs gearbeitet. Er ist also kein Unbekannter in der Gastro-Szene. Sein optisch angenehm legeres Bistro trägt den Namen seiner Heimatstadt. Auf den Tisch kommen Speisen, die häufig vom Wein inspiriert sind. Und das ist hier besonders. Einen Ort, wo Wein und Speisen so gut zusammenpassen, findet man selten. Das Team ist so herzlich, wie professionell. Wenn man es so möchte, kommt man als Gast und geht sozusagen sprichwörtlich als Freund. Mercier experimentiert mit Aromen und Texturen, traut sich etwas. Und es ist ein Vergnügen, das Ausprobieren und das Spiel mit der Gleichwertigkeit von Speise und Wein mitzuerleben. Nicht zuletzt die Zugewandtheit und Freude, mit der Mercier und sein ausgesprochen gutes Team die Speisen und Weine an den Tisch bringen und pointiert erläutern, machen den Besuch im »Maison d’Avignon« zum...
Read moreWir hatten das Sechs-Gänge-Menü, das durchgängig überzeugte: Keine Pinzettenküche – die für uns absolut auch ihren Reiz hat –, sondern in sich sehr stimmige, nicht überkandidelte Gerichte mit gut herausgearbeiteten, intensiven Geschmacksnoten. So gab es z.B. Hechtklößchen mit Rosenkohl, was beides eigentlich nicht unbedingt Favoriten von mir sind. Die Klößchen waren aber von hervorragender Konsistenz und „Schmelzigkeit“, und der Rosenkohl knackig mit dezenter Bitternote und eher wie aufgeschnittene Mini-Chicoree präsentiert als wie die üblichen Kugeln, so dass auch mir das Gericht gefiel. Dazu gab es Sauce Nantua mit intensivem Safran-Aroma und ausgeprägter Krustentiernote – vergleichsweise einfach und doch geschmacklich ganz hervorragend. Fast genauso wichtig wie das Essen: Wir hatten Mathias Mercier bereits als Sommelier im Petit Amour erlebt und waren sehr angetan von der Art, wie er die Weine nicht nur spannend und abwechslungsreich (obwohl im Maison d’Avignon jetzt ausnahmslos alle aus Frankreich waren) auswählte, sondern auch inhaltlich einsortierte und in Bezug zu dem jeweiligen Gericht setzte, so dass man wirklich total gespannt war vor dem ersten Probieren und beim Probieren dann auch vieles wiedererkannte, was er vorher erzählt hatte. Diese Fähigkeit hat er natürlich auch ins Maison d’Avignon mitgenommen, wo er sich überhaupt als entspannter und sehr sympathischer Gastgeber präsentierte. Tipp wäre also, unbedingt die Weinbegleitung zu nehmen. Billig ist das Ganze nicht, zumal es insbesondere in der Präsentation der Speisen doch etwas unter Sterne-Niveau ist und sicherlich nicht zuletzt deswegen auch keinen hat. Aber die Gastronomie in Deutschland ist ja insgesamt sehr teuer geworden in den letzten Jahren, also ist das in Relation absolut...
Read moreWir hatten eine Reservierung für einen runden Geburtstag, um 19:30Uhr. Zehn Minuten vor der Zeit betraten wir das Lokal. Der Wirt ließ uns die Wahl zwischen zwei kleinen Bistro Tischen. Der eine, gegen diesen stießen wir bereits beim Betreten des Lokal, direkt an der Tür, vor der die Raucher standen, der andere, direkt im Weg zu Kellertreppe. Im Keller befindet sich die Küche und die Sozialräumen. Wir lehnten beide Tische ab und baten um den anderen freien Tisch im Lokal. Dieser sei zwar nicht reserviert, würde aber für 3 Personen benötigt, so der Wirt, wir waren leider nur zu zweit. Als wir Angaben weder an dem einen noch an dem anderen Tisch, ein Menu für über 200€ + Getränke zu nehmen, verwies uns der Wirt des Lokals. Okay, dann gehen wir, schade. Mit der Empfehlung, "wir mögen uns nie wieder um einen Tisch in seinem Lokal bemühen" begleitete er uns zur Tür. Vor der Tür sagte er uns, "was soll ich denn machen, alle meine Gäste haben Geburtstag". "Dein Laden, deine Regeln, deine Gäste, ist okay für uns aber nicht an diesen Tischchen in den Durchgängen", entgegnete ich. Wir waren im Begriff zu gehen, als er uns erneut ansprach, "... aber die 75€ Storno Gebühren müsst ihr zahlen". Ich wies ihn darauf hin, dass er uns des Lokals verwiesen hatten. Mit den Worten "Wi...er", "Sp.st" und "verp.ss dich" schickte er uns in den Abend. Auf Nachfrage wiederholte er seine verbalen Entgleisungen. Die Gerichte mögen vielleicht gut sein, doch für solch einen Preis kaufen wir nicht nur eine Mahlzeit. Wir wollen einen schönen Abend, Atmosphäre, Gastlichkeit. So war es nicht nur für uns eine Enttäuschung, mir taten auch die Gäste leid, die diese Szene...
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